Softwareentwickler oder Softwareentwicklerin zu werden, ist in Deutschland auch über eine duale Ausbildung möglich. Der Beruf bietet gute Zukunftsaussichten, da Software in fast allen Lebensbereichen gebraucht wird – von Apps über Maschinensteuerung bis hin zu Online-Plattformen. In Deutschland ist es auch möglich, Softwareentwickler durch Ausbildung zu werden – du brauchst also kein Studium.
Inhaltsverzeichnis
In welchen Branchen arbeiten Softwareentwicklerinnen und Softwareentwickler?
Softwareentwicklerinnen und Softwareentwickler arbeiten in vielen verschiedenen Bereichen: bei IT-Firmen, in der Industrie, bei Banken, Versicherungen, Start-ups, Behörden oder im Gesundheitswesen. Auch kleine und mittelständische Unternehmen brauchen oft eigene Softwarelösungen – deshalb werden gut ausgebildete Fachkräfte überall gesucht.
Die Digitalisierung verändert fast alle Bereiche der Arbeitswelt. Neue Technik, moderne Maschinen und vernetzte Systeme sorgen dafür, dass der Bedarf an Softwarelösungen weiter steigt. Wer als Entwickler oder Entwicklerin arbeitet, hat gute Chancen auf einen sicheren und spannenden Beruf – besonders mit Kenntnissen in Bereichen wie künstlicher Intelligenz, Cloud-Systemen oder IT-Sicherheit.
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Wie wird man Softwareentwickler oder Softwareentwicklerin über eine Ausbildung?
Es gibt in Deutschland keinen Ausbildungsberuf mit dem genauen Namen „Softwareentwickler“ – aber es gibt eine passende duale Ausbildung: Fachinformatiker oder Fachinformatikerin der Fachrichtung Anwendungsentwicklung. Diese Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre. Du lernst abwechselnd in einem Betrieb und in der Berufsschule.
In der Ausbildung lernst du Schritt für Schritt:
- wie man Programme schreibt (zum Beispiel mit Java, Python oder C#),
- wie man Software plant, testet und verbessert,
- wie man mit Datenbanken arbeitet,
- wie man Fehler findet und behebt,
- und wie man mit Kundinnen, Kunden und Teamkollegen zusammenarbeitet.
Am Ende der Ausbildung legst du eine Abschlussprüfung bei der IHK ab.
Dieser Weg ist besonders geeignet für alle, die lieber strukturiert und in festen Schritten lernen. In der Ausbildung gibt es einen klaren Lehrplan, einen festen Ablauf und regelmäßige Rückmeldungen durch Ausbilderinnen und Ausbilder. Außerdem bekommst du schon während der Ausbildung ein monatliches Gehalt. Das kann besonders hilfreich sein, wenn du nicht studieren möchtest oder dir ein freieres Studium zu unübersichtlich ist.
Neben der Ausbildung zum Fachinformatiker oder zur Fachinformatikerin der Fachrichtung Anwendungsentwicklung gibt es noch einige andere Ausbildungen in Deutschland, die gut geeignet sind, um später als Softwareentwickler oder Softwareentwicklerin zu arbeiten. Sie unterscheiden sich teilweise in den Inhalten und Schwerpunkten, führen aber oft in ähnliche Berufe:
Fachinformatiker oder Fachinformatikerin für Systemintegration
Diese Ausbildung richtet sich eigentlich mehr auf Netzwerke, Server und IT-Systeme. Trotzdem kann man hier auch programmieren lernen – zum Beispiel Scripte schreiben oder Automatisierungslösungen entwickeln. Wenn du also sowohl Technik als auch Software spannend findest, könnte das passen.
Schwerpunkt: Netzwerke, IT-Infrastruktur, technische Betreuung – aber mit Berührung zu Software.
Mathematisch-technischer Softwareentwickler oder Softwareentwicklerin (MATSE)
Diese Ausbildung ist sehr praxisnah, aber gleichzeitig auch mathematisch anspruchsvoll. Sie findet meistens in Kombination mit einem Studium (duales System) statt – zum Beispiel mit einem Mathematik– oder Informatikstudium.
Schwerpunkt: Mathematische Modelle, wissenschaftliche Software, Datenanalyse. Eher etwas für Leute mit Spaß an Mathe.
