Handwerk Jobs in Deutschland: Jetzt durchstarten und profitieren

„Handwerk hat goldenen Boden“ ist ein geflügeltes Wort in Deutschland. Das gilt gerade heute: Zehntausende Stellen sind für ausländische Bewerber offen, sofern Sie Deutsch sprechen, über eine entsprechende berufliche Qualifikation verfügen – oder beides noch erwerben. Unser Guide zu den Handwerk Jobs in Deutschland.

Ausbildungsberufe im Handwerk

Das Handwerk bietet Dir eine Vielzahl von spannenden Ausbildungsberufen, in denen Du Deine handwerklichen Fähigkeiten, Kreativität und Leidenschaft für das Arbeiten mit den Händen einbringen kannst. In Deutschland gibt es über 130 verschiedene anerkannte handwerkliche Ausbildungsberufe, die in unterschiedlichen Bereichen wie Bau, Holz, Metall, Elektro oder Kfz angesiedelt sind. Hier möchten wir Dir einen Überblick über einige der beliebtesten und gefragtesten Handwerksberufe geben, die Dir vielfältige Karrieremöglichkeiten und attraktive Zukunftsperspektiven bieten.

  • Als Tischler/in oder Schreiner/in bearbeitest und verarbeitest Du vorwiegend Holz, um Möbel, Inneneinrichtungen oder Bauelemente wie Fenster und Türen herzustellen. Dabei kommen sowohl traditionelle Handwerkstechniken als auch moderne Maschinen und Werkzeuge zum Einsatz. Tischler*innen arbeiten häufig in Tischlereien, Möbelherstellern oder im Messe- und Ladenbau. Laut dem Bundesverband Holz und Kunststoff betrug die Zahl der Auszubildenden im Tischlerhandwerk im Jahr 2020 etwa 22.400, wobei der Frauenanteil bei etwa 22% lag.
  • Der Beruf Elektroniker/in für Energie- und Gebäudetechnik ist ein weiterer interessanter Handwerksberuf, der sich mit der Installation, Wartung und Reparatur von elektrischen Anlagen in Gebäuden beschäftigt. Du planst und installierst beispielsweise Beleuchtungssysteme, Sicherheitstechnik oder Kommunikationsanlagen. Im Jahr 2020 gab es laut dem Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke rund 12.500 Auszubildende in diesem Beruf, wobei der Anteil der weiblichen Auszubildenden etwa 3% betrug.
Das Handwerk in Deutschland bietet eine große Bandbreite an Ausbildungsberufen, die jungen Menschen hervorragende Karrierechancen und gute Verdienstmöglichkeiten eröffnen. Die verschiedenen Handwerksberufe sind nicht nur für Schulabgängerinnen interessant, sondern auch für Quereinsteigerinnen oder Menschen, die sich beruflich umorientieren möchten.
  • Im Kfz-Bereich bietet der Beruf des Kfz-Mechatronikers spannende Herausforderungen und eine solide berufliche Zukunft. Als Kfz-Mechatronikerin bist Du für die Wartung, Reparatur und Diagnose von Fahrzeugen zuständig. Du arbeitest mit modernsten Diagnosegeräten und erlernst die verschiedensten Aspekte der Fahrzeugtechnik, von der Mechanik über die Elektronik bis hin zur Software. Im Jahr 2020 gab es laut dem Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe etwa 29.600 Auszubildende im Beruf Kfz-Mechatroniker*in, wobei der Anteil der weiblichen Auszubildenden bei etwa 5,5% lag.
  • Als Maurer/in bist Du im Bereich des Hochbaus tätig und erstellst Gebäude aus unterschiedlichen Materialien wie Beton, Ziegel oder Naturstein. Du arbeitest sowohl im Neubau als auch in der Sanierung von Bestandsgebäuden und bist mit verschiedenen Bauverfahren und -techniken vertraut. Im Jahr 2020 gab es laut dem Zentralverband des Deutschen Baugewerbes etwa 5.600 Auszubildende im Maurerhandwerk, wobei der Frauenanteil bei etwa 1,4% lag. Maurerinnen sind besonders in Bauunternehmen, im öffentlichen Dienst oder bei Spezialfirmen für Sanierung und Denkmalpflege beschäftigt.
  • Ein weiterer interessanter Handwerksberuf ist Maler/in und Lackierer/in. In diesem Beruf trägst Du nicht nur Farbe auf Wände und Decken auf, sondern kümmerst Dich auch um die Gestaltung von Innen- und Außenräumen, das Anbringen von Wärmedämmung oder das Lackieren von Fahrzeugen und Maschinen. Im Jahr 2020 gab es laut dem Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz etwa 10.300 Auszubildende im Maler- und Lackiererhandwerk, wobei der Anteil der weiblichen Auszubildenden bei etwa 10% lag.

