
Mit dem Bundesfreiwilligendienst (BFD) können sich internationale Bewerberinnen und Bewerber in Deutschland im Bereich Sport, Ökologie, Soziales, Kultur, Integration, Zivilschutz und Katastrophenschutz engagieren. Der Bundesfreiwilligendienst BFD ist offen für Bewerberinnen und Bewerber aus allen Staaten der Welt. Wir erklären dir alles, was du zum BFD für Ausländer/innen wissen solltest.
Inhaltsverzeichnis
Der Bundesfreiwilligendienst auf einen Blick
Der Bundesfreiwilligendienst ist:
- offen für Ausländer/innen, auch aus Nicht-EU-Staaten
- ein Angebot für Frauen und Männer jeden Alters
- ein Engagement für das Gemeinwohl in Deutschland
- eine Tätigkeit im sozialen, ökologischen und kulturellen Bereich oder im Bereich des Sports, der Integration sowie im Zivilschutz oder Katastrophenschutz
- in der Regel 1 Jahr lang (Minimum 6 Monate, Maximum bis zu 24 Monate)
- eine ganztägige Tätigkeit (wenn du älter als 27 bist, dann ist auch Teilzeit mit dem Bundesfreiwilligendienst BFD 27+ möglich)
Ein BFD ist beispielsweise bei folgenden Einrichtungen möglich:
- Jugendeinrichtungen
- Kinderheime
- Kindertagesstätten
- Kommunen (Städte, Gemeinden, Landkreise)
- Krankenhäuser
- Kultureinrichtungen
- Museen
- Pflegeeinrichtungen
- Träger ökologischer Projekte
- Schulen
- Sportvereine
Organisationen, die den BFD oft anbieten, sind beispielsweise:
- Arbeiterwohlfahrt
- Caritas
- Deutsches Rotes Kreuz
- Diakonie
- Paritätischer Wohlfahrtsverband
- Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland
Nach Angaben der Bundesregierung waren im Januar 2023 36.524 Bundesfreiwillige im Dienst. Davon befanden sich 8.341 Bundesfreiwillige bei Trägern mit privatrechtlichem Bezug. Die übrigen Bundesfreiwilligen leisteten ihren Dienst bei öffentlich-rechtlichen Trägern, öffentlich-rechtlichen Gebietskörperschaften, kirchlichen Trägern und Vereinen. Insgesamt leisteten also rund 23 Prozent der Bundesfreiwilligen ihren Dienst bei Einsatzstellen, die der Definition „Wirtschaft“ unterfallen.
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BFD: Darum ist er für Ausländer/innen oft attraktiv
Der Bundesfreiwilligendienst hat vielen internationalen Bewerberinnen und Bewerbern eine interessante Karriere in Deutschland ermöglicht. Das liegt vor allem daran, dass die Anforderungen für den Beginn eines BFD für Ausländer/innen relativ niedrig sind:
- oftmals reichen grundlegende Deutschkenntnisse
- ausreichende finanzielle Mittel für den Lebensunterhalt in Deutschland müssen vorhanden sein
Gleichzeitig sind die Chancen hoch, dass sich Teilnehmer während des BFD weiterentwickeln:
- Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern knüpfen
- praktische Arbeitserfahrung in Deutschland sammeln
- Deutschkenntnisse verbessern
Diese Schritte sind für viele internationale Teilnehmerinnen und Teilnehmer entscheidend für den Aufbau einer Arbeitsperspektive in Deutschland.
Gründe, einen BFD zu beginnen
Eine Analyse von 2019 bis 2025 zeigt die Hauptgründe internationaler Bewerberinnen und Bewerber für einen Bundesfreiwilligendienst:
- Berufliche Chancen in Deutschland erhalten (82%)
- Deutschkenntnisse verbessern (72%)
- Keine Beschäftigung im Heimatland (61%)
- Gesellschaftliches Engagement (49%)
- Vorbereitung auf ein Studium oder eine Ausbildung (38%)
- Überbrückung zwischen Schule und Studium/Ausbildung (27%)
- Arbeitsplatzsuche (21%)
Quelle: Eigene Erhebung mit N=861 Interessenten zwischen dem 1.2.2019 und dem 1.2.2025.
