Ausbildung machen in Deutschland: Was muss ich wissen?

KI-Bild von Midjourney

Deutsche, EU-Bürger und Bürger aus allen Staaten der Welt können in Deutschland eine Ausbildung machen und damit einen Abschluss als deutscher Fachkraft erhalten. Wir erklären hier das Wichtigste für die nächste duale Berufsausbildung, die im August/September beginnt.

Wie und wann kann ich mich als Ausländer für eine Berufsausbildung in Deutschland bewerben?

Jedes Jahr beginnen in Deutschland knapp 500.000 junge Menschen eine Berufsausbildung, der größte Teil davon eine Duale Berufsausbildung. Da eine Ausbildung etwa zwischen 2 und 3 Jahren dauert, nehmen in Deutschland ständig rund 1,5 Millionen junge Menschen an einer beruflichen Ausbildung teil. Wer in Deutschland eine berufliche Ausbildung macht, heißt Auszubildender oder kurz “Azubi”.

Fast alle Ausbildungen beginnen in Deutschland in der Regel im August/September. Es gibt aber auch einige Ausbildungen, die zu anderen Zeiten beginnen.

Ausbildungen in Deutschland sind offen für Deutsche und für Menschen aus allen anderen Ländern der Welt. Wer ein Visum für Deutschland benötigt, kann ein spezielles Visum für die Ausbildung bekommen.

Wenn du eine Ausbildung machen möchtest, dann solltest du dir zuerst einen Beruf und einen Arbeitgeber heraussuchen. Bewirb dich dann auf den Ausbildungsplatz bei diesem Arbeitgeber. Alle administrativen Schritte, wie beispielsweise das Visum für die Ausbildung in Deutschland, folgen später.

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So startest du, wenn du eine Ausbildung machen willst

Bewerbung um eine Ausbildung als Nicht-EU-Bürger

  1. Deutsch lernen

    Du musst Deutsch auf Niveau B1 beherrschen, damit du eine duale Berufsausbildung in Deutschland machen kannst.

  2. Ausbildungsplatz suchen

    Suche dir eine Ausschreibung bei einem Unternehmen, die dir gefällt.

  3. Beim Unternehmen bewerben

    Bewirb dich beim Unternehmen direkt um diesen Ausbildungsplatz.

  4. Interview

    Hat das Unternehmen Interesse an dir, lädt es dich zu einem Online-Interview ein.

  5. Ausbildungsvertrag unterschreiben

    Das Unternehmen sendet dir einen Ausbildungsvertrag zu. Diesen musst du unterschreiben und eine Ausfertigung ans Unternehmen zurücksenden, die andere Ausfertigung ist für dich. Informiere deinen künftigen Arbeitgeber jetzt, dass du das Visum beantragen wirst.

  6. Termin in Botschaft / Konsulat

    Wenn du kein Visum für Deutschland hast, musst du dieses jetzt in der Deutschen Botschaft oder einem deutschen Konsulat in deinem Heimatland beantragen. Informiere dich auf der Website der Botschaft, wie du einen Termin ausmachst und welche Unterlagen du für die Beantragung eines Visums zur Berufsausbildung brauchst. In der Regel sind dies dein Sprachnachweis Deutsch B1, dein Ausbildungsvertrag, dein letztes Schulzeugnis und dein Lebenslauf.

  7. Arbeitgeber informieren

    Informiere deinen Arbeitgeber, wann du voraussichtlich das Visum erhältst. Frage dazu in der Botschaft/im Konsulat nach. Sobald du das Visum hast, setze dich mit deinem Arbeitgeber in Verbindung und kläre mit ihm, wann und wie du in Deutschland mit deiner dualen Berufsausbildung beginnst.

Ausbildung machen: Ergänzende Infos

Gibt es eine Altersgrenze bei einer Lehre in Deutschland für Ausländer?