Neben den genannten Berufen gibt es noch viele weitere spannende Handwerksberufe, die Du erkunden kannst, etwa Dachdeckerin, Fliesenlegerin, Anlagenmechanikerin für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik oder Friseurin. Alle Berufe, die in Deutschland Ausbildungsberufe sind, findest du hier in der vollständigen Liste aller Ausbildungsberufe. Je nach Deinen Interessen und Fähigkeiten kannst Du den passenden Beruf finden und eine fundierte Ausbildung absolvieren, die Dir den Weg in eine erfolgreiche berufliche Zukunft ebnet.

Handwerk Jobs in Deutschland: Teste dein Wissen

Willkommen zu unserem Quiz über Handwerk Jobs in Deutschland! Entdecke, wie gut du dich in der Welt des Handwerks auskennst. Bist du bereit, dein Wissen zu testen und etwas Neues über diesen aufregenden Bereich zu lernen? Leg los!

Life-in-Germany.de ist ein unabhängiges Online-Magazin, das seit 2018 über Karrieremöglichkeiten in Deutschland informiert. Wir geben Tipps zu Ausbildung, Dualem Studium, Studium, Job und Bewerbung. Wir unterstützen Unternehmen und Initiativen bei der internationalen Fachkräftegewinnung. Wir freuen uns über Kooperationsanfragen und Themenvorschläge.

Einstiegsmöglichkeiten für Quereinsteiger in das deutsche Handwerk

Das deutsche Handwerk bietet überraschend viele Chancen für Quereinsteiger – vor allem, weil Betriebe händeringend nach engagierten Arbeitskräften suchen. Wer bisher in einem ganz anderen Beruf gearbeitet hat, aber technisches Interesse und handwerkliches Geschick mitbringt, kann über verschiedene Wege den Einstieg schaffen. Besonders gefragt sind praktische Berufserfahrung, Lernbereitschaft und Zuverlässigkeit. Viele Betriebe schulen Quereinsteiger direkt „on the job“ oder unterstützen bei Umschulungen und Teilqualifikationen.

Für formellere Einstiege gibt es Programme wie die sogenannte “Teilqualifizierung” (TQ). Hier werden Quereinsteiger modular auf bestimmte Berufsbilder vorbereitet, z. B. als Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik oder als Elektroniker. Auch die Agentur für Arbeit oder Jobcenter fördern solche Bildungsmaßnahmen, vor allem für Arbeitslose oder Menschen in beruflicher Neuorientierung. Besonders attraktiv sind die Perspektiven für Menschen mit handwerklicher Vorbildung (z. B. Hobby-Handwerker, Lageristen oder technische Zeichner), die oft schneller in eine reguläre Ausbildung oder Festanstellung wechseln können.

EinstiegspfadBeschreibung💼
Teilqualifikation (TQ)Modularer Zugang zu Handwerksberufen🧱
Direkter EinstiegOn-the-job-Training durch den Betrieb🛠️
UmschulungFörderbar durch Agentur für Arbeit🎓
Praktika & ProbearbeitEinstiegstest für beide Seiten🔍
Chancen für FrauenZunehmend auch in männerdominierten Berufen👷‍♀️

Besonders interessant: Auch in handwerklichen Berufen, die traditionell als “männlich” gelten, steigen immer mehr Frauen ein – oft über Quereinstieg, motiviert durch den Wunsch nach Sinnstiftung und konkreten Ergebnissen ihrer Arbeit. Wer körperlich arbeiten möchte, aber nicht mehr als Hilfskraft bleiben will, sollte frühzeitig das Gespräch mit Innungen oder Bildungszentren suchen. Viele Quereinsteiger schaffen in wenigen Jahren sogar den Sprung zum Gesellen oder Meister.

Karrierechancen für ausländische Fachkräfte im deutschen Handwerk

Deutschland braucht dringend Handwerker – und diese Lücke können ausländische Fachkräfte zunehmend schließen. Doch wie gelingt der Einstieg? Der erste Schritt ist meist die Anerkennung des Berufsabschlusses. Wer etwa als Elektriker, Tischler oder Klempner im Ausland ausgebildet wurde, muss prüfen lassen, ob der Abschluss in Deutschland gleichwertig ist. Dafür ist das Portal “Anerkennung in Deutschland” ein zentraler Ansprechpartner. Gute Deutschkenntnisse – mindestens auf B1-Niveau – sind in den meisten Handwerksberufen essenziell, besonders im Kundenkontakt oder auf der Baustelle. Viele Handwerkskammern bieten dazu kostenlose Beratung oder Sprachkurse an.

Im Jahr 2020 waren laut dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) etwa 146.000 junge Menschen in einer handwerklichen Ausbildung, wobei der Anteil der weiblichen Auszubildenden bei etwa 28% lag. Die hohe Zahl der Auszubildenden zeigt, dass das Handwerk ein attraktiver und zukunftssicherer Arbeitsmarkt ist, der jungen Menschen vielfältige berufliche Möglichkeiten bietet.