IT-Systemelektroniker oder IT-Systemelektronikerin
Dieser Beruf hat einen stärkeren Technik-Fokus, aber es kann auch vorkommen, dass man Software für Systeme einrichtet oder anpasst. Der direkte Weg in die Softwareentwicklung ist hier schwieriger, aber mit Zusatzwissen kann man sich weiterentwickeln.
Schwerpunkt: Hardware, technische Geräte, Installation – mit kleinen Softwareanteilen.
Kaufmann/-frau für Digitalisierungsmanagement
Hier liegt der Fokus eher auf der Schnittstelle zwischen IT und Wirtschaft. Programmieren gehört nicht zum Hauptteil der Ausbildung, aber oft lernt man einfache Anwendungen oder arbeitet in Softwareprojekten mit.
Schwerpunkt: IT-Projektmanagement, Geschäftsprozesse, digitale Lösungen – mit geringem Programmieranteil.
Kaufmann oder Kauffrau für IT-System-Management
Auch hier geht es um die Verbindung von IT und Kundenberatung. Man braucht ein technisches Grundverständnis und kann in Projekten mitarbeiten – zum Beispiel bei Software-Einführungen.
Schwerpunkt: IT-Lösungen verkaufen und betreuen, Kundenberatung – wenig Programmierung, aber gute Einstiegsmöglichkeit mit Weiterbildung.
Was muss man mitbringen, um die Ausbildung zu machen?
Ein bestimmter Schulabschluss ist gesetzlich nicht vorgeschrieben. Die meisten Betriebe wünschen sich aber mindestens einen mittleren Schulabschluss oder das Fachabitur. Noch wichtiger sind:
- Interesse an Technik und Computern,
- logisches Denken,
- Geduld beim Lösen von Problemen,
- und die Bereitschaft, immer wieder Neues zu lernen.
Fragen und Antworten
Kann ich in Deutschland Softwareentwickler werden, auch wenn ich kein Studium gemacht habe?
In Deutschland kannst du auch ohne Studium Softwareentwickler werden – über eine duale Ausbildung. Diese Ausbildungsform kombiniert praktisches Arbeiten in einem Unternehmen mit Unterricht in der Berufsschule und eignet sich ideal für Menschen, die lieber praxisnah lernen und direkt ins Berufsleben einsteigen wollen.
Gibt es in Deutschland eine Ausbildung mit dem Titel „Softwareentwickler“?
Den genauen Titel „Softwareentwickler“ gibt es nicht als offiziellen Ausbildungsberuf. Die richtige Ausbildung dafür heißt „Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung“. Sie vermittelt alle wichtigen Kenntnisse, die du brauchst, um später als Softwareentwickler zu arbeiten – vom Programmieren bis zur Softwarepflege.
Wie lange dauert die Ausbildung zum Softwareentwickler in Deutschland?
Die Ausbildung zum Softwareentwickler über den Weg des Fachinformatikers dauert in der Regel drei Jahre. Während dieser Zeit lernst du sowohl im Ausbildungsbetrieb als auch in der Berufsschule. Bei guten Leistungen oder mit Vorkenntnissen kannst du die Ausbildung manchmal auch verkürzen.
Muss ich vor der Ausbildung zum Softwareentwickler bereits programmieren können?
Du musst nicht programmieren können, um die Ausbildung zum Softwareentwickler zu beginnen. Viel wichtiger ist, dass du Interesse an Technik mitbringst, logisch denken kannst und bereit bist, dich auf neue Inhalte einzulassen. Alles andere lernst du Schritt für Schritt in der Ausbildung.
Welche Voraussetzungen brauche ich, um Softwareentwickler zu werden?
Um Softwareentwickler zu werden, solltest du mindestens Deutsch auf dem Niveau B1 sprechen – besser ist B2. Ein mittlerer Schulabschluss oder Fachabitur wird von vielen Betrieben bevorzugt. Außerdem solltest du Spaß an Computern, Geduld beim Lösen von Problemen und Lust auf Teamarbeit mitbringen.
Wie viel verdient man während der Ausbildung zum Softwareentwickler?
Während der Ausbildung zum Softwareentwickler bekommst du ein monatliches Gehalt. Im ersten Ausbildungsjahr liegt dieses meistens zwischen 900 und 1.200 Euro brutto. Im zweiten und dritten Jahr steigt dein Gehalt in der Regel deutlich an.
Wie finde ich in Deutschland eine Ausbildung zum Softwareentwickler?
