Ausbildung machen in Deutschland: Was muss ich wissen?

Lesedauer: 2 Minuten.

Deutsche, EU-Bürger und Bürger aus allen Staaten der Welt können in Deutschland eine Ausbildung machen und damit einen Abschluss als deutscher Facharbeiter erhalten. Wir erklären hier das Wichtigste für die nächste duale Berufsausbildung, die im August/September beginnt.

Wie und wann kann ich mich als Ausländer für eine Berufsausbildung in Deutschland bewerben?

Klicken Sie auf eines der nachfolgenden Angebote. Am Ende jedes Angebotes finden Sie eine Bewerbungsmaske. Bewerben Sie sich schnellstmöglich, auch wenn Sie vielleicht noch nicht auf B1-Niveau Deutsch sprechen oder auch wenn Sie Ihre Schulbildung noch nicht abgeschlossen haben.

Was muss ich unbedingt wissen, wenn ich eine Ausbildung machen will?

  • Wozu brauche ich eine Ausbildung?

    Egal ob als Handwerker (dazu zählen beispielsweise Bäcker, Fleischer, Kfz-Mechaniker, Maler oder Installateure) oder in der Industrie: Eine Berufsausbildung führt zu einem Facharbeiterabschluss, der perfekte Perspektiven in Deutschland und Europa bietet. In fast allen handwerklichen Berufen und vielen Berufe in der Industrie und im Dienstleistungssektor kann man in Deutschland nur dann arbeiten, wenn man vorher eine Berufsausbildung erfolgreich absolviert hat.

  • In welchen Berufen kann ich mich ausbilden lassen?

    Beispielsweise in den Berufen Maurer, Bäcker, Kaufmann, Krankenschwester, Pfleger oder Elektriker. Insgesamt sind es über 330 Ausbildungsberufe.

  • Welche Voraussetzungen brauche ich für eine betriebliche Ausbildung?

    Einen Schulabschluss mindestens der neunten Klasse und Interesse an dem gewählten Beruf. Wenn Deutsch nicht Ihre Muttersprache ist, sollten Sie Deutsch auf Niveau B1 sprechen, da der Unterricht in der Ausbildung nur auf Deutsch durchgeführt wird. Außerdem müssen Sie selbst ein Unternehmen finen, das Sie ausbilden möchte oder Sie lassen sich durch eine Agentur helfen. Nur etwa 30 Prozent der Unternehmen in Deutschland bilden aus.

  • Wie stehen die Chancen für eine Ausbildung aktuell?

    Viele Unternehmen in Deutschland haben noch stark mit den Folgen Covid-19 zu kämpfen. Generell sind die Ausbildungszahlen rückläufig. Dennoch stehen die Chancen in diesem Ausbildungsjahr besser als im vorigen. Der Fachkräftemangel in Deutschland ist weiterhin hoch, weshalb Unternehmen ausbilden müssen.

  • Was mache ich nach der Ausbildung?

    Nachdem Sie den Gesellenabschluss haben, können Sie beispielsweise eine Qualifizierung zum Meister anstreben, eine Aufstiegsfortbildung durchlaufen eine Anpassungsfortbildung besuchen oder ein Duales Studium / Hochschulstudium absolvieren. Bei den meisten Schritten kann ggf. der Arbeitgeber unterstützen – viele Arbeitgeber wollen es aber sehen, dass man nach der Ausbildung erst einmal einige Jahre im Unternehmen erfolgreich arbeitet.

  • Wieviel Geld bekomme ich in der Ausbildung?

    In einer Dualen Berufsusbildungen erhalten Azubis eine Ausbildungsvergütung von derzeit mindestens 550€ brutto im ersten Ausbildungsjahr. Dieser Betrag steigt auf 585 Euro (2022) und später 620 Euro (2023). In vielen Ausbildungen und bei vielen Arbeitgebern steigt die monatliche Vergütung nach dem ersten Ausbildungsjahr – auf bis zu 900€ brutto oder mehr im dritten Ausbildungsjahr.

  • Wieso ist die Ausbildungsvergütung unterschiedlich hoch?

    Die Höhe der Ausbildungsvergütung hängt unter anderem stark von Ihrem Arbeitgeber und Ihrem Lebenslauf ab. Daneben spielen natürlich die Region Ihrer Ausbildung, der gewählte Beruf und viele andere Faktoren eine Rolle. Über die Ausbildungsvergütung hinaus bieten Arbeitgeber oft zusätzliche Unterstützung wie kostenlose Fahrkarten, Benzinkostenzuschüsse oder finanzielle Unterstützung für die Unterkunft. Außerdem können Azubis bei ihrem Arbeitgeber ggf. auch während der Ausbildung noch dazuverdienen, indem sie im Unternehmen arbeiten.

  • Wieviele Stunden muss ich während der Ausbildung arbeiten?

    Die Arbeitsstunden sind im Ausbildungsvertrag zwischen dem Azubi und dem ausbildenden Unternehmen geregelt. Für die meisten Azubis gelten wöchentliche Regelarbeitszeiten im Bereich zwischen 35 und 40 Stunden, die an insgesamt fünf Tagen pro Woche zu leisten sind. Wöchentlich darf die Arbeitszeit höchstens 48 Stunden an sechs Tagen betragen. Azubis sollten darauf achten, welche Regelungen es im Ausbildungsvertrag für den Besuch der Berufsschule gibt, die Wege zur und von der Berufsschule und Zeiten, die Sie für das Lernen und die Prüfungsvorbereitungen benötigen.