Es gibt keine formelle Altersgrenze für eine Berufsausbildung in Deutschland. Für den Bereich Pflege kannst du dich beispielsweise auch bewerben, wenn du 40 Jahre oder älter bist. Allerdings solltest du beachten, dass du als Ausländer in der Berufsschule oft gemeinsam mit deutschen Auszubildenden lernen wirst. Diese sind in der Regel zwischen 16 und 25 Jahre alt. Dieses Alter ist typisch für Berufsausbildungen in Deutschland.

Welcher Schulabschluss ist für eine Lehre in Deutschland für Ausländer nötig?

Du kannst eine Berufsausbildung in Deutschland beginnen, wenn du einen Schulabschluss mindestens der 9. Klasse hast. Es ist egal, in welchem Land du diesen Abschluss erworben hast. Für technische Berufe solltest du insbesondere gute Zensuren in Mathematik sowie Computerkenntnisse haben. Hast du bereits eine Berufsausbildung oder ein Studium im Ausland abgeschlossen, kannst du dich trotzdem bewerben.

Daten und Fakten

  • In Deutschland absolvieren jährlich etwa 500.000 junge Menschen eine Ausbildung.
  • Das durchschnittliche Ausbildungsentgelt in Deutschland liegt bei etwa 900 Euro pro Monat.
  • Die meisten Ausbildungsverträge werden in den Branchen Handel, Industrie und Handwerk abgeschlossen.

Ich bin nicht richtig überzeugt. Was soll ich tun?

Eine Ausbildung machen bedeutet, einen Berufsabschluss zu erwerben und damit die Grundlage für eine erfolgreiche Karriere zu legen. Die meisten Menschen entscheiden sich für eine Ausbildung, weil sie damit die Möglichkeit haben, in ihrem Traumberuf zu arbeiten. Doch nicht nur das: Eine gute Ausbildung ist auch die Basis für ein gutes Einkommen.

Ausbildungsplätze gibt es in Deutschland auch für viele Berufe im Büro.

Wenn du dich für eine Ausbildung entscheidest, dann machst du damit also den ersten Schritt in Richtung Karriere. Du lernst nicht nur die Grundlagen deines gewählten Berufs, sondern bekommst auch wertvolle Erfahrungen in der Praxis. Eine Ausbildung ist also die perfekte Möglichkeit, um herauszufinden, ob ein bestimmter Beruf wirklich das Richtige für dich ist.

Bevor du dich für eine Ausbildung entscheidest, solltest du dir aber gut überlegen, was genau du möchtest. Informiere dich über die verschiedenen Ausbildungsberufe und entscheide dich erst dann für eine bestimmte Richtung. Wenn du dir unsicher bist, kannst du auch ein Praktikum machen, um erste Erfahrungen zu sammeln. Mit der Chancenkarte für Deutschland wird es voraussichtlich auch für Interessenten aus Drittstaaten leichter werden, nach Deutschland einzureisen und hier einen Ausbildungsplatz oder einen Job zu suchen.

Regionale Unterschiede in der Ausbildung

Regionale Unterschiede spielen eine wichtige Rolle in der Berufsausbildung in Deutschland. Jede Region hat ihre eigenen Besonderheiten und Anforderungen, die sich auf die Ausbildungsbedingungen und -möglichkeiten auswirken.

Ausbildungsplätze in verschiedenen Bundesländern

Jedes Bundesland in Deutschland bietet unterschiedliche Schwerpunkte und Möglichkeiten in der Berufsausbildung. Zum Beispiel sind in Bayern und Baden-Württemberg viele Ausbildungsplätze in der Automobilindustrie und im Maschinenbau zu finden, da diese Regionen starke industrielle Zentren sind. In Berlin und Hamburg hingegen gibt es eine hohe Nachfrage nach Berufen im Dienstleistungssektor und in kreativen Branchen, wie Medien und Kommunikation.

Ein Beispiel für regionale Unterschiede ist die Verfügbarkeit von Ausbildungsplätzen in der ländlichen versus städtischen Gebieten. In ländlichen Regionen gibt es oft weniger Unternehmen und damit weniger Ausbildungsplätze, aber die Konkurrenz um diese Plätze kann geringer sein. Städtische Gebiete bieten hingegen eine größere Vielfalt an Ausbildungsberufen und -unternehmen, jedoch ist die Konkurrenz um Ausbildungsplätze oft höher.