Du kannst dich direkt bei IT-Unternehmen bewerben oder öffentliche Jobbörsen nutzen. Auch Plattformen wie ausbildung.de oder die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit bieten viele Stellen an. Einige Programme unterstützen gezielt Bewerberinnen und Bewerber aus dem Ausland.
Welche Chancen habe ich nach der Ausbildung als Softwareentwickler in Deutschland?
Nach der Ausbildung als Softwareentwickler hast du in Deutschland sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Der Bedarf an IT-Fachkräften ist groß, und viele Unternehmen suchen händeringend nach qualifiziertem Nachwuchs – besonders in kleinen Firmen, Behörden und innovativen Branchen.
Kann ich nach der Ausbildung zum Softwareentwickler noch weiter lernen oder studieren?
Nach der Ausbildung kannst du dich problemlos weiterbilden – zum Beispiel in Richtung Softwarearchitektur, Projektmanagement oder IT-Sicherheit. Viele entscheiden sich auch für ein anschließendes Studium oder ein berufsbegleitendes duales Studium im Bereich Informatik.
Ist die Ausbildung zum Softwareentwickler auch für Frauen geeignet?
Die Ausbildung zum Softwareentwickler ist ausdrücklich für alle geeignet – auch für Frauen. In der IT-Branche werden weibliche Talente stark gefördert, und viele Unternehmen achten heute auf Vielfalt und Chancengleichheit im Team.
Welche Chancen hat man als Ausländerin oder Ausländer oder als Quereinsteigerin oder Quereinsteiger?
Wenn du aus dem Ausland kommst, kannst du in Deutschland ebenfalls eine Ausbildung zur Fachinformatikerin oder zum Fachinformatiker machen. Viele Betriebe sind offen für Bewerberinnen und Bewerber aus anderen Ländern. Wichtig ist, dass du gut Deutsch sprichst – mindestens auf dem Niveau B1 oder besser B2.
Auch Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger können eine Ausbildung machen, zum Beispiel nach einem Berufswechsel oder über eine Umschulung. Wenn du schon Erfahrung im Programmieren hast, kannst du dich bei manchen Industrie- und Handelskammern auch zur sogenannten Externenprüfung anmelden. Dabei musst du deine Kenntnisse nachweisen und kannst die Prüfung ohne reguläre Ausbildung ablegen.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?
Nach der Ausbildung kannst du dich weiterbilden. Zum Beispiel:
- zum Softwarearchitekten oder zur Softwarearchitektin,
- zum Projektleiter oder zur Projektleiterin,
- zur IT-Sicherheitsfachkraft,
- oder zum Techniker oder zur Technikerin Fachrichtung Informatik.
Viele machen auch später noch ein Studium, um sich weiter zu spezialisieren.
Welche dualen Studiengänge oder Studiengänge sind Alternativen zur Ausbildung?
Wenn du lieber studieren möchtest, gibt es auch Alternativen zur Ausbildung. Passende duale Studiengänge sind zum Beispiel:
- Informatik (dual),
- Wirtschaftsinformatik (dual),
- Software Engineering (dual).
Auch ein normales Hochschulstudium kann ein guter Weg sein. Geeignete Studiengänge wären zum Beispiel:
- Informatik,
- Medieninformatik,
- Technische Informatik,
- Künstliche Intelligenz.
Wie KI die Ausbildung zum Softwareentwickler grundlegend verändert
Die Ausbildung zum Fachinformatiker – insbesondere mit Schwerpunkt Anwendungsentwicklung – befindet sich durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in einem fundamentalen Wandel. Während früher Syntax, Datenbankmodelle und objektorientierte Programmierung rein manuell gelernt und geübt wurden, assistieren heute KI-Tools wie GitHub Copilot, ChatGPT oder Tabnine bereits im ersten Ausbildungsjahr beim Schreiben, Erklären und Refaktorisieren von Code. Diese Assistenten helfen Azubis, schneller zur funktionierenden Lösung zu kommen, ohne auf klassische Tutorials oder Lehrbücher angewiesen zu sein. Das bedeutet aber nicht weniger Lernen – im Gegenteil: Die Anforderungen an das Verständnis von Algorithmen, Systemlogik und Codequalität steigen, da KI oft nur grobe Richtungen vorgibt, die menschlich bewertet werden müssen.