  • Wann bewirbt man sich für eine Ausbildung?

    Bewerberinnen und Bewerber aus dem Ausland müssen mindestens 18 Jahre alt sein. Am besten bewerben Sie sich kurz vor Abschluss Ihres letzten Schuljahres oder zu einem beliebigen späteren Zeitpunkt. Beachten Sie aber: Je früher Sie sich bewerben, umso besser stehen die Chancen in der Regel. Und: Die Ausbildungen beginnen immer nur im August/September.

  • Wie lange dauert eine duale Ausbildung?

    Die Ausbildungszeit bis zum Erwerb des Berufsabschlusses dauert je nach gewählter Ausbildung zwischen zwei und drei Jahren. Während der Ausbildung sind die Auszubildenden im Unternehmen tätig und besuchen eine Berufsschule.

  • Was mache ich, wenn mir meine Ausbildung nicht gefällt?

    Es kann vorkommen, dass Auszubildnde den Ausbildungsberuf, das Ausbildungsunternehmen oder die Region während der Ausbildungszeit wechseln wollen. Zunächst sollte man immer versuchen, eine Lösung im Unternehmen zu finden. Vielleicht kann man innerhalb des Unternehmens die Lehre wechseln und/oder zu einem anderen Standort des Unternehmens wechseln. Ist dies nicht möglich, kann man den Arbeitgeber welchseln.

  • Welche Bewerbungsunterlagen brauche ich, wenn ich eine Ausbildung machen will?

    Sie benötigen in der Regel: Ein Anschreiben (Bewerbungsschreiben), einen tabellarischen Lebenslauf (geeignet ist u.a. das Format Europass), Ihre letzten Schulzeugnisse. Wenn Sie Ausländer sind, auch Ihre Sprachnachweise in Deutsch.

Ausbildung machen in Deutschland
Forschung, Wissenschaft und Industrie bieten in Deutschland viele Ausbildungsplätze auch für internationale Bewerberinnen und Bewerber.

So startest du, wenn du eine Ausbildung machen willst

Bewerbung um eine Ausbildung als Nicht-EU-Bürger

  1. Deutsch lernen

    Du musst Deutsch auf Niveau B1 beherrschen, damit du eine duale Berufsausbildung in Deutschland machen kannst.

  2. Ausbildungsplatz suchen

    Suche dir eine Ausschreibung bei einem Unternehmen, die dir gefällt.

  3. Beim Unternehmen bewerben

    Bewirb dich beim Unternehmen direkt um diesen Ausbildungsplatz.

  4. Interview

    Hat das Unternehmen Interesse an dir, lädt es dich zu einem Online-Interview ein.

  5. Ausbildungsvertrag unterschreiben

    Das Unternehmen sendet dir einen Ausbildungsvertrag zu. Diesen musst du unterschreiben und eine Ausfertigung ans Unternehmen zurücksenden, die andere Ausfertigung ist für dich. Informiere deinen künftigen Arbeitgeber jetzt, dass du das Visum beantragen wirst.

  6. Termin in Botschaft / Konsulat

    Wenn du kein Visum für Deutschland hast, musst du dieses jetzt in der Deutschen Botschaft oder einem deutschen Konsulat in deinem Heimatland beantragen. Informiere dich auf der Website der Botschaft, wie du einen Termin ausmachst und welche Unterlagen du für die Beantragung eines Visums zur Berufsausbildung brauchst. In der Regel sind dies dein Sprachnachweis Deutsch B1, dein Ausbildungsvertrag, dein letztes Schulzeugnis und dein Lebenslauf.

  7. Arbeitgeber informieren

    Informiere deinen Arbeitgeber, wann du voraussichtlich das Visum erhältst. Frage dazu in der Botschaft/im Konsulat nach. Sobald du das Visum hast, setze dich mit deinem Arbeitgeber in Verbindung und kläre mit ihm, wann und wie du in Deutschland mit deiner dualen Berufsausbildung beginnst.

Ausbildung machen: Ergänzende Infos

Gibt es eine Altersgrenze bei einer Lehre in Deutschland für Ausländer?

Es gibt keine formelle Altersgrenze für eine Berufsausbildung in Deutschland. Für den Bereich Pflege können Sie sich beispielsweise auch bewerben, wenn Sie 40 Jahre oder älter sind und Deutsch auf Niveau B1/B2 sprechen. Allerdings sollten Sie beachten, dass Sie als Ausländer in der Berufsschule oft gemeinsam mit deutschen Auszubildenden lernen werden, die in der Regel zwischen 16 und 25 Jahre alt sind. Dieses Alter ist typisch für Berufsausbildungen in Deutschland.

Ausbildungsplätze gibt es in Deutschland auch für viele Berufe im Büro.

Welcher Schulabschluss ist für eine Lehre in Deutschland für Ausländer nötig?

Sie können eine Berufsausbildung in Deutschland beginnen, wenn Sie einen Schulabschluss mindestens der 9. Klasse haben. Für technische Berufe sollten Sie insbesondere gute Zensuren in Mathematik sowie Computerkenntnisse haben. Haben Sie bereits eine Berufsausbildung oder ein Studium im Ausland abgeschlossen, können Sie sich trotzdem bewerben.

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