BundeslandBranchen-SchwerpunktBesondere Merkmale
BayernAutomobilindustrie, MaschinenbauStarke industrielle Zentren
BerlinDienstleistung, KreativbranchenHohe Nachfrage in Medien und Kommunikation
HamburgHandel, LogistikWichtiger Handels- und Logistikstandort
Nordrhein-WestfalenChemie, EnergieSchwerpunkt auf Chemie- und Energieunternehmen

Besonderheiten in verschiedenen Bundesländern

Die Ausbildungsbedingungen können sich auch in Bezug auf die unterstützenden Maßnahmen und Initiativen unterscheiden. Einige Bundesländer bieten spezielle Förderprogramme für bestimmte Branchen oder Zielgruppen an. Zum Beispiel gibt es in Sachsen-Anhalt Programme, die gezielt junge Menschen ohne Schulabschluss unterstützen, um ihnen den Einstieg in eine Berufsausbildung zu ermöglichen.

Zusätzlich variieren die Vergütungen für Auszubildende je nach Bundesland und Branche. In Regionen mit einem höheren Lebensstandard sind die Ausbildungsvergütungen oft höher, um die höheren Lebenshaltungskosten auszugleichen. In ländlichen Gebieten können die Lebenshaltungskosten niedriger sein, was sich auch in den Vergütungen widerspiegeln kann.

  • Förderprogramme: Verschiedene Bundesländer haben spezielle Förderprogramme, um die Ausbildung in bestimmten Branchen zu unterstützen.
  • Vergütungsunterschiede: Je nach Region und Branche können die Ausbildungsvergütungen stark variieren.

Es ist wichtig, dass sich potenzielle Auszubildende über die spezifischen Bedingungen und Möglichkeiten in ihrer Region informieren, um die für sie beste Entscheidung zu treffen. Dies beinhaltet die Recherche über verfügbare Ausbildungsplätze, die angebotenen Branchen und die unterstützenden Maßnahmen der jeweiligen Bundesländer.

Aktuelle Trends in der dualen Berufsausbildung

Die duale Berufsausbildung in Deutschland steht vor neuen Herausforderungen und Entwicklungen, die sowohl Chancen als auch Herausforderungen für Auszubildende und Unternehmen bieten.

Fachkräftemangel und neue Initiativen

Der Fachkräftemangel ist ein zentrales Thema in der deutschen Wirtschaft. Viele Branchen, insbesondere im technischen und handwerklichen Bereich, suchen händeringend nach qualifizierten Fachkräften. Um dem entgegenzuwirken, haben Unternehmen und politische Institutionen verschiedene Initiativen gestartet. Dazu gehören verstärkte Werbemaßnahmen für technische Berufe, Kooperationen zwischen Schulen und Unternehmen sowie verbesserte Ausbildungsbedingungen.

Ein Beispiel ist die Initiative „MINT-Zukunft schaffen“, die junge Menschen für Berufe in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) begeistern soll. Durch Projekte und Wettbewerbe wird das Interesse an diesen Berufen geweckt und gefördert.

InitiativeZielgruppeMaßnahmen
MINT-Zukunft schaffenSchüler und SchülerinnenWettbewerbe, Projekte, Kooperationen mit Schulen
Ausbildung 4.0AuszubildendeDigitalisierung der Ausbildungsinhalte
Berufliche OrientierungSchüler und SchülerinnenBerufsberatung, Praktika

Digitalisierung und Industrie 4.0

Die Digitalisierung und die fortschreitende Automatisierung durch Industrie 4.0 haben einen großen Einfluss auf die Berufsausbildung. Neue Technologien und digitale Werkzeuge verändern die Ausbildungsinhalte und -methoden. Auszubildende müssen sich neue Kompetenzen aneignen, um den Anforderungen der modernen Arbeitswelt gerecht zu werden.