Ausbildungsbetriebe setzen mittlerweile verstärkt auf hybride Lernmodelle, bei denen Lernmanagement-Systeme mit KI-Funktionen Inhalte personalisiert ausspielen. Zusätzlich gewinnen KI-basierte Simulationen an Bedeutung: etwa interaktive Projektumgebungen mit automatisiertem Feedback. Für die Industrie besonders relevant: Automatisierte Code-Reviews durch statische Analyse, Predictive Testing und Toolchains, die Code nicht nur prüfen, sondern auch mit realen Anwendungsfällen abgleichen. Diese Veränderungen betreffen nicht nur die Lerninhalte – sie verändern auch die Prüfungsformate, da das reine Auswendiglernen von Syntax obsolet geworden ist.
💡 Veränderung durch KI | Bedeutung für Azubis 👨💻👩💻 | Beispiel |
---|---|---|
Automatisierte Code-Assistenten | Schnellere Prototypen, mehr Zeit für Problemlösung | GitHub Copilot |
Adaptive Lernpfade | Persönlich zugeschnittene Theorieeinheiten | Moodle mit KI-Plugins |
Code-Review durch KI | Feedback in Echtzeit, bessere Qualität | DeepCode |
Sprachunterstützung durch KI | Erleichterter Zugang für Nicht-Muttersprachler | ChatGPT zur Code-Erklärung |
Wichtig bleibt: KI ist kein Ersatz für tiefes Verstehen, sondern ein Werkzeug, das nur durch eigene Expertise sinnvoll genutzt werden kann. Ausbildungsinteressierte sollten heute nicht nur programmieren lernen, sondern sich auch mit Prompt Engineering und KI-Ethik auseinandersetzen – beides wird zum festen Bestandteil moderner Softwareentwicklungsberufe.
Marktperspektive & Zukunftsaussichten für Fachinformatiker in Deutschland (2025–2030)
Die Nachfrage nach ausgebildeten Fachinformatikern mit Spezialisierung auf Anwendungsentwicklung bleibt bis mindestens 2030 auf hohem Niveau – und wird sich sogar noch weiter zuspitzen. Laut aktuellen Branchenprognosen der Bitkom und IAB fehlen in Deutschland weiterhin über 130.000 IT-Fachkräfte, besonders in kleinen und mittleren Unternehmen, der öffentlichen Verwaltung sowie im verarbeitenden Gewerbe. Fachinformatiker gelten dabei als besonders gefragt, weil sie nicht nur technische Umsetzer sind, sondern oft als Schnittstelle zwischen Softwaredesign, Anwender und Infrastruktur fungieren. Diese Vielseitigkeit macht sie in nahezu jeder Branche einsetzbar – vom FinTech bis zur Landwirtschaft.
Regionale Unterschiede spielen eine entscheidende Rolle: Während in Berlin und München die Nachfrage durch Start-ups und Tech-Konzerne wie SAP, Celonis oder N26 getrieben wird, suchen ländliche Regionen in Bayern, Sachsen oder NRW händeringend Nachwuchs für Mittelständler, Maschinenbau oder Energietechnik. Interessant: Besonders öffentliche Stellen – Schulen, Behörden, Landkreise – haben einen hohen Bedarf, da viele Digitalisierungsvorhaben ins Stocken geraten, weil schlichtweg keine Entwickler verfügbar sind. Azubis, die sich früh auf Bereiche wie E-Government, Low-Code-Plattformen oder App-Entwicklung spezialisieren, haben beste Karten.
📍 Region | 🔥 Nachfragetrends | Typische Arbeitgeber |
---|---|---|
Berlin, Hamburg, München | Start-ups, FinTech, KI | N26, Celonis, Siemens |
NRW, BaWü, Hessen | Industrie, Healthcare | Bosch, Telekom, SAP |
Sachsen, Thüringen | KMU, Verwaltung | Landkreise, Mittelstand |
Bundesweit | Öffentliche IT, E-Gov | ITZBund, Stadtverwaltungen |
Die kommenden Jahre bringen enorme Chancen – nicht nur durch technologischen Wandel, sondern auch durch Demografie: Tausende IT-Profis gehen in Rente. Wer jetzt einsteigt und bereit ist, mobil zu arbeiten oder in Nischen zu denken, wird seinen Arbeitsplatz oft aus mehreren Angeboten wählen können – nicht selten mit Optionen für Remote, Weiterbildung und überdurchschnittliches Einstiegsgehalt.
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