Neben der Anerkennung gibt es inzwischen mehrere Programme, die gezielt internationale Handwerker nach Deutschland holen. Betriebe arbeiten mit Vermittlungsagenturen und Initiativen wie “Handwerk bietet Zukunft” zusammen, um geeignete Bewerber zu finden und beim Start zu begleiten. Die Nachfrage ist vor allem in Berufen wie Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Elektrik, Dachdeckerei und Bauschreinerei hoch.

ThemaDetails🔧
AnerkennungPflicht für nicht-EU-Ausbildungen📜
SprachlevelB1 oder höher empfohlen🗣️
Gefragte BerufeElektriker, SHK-Techniker, Tischler, Dachdecker🛠️
UnterstützungsangeboteSprachkurse, Integrationsberater, Mentoren🤝
Vermittlungsprogrammez.B. „Handwerk bietet Zukunft“🌍

Für Bewerber aus Drittstaaten gelten besondere Visa-Bedingungen, etwa das Fachkräfteeinwanderungsgesetz. Wichtig ist hier ein konkretes Jobangebot oder die Teilnahme an einem Anpassungsqualifizierungsprogramm. Wer offen für ländliche Regionen ist, hat besonders gute Chancen: Dort finden Betriebe kaum noch Nachwuchs und heißen motivierte internationale Fachkräfte oft mit offenen Armen willkommen.

Daten und Fakten

  • In Deutschland gibt es rund 1,32 Millionen Handwerksbetriebe.
  • Das Handwerk beschäftigt etwa 5,55 Millionen Menschen.
  • Die drei beliebtesten Handwerksberufe sind Kfz-Mechatroniker, Elektroniker und Friseur.
  • Die Ausbildung im Handwerk dauert in der Regel 3 Jahre.
  • Die Handwerkskammer ist zuständig für die Weiterbildung und Prüfung der Handwerker.
  • Das Handwerk bietet vielfältige Karrieremöglichkeiten, sowohl als Angestellter als auch als selbstständiger Handwerker.
  • Das duale Ausbildungssystem ermöglicht es, praktische Fähigkeiten mit theoretischem Wissen zu verbinden.

Zukunftsperspektiven für das Handwerk in Deutschland bis 2030

Das deutsche Handwerk steht vor einer paradoxen Entwicklung: Einerseits droht durch die Digitalisierung und Automatisierung eine Transformation vieler Arbeitsprozesse. Andererseits fehlen bereits jetzt hunderttausende Fachkräfte – ein Trend, der sich bis 2030 deutlich verschärfen wird. Laut Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) könnten bis dahin bis zu 250.000 Stellen unbesetzt bleiben, vor allem in Bau- und Ausbaugewerken, der Elektrobranche sowie im Kfz-Handwerk. Der demografische Wandel verstärkt diesen Mangel zusätzlich, da viele ältere Meister in Rente gehen, ohne dass ausreichend Nachwuchs nachkommt.

Gleichzeitig bieten neue Technologien spannende Chancen. Smarte Haustechnik, Gebäudedigitalisierung, 3D-Druck in der Fertigung und KI-gestützte Planungstools revolutionieren Arbeitsweisen und ermöglichen effizientere Abläufe. Dadurch entstehen neue Berufsbilder und Qualifikationsprofile, insbesondere im Bereich Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Auch das Thema „Green Jobs“ gewinnt an Bedeutung: Handwerksbetriebe, die auf Photovoltaik, Wärmepumpen und energieeffiziente Sanierungen setzen, erleben einen Boom – und brauchen entsprechend ausgebildetes Personal.

BereichEntwicklung bis 2030📈
Fachkräftemangel250.000 offene Stellen prognostiziert🚧
Technologische Trends3D-Druck, Smart Home, KI im Bauwesen🧠
NachhaltigkeitWachstum bei Green Jobs (Solar, Dämmung)🌱
NachwuchsgewinnungFokus auf Azubis, Quereinsteiger, Migration🎓
Neue BerufeEnergieberater, Smart-Home-Techniker💡

Bis 2030 wird das Handwerk noch stärker zwischen Tradition und Zukunftstechnologie balancieren müssen. Wer sich frühzeitig weiterbildet – etwa im Bereich Digitalisierung oder nachhaltige Baustoffe – hat exzellente Aussichten. Besonders gefragt sind Fachkräfte, die handwerkliches Geschick mit technologischem Know-how kombinieren. Der Wandel bringt also weniger eine Verdrängung, sondern vielmehr eine Erweiterung klassischer Handwerksrollen mit sich.

Bist du bereit für eine Karriere im Handwerk?

Wenn du darüber nachdenkst, in einem Handwerksberuf tätig zu werden, ist es wichtig, deine persönliche Eignung für diese Art von Arbeit zu überprüfen. Beantworte die folgenden Fragen, um herauszufinden, ob das Handwerk der richtige Karriereweg für dich ist.

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