Der BFD bietet für viele eine attraktive Möglichkeit, erste berufliche Schritte in Deutschland zu machen und kann eine Alternative zu einem Praktikum sein.
Daten und Fakten
- Im Jahr 2020 wurden insgesamt 39.982 Freiwillige im Bundesfreiwilligendienst eingesetzt.
- Die Einsatzbereiche im Bundesfreiwilligendienst reichen von Sozialarbeit über Kultur und Bildung bis hin zu Umwelt- und Naturschutz.
- Etwa ein Drittel der Freiwilligen im Bundesfreiwilligendienst sind über 27 Jahre alt.
- Der Bundesfreiwilligendienst wurde 2011 als Ersatz für den Zivildienst eingeführt.
Regionale Unterschiede im BFD-Angebot
Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) ist in Deutschland nicht einheitlich verteilt. Die Anzahl und Attraktivität der Stellen hängen stark von der jeweiligen Region ab. Während einige Bundesländer zahlreiche Einsatzmöglichkeiten bieten, gibt es in anderen weniger Angebote oder spezifische Schwerpunkte. Insbesondere für Ausländer kann es wichtig sein, gezielt nach Regionen mit guten Rahmenbedingungen zu suchen.
Wo gibt es die meisten BFD-Stellen?
Generell gibt es in bevölkerungsreichen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg besonders viele BFD-Stellen. Das liegt daran, dass hier zahlreiche soziale Einrichtungen, Pflegeheime, Kindergärten und gemeinnützige Organisationen ansässig sind. Auch in Großstädten wie Berlin, Hamburg und Frankfurt gibt es viele Angebote, da dort große Trägerorganisationen sitzen. In ländlichen Regionen kann es hingegen schwieriger sein, eine passende Stelle zu finden, es sei denn, man sucht gezielt in sozialen Einrichtungen mit Wohnmöglichkeiten.
Welche Regionen haben besondere Schwerpunkte?
- Süddeutschland (Bayern & Baden-Württemberg): Viele BFD-Stellen in der Altenpflege und im Gesundheitswesen, oft mit Perspektiven auf eine Ausbildung.
- Ostdeutschland (Sachsen, Thüringen, Brandenburg): Hoher Bedarf an Unterstützung in Schulen und sozialen Projekten, oft mit zusätzlichen Integrationsangeboten.
- Berlin & Hamburg: Vielfältige Angebote in Kultur, Flüchtlingshilfe und NGOs.
- Nordrhein-Westfalen: Große Auswahl in Kindergärten, Schulen und sozialen Einrichtungen – oft mit multikulturellem Fokus.
Welche Regionen sind besonders attraktiv für den BFD für Ausländer?
Für ausländische BFD-Teilnehmer ist es wichtig, dass die Einsatzstelle sie sprachlich und kulturell unterstützt. Städte mit einem hohen Anteil an internationalen Bewohnern, wie Berlin, München und Hamburg, sind hier besonders gut geeignet. Dort gibt es oft bessere Sprachförderungen und mehr internationale Netzwerke, die den Einstieg erleichtern.
Bundesland 🌍 | Viele BFD-Stellen? ✅ | Besondere Schwerpunkte 🎯 | Vorteil für Ausländer 💡 |
---|---|---|---|
Bayern 🏔️ | Ja | Pflege, Soziales | Viele Ausbildungsmöglichkeiten |
Berlin 🏙️ | Ja | Kultur, Flüchtlingshilfe | Internationale Netzwerke |
Sachsen 🌲 | Mittel | Schulen, Soziale Projekte | Sprachförderung möglich |
NRW 🏭 | Sehr viele | Kindergärten, Pflege | Viele multikulturelle Angebote |
Mecklenburg-Vorpommern 🌊 | Wenig | Naturschutz, ländliche Pflege | Ruhigere Umgebung |
Falls du eine BFD-Stelle suchst, lohnt es sich, nicht nur auf die Anzahl der Stellen zu achten, sondern auch auf den jeweiligen Schwerpunkt in der Region. Je nach Berufsziel können bestimmte Bundesländer besser geeignet sein als andere.