Ein aktueller Trend ist die Einführung von E-Learning-Plattformen und digitalen Lernmitteln, die das traditionelle Lernen ergänzen und erweitern. Unternehmen investieren vermehrt in die digitale Ausstattung ihrer Ausbildungsstätten und bieten Schulungen im Umgang mit neuen Technologien an.

  • E-Learning: Nutzung digitaler Plattformen und Lernmittel in der Ausbildung.
  • Digitale Ausstattung: Investitionen in moderne Technologien und Werkzeuge in Ausbildungsstätten.
  • Neue Kompetenzen: Erwerb von Fähigkeiten im Bereich der Digitalisierung und Automatisierung.

Die duale Berufsausbildung passt sich kontinuierlich den neuen Anforderungen an, um Auszubildende optimal auf die zukünftigen Herausforderungen der Arbeitswelt vorzubereiten. Dies beinhaltet die Integration neuer Technologien in die Ausbildung und die Förderung von digitalen Kompetenzen.

Vergleich von Ausbildung und Studium

Die Entscheidung zwischen einer Berufsausbildung und einem Studium ist für viele junge Menschen ein wichtiger Schritt in ihrer Bildungs- und Karriereplanung. Beide Bildungswege bieten unterschiedliche Vor- und Nachteile, die bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt werden sollten.

Vor- und Nachteile beider Bildungswege

Eine Berufsausbildung bietet den Vorteil, dass sie praxisorientiert ist und Auszubildende direkt in die Arbeitswelt einbindet. Durch die duale Ausbildung erwerben die Lernenden nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch praktische Fähigkeiten, die in ihrem Berufsfeld direkt anwendbar sind. Zudem erhalten Auszubildende bereits während ihrer Ausbildung eine Vergütung, was finanzielle Unabhängigkeit ermöglicht.

Ein Studium hingegen bietet tiefere theoretische Kenntnisse und eröffnet oft breitere Karrieremöglichkeiten. Akademische Abschlüsse können zu höher bezahlten Positionen und mehr Verantwortung im Beruf führen. Allerdings erfordert ein Studium in der Regel eine längere Ausbildungszeit und kann mit höheren Kosten verbunden sein.

BildungswegVorteileNachteile
BerufsausbildungPraxisorientierung, Vergütung während der AusbildungBegrenztere Karrierechancen, niedrigere Anfangsgehälter
StudiumTiefere theoretische Kenntnisse, breitere KarrieremöglichkeitenLängere Ausbildungszeit, höhere Kosten

Karrierechancen und Verdienstmöglichkeiten

Die Karrierechancen und Verdienstmöglichkeiten unterscheiden sich je nach gewähltem Bildungsweg und Berufsfeld. Personen mit einer Berufsausbildung können schnell in den Arbeitsmarkt einsteigen und sich in ihrem Berufsfeld weiterentwickeln. In einigen Handwerksberufen oder technischen Berufen sind auch ohne Studium gute Verdienstmöglichkeiten gegeben.

Ein Studium hingegen kann langfristig zu höheren Verdienstmöglichkeiten führen, insbesondere in Berufen, die einen akademischen Abschluss erfordern, wie Ingenieurwesen, Medizin oder Rechtswissenschaften. Die Kombination aus einer Berufsausbildung und einem anschließenden Studium bietet ebenfalls interessante Perspektiven, da sie sowohl praktische als auch theoretische Kenntnisse vereint.

  • Berufsausbildung: Schneller Einstieg in den Arbeitsmarkt, gute Verdienstmöglichkeiten in technischen und handwerklichen Berufen.
  • Studium: Höhere Verdienstmöglichkeiten in akademischen Berufen, tiefere theoretische Kenntnisse.
  • Kombination: Vereinigung von praktischen und theoretischen Kenntnissen durch aufbauende Studiengänge nach der Ausbildung.

Die Entscheidung zwischen Ausbildung und Studium sollte individuell und basierend auf den eigenen Interessen, Stärken und Karrierezielen getroffen werden. Beide Bildungswege bieten einzigartige Vorteile und können zu erfolgreichen und erfüllenden Karrieren führen.

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