Finanzierung und Unterstützung während des BFD für Ausländer/innen
Viele internationale Teilnehmer/innen fragen sich, wie sie ihren Lebensunterhalt während des BFD finanzieren können. Der BFD ist ein freiwilliger Dienst und bietet keine reguläre Bezahlung. Allerdings erhalten Freiwillige üblicherweise folgende Leistungen:
- Taschengeld: Die Einsatzstellen zahlen ein monatliches Taschengeld, dessen Höhe je nach Träger und Region variiert.
- Verpflegung und Unterkunft: Viele Einsatzstellen bieten kostenfreie oder vergünstigte Unterkunft und Verpflegung an, was insbesondere für internationale Bewerber/innen von Vorteil ist.
- Sozialversicherung: Während des BFD sind Freiwillige gesetzlich unfall-, kranken-, pflege- und rentenversichert.
- Bildungsangebote: Im Rahmen des BFD gibt es Seminare und Workshops zur persönlichen Weiterentwicklung und Qualifikation.
Internationale Teilnehmer/innen sollten vor Beginn des BFD klären, ob sie zusätzlich finanzielle Unterstützung benötigen oder Förderprogramme in Anspruch nehmen können.
Der BFD als Startpunkt in Deutschland
Besonders für Nicht-EU-Bürger bietet der BFD die Möglichkeit, ein Visum für Deutschland zu erhalten. Viele erhoffen sich dadurch langfristige Chancen auf eine Erwerbstätigkeit.
Erfolgreiche Teilnehmer berichten, dass der BFD nicht nur die deutsche Sprache verbessert und fachliche Qualifikationen vermittelt, sondern auch hilft, sich in Deutschland zu orientieren und ein persönliches Netzwerk aufzubauen.
Der Erwerb von Deutschkenntnissen ist dabei besonders wichtig für eine langfristige Perspektive auf dem Arbeitsmarkt.
Langfristige Perspektiven nach dem BFD für Ausländer/innen
Viele Teilnehmer/innen nutzen den BFD als Sprungbrett für eine dauerhafte Zukunft in Deutschland. Nach Abschluss des Dienstes gibt es verschiedene Optionen für internationale Freiwillige:
- Ausbildung oder Studium: Der BFD kann eine gute Vorbereitung auf eine Ausbildung oder ein Studium in Deutschland sein, insbesondere wenn Sprachkenntnisse und praktische Erfahrungen gesammelt wurden.
- Direkte Anstellung: In einigen Fällen übernehmen Einsatzstellen Freiwillige nach dem BFD als reguläre Arbeitskräfte.
- Verlängerung des Aufenthaltsstatus: Wer sich während des BFD erfolgreich integriert und eine klare Perspektive nachweisen kann, hat gute Chancen, eine Aufenthaltserlaubnis für eine Ausbildung oder ein Studium zu erhalten.
- Freizeit- und Netzwerkmöglichkeiten: Während des BFD lernen viele internationale Teilnehmer/innen Menschen aus verschiedenen Branchen und Berufsfeldern kennen, was spätere Karriereschritte erleichtern kann.
Durch eine gezielte Vorbereitung und den Aufbau von Kontakten können sich nach dem BFD neue Türen öffnen, die langfristige Möglichkeiten für eine berufliche Zukunft in Deutschland bieten.
BFD und die deutsche Sprache
Du musst Deutsch sprechen können
Viele internationale Teilnehmer starten mit Deutschkenntnissen auf A1- oder A2-Niveau und verbessern diese während des BFD idealerweise auf B1. Dieses Niveau ist oft Voraussetzung für eine Erwerbstätigkeit oder eine Berufsausbildung.
Einige Bewerber beklagen jedoch, dass viele Einsatzstellen keine Unterstützung beim Deutschlernen bieten. Daher ist es ratsam:
- die Einsatzstelle nach Sprachförderung zu fragen
- lokale Integrationsangebote oder Sprachkurse zu nutzen
- über Online-Karten und Google Maps nach Sprachschulen zu suchen
- täglich Sprachübungen einzuplanen
BFD und die Integration in den deutschen Arbeitsmarkt
Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) kann für Ausländer ein entscheidender Schritt sein, um sich beruflich in Deutschland zu etablieren. Neben der sozialen Erfahrung bietet er eine hervorragende Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen, die deutsche Arbeitskultur kennenzulernen und langfristige Karrierechancen zu erschließen. Doch wie genau erleichtert der BFD den Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt?
Netzwerke und Kontakte als Türöffner
Einer der größten Vorteile des BFD ist, dass Teilnehmer direkt in einer deutschen Arbeitsumgebung tätig sind. Sie arbeiten mit Kollegen, Vorgesetzten und oft auch mit ehrenamtlichen Helfern zusammen. Viele ehemalige BFD-Teilnehmer berichten, dass sie durch diese Kontakte eine Ausbildung oder sogar eine feste Stelle gefunden haben. Gerade in sozialen Berufen ist das persönliche Netzwerk entscheidend. Arbeitgeber schätzen es, wenn Bewerber bereits Erfahrung in der deutschen Arbeitswelt gesammelt haben – ein klarer Vorteil gegenüber anderen Bewerbern.
Ein weiteres Plus: Viele Einsatzstellen bieten interne Weiterbildungen an, die über den regulären Dienst hinausgehen. Wer sich engagiert, bekommt oft zusätzliche Schulungen und Zertifikate, die später bei Bewerbungen nützlich sein können.
Welche Branchen bieten nach dem BFD gute Jobchancen?
Besonders in den sozialen und gesundheitlichen Bereichen wird der BFD oft als Einstieg genutzt. Viele ehemalige Freiwillige starten nach ihrem Dienst in einer Ausbildung oder einem Studium. Hier einige der häufigsten Karrierewege nach dem BFD:
Branche 👩⚕️ | Typische Berufe nach dem BFD 💼 | Vorteil durch den BFD 🚀 |
---|---|---|
Pflege & Gesundheit 🏥 | Pflegefachkraft, Physiotherapeut, Krankenpfleger | Direkter Einstieg in Ausbildung oder Studium |
Erziehung & Soziales 👶 | Erzieher, Sozialarbeiter, Jugendbetreuer | Viele Stellen durch Fachkräftemangel |
Verwaltung & NGOs 🏛️ | Projektkoordinator, Integrationshilfe, Sozialverwaltung | Gute Vernetzung mit Organisationen |
Bildung 📚 | Lehrer, Schulbegleiter, Sprachförderung | Erfahrung mit Schülern und pädagogischer Arbeit |
Naturschutz & Umwelt 🌿 | Umweltpädagoge, Landschaftspfleger | Praktische Erfahrung in nachhaltigen Projekten |
Weiterbildungen und Qualifikationen während des BFD
Viele Trägerorganisationen bieten kostenlose oder kostengünstige Weiterbildungen für BFD-Teilnehmer an. Dazu gehören zum Beispiel Sprachkurse, Erste-Hilfe-Kurse oder fachspezifische Seminare. Besonders wertvoll sind Qualifikationen wie der Pflegebasiskurs, der direkt auf eine spätere Karriere in der Alten- oder Krankenpflege vorbereitet.
Auch für den Bereich Erziehung gibt es oft Zusatzangebote, die später bei einer Bewerbung zum Erzieher helfen. Wer sich für einen beruflichen Weg entscheidet, sollte sich frühzeitig über solche Weiterbildungen informieren, um die Zeit im BFD optimal zu nutzen.
Fazit: BFD als Sprungbrett in den Job
Für viele Ausländer ist der BFD mehr als nur eine Freiwilligenarbeit – er ist ein strategischer Karriereschritt. Durch Kontakte, Weiterbildungen und praktische Erfahrung erleichtert er den Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt erheblich. Besonders in Mangelberufen wie Pflege, Erziehung und Sozialarbeit kann der BFD den entscheidenden Vorteil bei einer Bewerbung bringen.
Bewerbung für den Bundesfreiwilligendienst
Für die Bewerbung auf ein BFD in Deutschland brauchst du eine „Einsatzstelle“ – eine Einrichtung, die dich aufnimmt. Du kannst dich über Internetportale informieren oder dich direkt an Anbieter wenden.
Mögliche Bewerbungsportale:
- Offizielle Seite des Bundesamts für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben
- Arbeitsagentur
- Make it in Germany
Persönlicher Eignungstest zum Bundesfreiwilligendienst
Um festzustellen, ob der Bundesfreiwilligendienst zu dir passt, beantworte bitte die folgenden Fragen zu deinen persönlichen Eignungsfaktoren.
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