Manager/Managerin in der Pflege werden mit einem Pflegestudium

Neben einer beruflichen Pflegeausbildung kannst du auch einen Berufsabschluss Pflegefachfrau/Pflegefachmann durch ein Studium erhalten. Ein solches Pflegestudium dauert minimal drei Jahre (Bachelor-Abschluss).

Darum geht es im Pflegestudium

Das Pflegestudium vermittelt grundlegende Kompetenzen und Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens. Dabei wird auf den Themenbereich der Pflege gezielt. Unter anderem bist du als Pflegefachfrau/Pflegefachmann (Bachelor) in multiprofessionell ausgerichteten Teams dafür zuständig, auch komplexe Pflegeprozesse zu planen, zu organisieren und zu evaluieren.

Life-in-Germany.de ist ein unabhängiges Online-Magazin, das seit 2018 über Karrieremöglichkeiten in Deutschland informiert. Wir geben Tipps zu Ausbildung, Dualem Studium, Studium, Job und Bewerbung. Wir unterstützen Unternehmen und Initiativen bei der internationalen Fachkräftegewinnung. Wir freuen uns über Kooperationsanfragen und Themenvorschläge.

Verschiedene Pflegestudiengänge

Es gibt verschiedene Studiengänge im Bereich Pflege. Diese unterscheiden sich beispielsweise:

• Nach ihrer Dauer
• Danach, ob sie Vollzeit oder Teilzeit absolviert werden
• Nach ihren inhaltlichen Schwerpunkten
• Danach, ob sie ausbildungsbegleitend sind

Aktuell gibt es in Deutschland unter anderem die folgenden Studiengänge im Themenbereich Pflege:

• Pflege (ausbildungsintegriert)
• Pflege (berufsbegleitend)
• Pflege, Bachelor of Education
• Pflege, Master of Education
• Management und Versorgung in Gesundheit und Pflege
• Management Pflege und Gesundheit
• Körperpflege
• Innovative Versorgungspraxis in der Pflege und im Hebammenwesen
• Klinische Pflege
• Gerontologische Pflege und Therapie
• Erweiterte Pflegeexpertise – Advanced Nursing Practice (berufsbegleitend)
• Erweiterte klinische Pflege B.Sc. – Onkologische Pflege
• Erweiterte Klinische Pflege B.Sc. – Notfallpflege
• Erweiterte Klinische Pflege B.Sc. – Intensiv- und Anästhesiepflege
• B.A. Management für Gesundheits- und Pflegeberufe
• Pflege (Dual)
• Pflege für examinierte Pflegekräfte

Möglich sind auch folgende oft eng themenverwandte Studienangebote:

• Pädagogik in Gesundheit und Pflege
• Gesundheits- und Pflegewissenschaften
• Gesundheits- und Pflegeinformatik
• Gesundheitswissenschaft / Pflege – Lehramt an Berufskollegs (LA Bk)
• Gesundheit und Pflegepädagogik (Master)
• Pädagogik für Pflege- und Gesundheitsberufe
• Nursing – berufsanerkennendes Studium zur Pflegefachperson
• Medizintechnik (Intelligente Assistenzsysteme in Gesundheit, Medizin und Pflege)
• Lehramt an berufsbildenden Schulen – Pflege
• Höheres Lehramt an Beruflichen Schulen – Pflege/ Wirtschafts- und Sozialmanagement
• Pflege & Digitalisierung
• Pflegeexpertise und Praxisanleitung
• Betriebswirtschaftslehre in der Pflege

Fragen und Antworten zum Pflegestudium

So startest du dein Pflegestudium

Pflegemanagement und Führungskräftebedarf

Der Pflegebereich ist derzeit stark im Wandel, was sich nicht nur auf die fachliche Pflegearbeit, sondern auch auf das Management auswirkt. Der Bedarf an Führungskräften in der Pflege ist durch mehrere Faktoren gestiegen. Einerseits altert die Gesellschaft weiter, was einen höheren Bedarf an Pflegeleistungen erzeugt. Andererseits sorgt der Fachkräftemangel dafür, dass vorhandene Ressourcen effizienter genutzt werden müssen. Diese beiden Entwicklungen schaffen eine immer stärkere Nachfrage nach qualifizierten Führungskräften, die komplexe Pflegeprozesse managen und koordinieren können. Doch was zeichnet solche Führungskräfte aus, und wie entwickelt sich der Markt für diese Experten?

Wachsende Nachfrage nach Führungskräften

In Deutschland und weltweit beobachten Pflegeeinrichtungen, dass gut ausgebildete Führungskräfte entscheidend für den Erfolg und die Qualität der Pflegeleistungen sind. Die Anforderungen an Pflegemanager haben sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und umfassen heute weit mehr als die reine Verwaltung. Es geht darum, Teams zu leiten, Pflegequalität sicherzustellen, wirtschaftliche Entscheidungen zu treffen und innovative Ansätze in den Pflegealltag zu integrieren.

Die Nachfrage nach Pflegemanagern steigt vor allem in großen Kliniken, Rehabilitationszentren und spezialisierten Pflegeeinrichtungen. Diese benötigen Führungspersonal, das in der Lage ist, sowohl die Pflegeabläufe als auch die strategische Planung zu koordinieren. Besonders im Hinblick auf die zunehmende Digitalisierung der Pflegeprozesse und die Nutzung von Technologien wie elektronischen Patientenakten oder Pflegeassistenzrobotern ist technisches Know-how von großem Vorteil.

Notwendige Kompetenzen für Pflegemanager

Um als Führungskraft im Pflegebereich erfolgreich zu sein, bedarf es einer Mischung aus fachlichen und sozialen Kompetenzen. Besonders wichtig sind dabei:

• Pflegefachwissen: Ein tiefgehendes Verständnis der praktischen Pflegearbeit bleibt unerlässlich, um die Bedürfnisse der Pflegekräfte und Patienten gleichermaßen zu verstehen.
• Managementfähigkeiten: Dazu zählen Personalführung, Budgetplanung und Organisationsentwicklung.
• Kommunikationskompetenzen: Führungskräfte müssen in der Lage sein, klar und effektiv zu kommunizieren, Konflikte zu lösen und ihr Team zu motivieren.
• Digitale Kompetenzen: Im Zuge der Digitalisierung der Pflege sind Kenntnisse in IT-Systemen und technologischem Fortschritt essentiell.

Gehaltsaussichten und Karrierewege

Die finanzielle Perspektive für Pflegemanager ist im Vergleich zu klassischen Pflegefachkräften besonders attraktiv. Während das durchschnittliche Jahresgehalt einer Pflegekraft in Deutschland oft zwischen 30.000 und 40.000 Euro liegt, können Pflegemanager deutlich höhere Gehälter erwarten. In leitenden Positionen sind Gehälter zwischen 50.000 und 70.000 Euro üblich, abhängig von der Größe der Einrichtung und der Region. Besonders in Großstädten wie Berlin, München oder Frankfurt am Main sind die Verdienstmöglichkeiten entsprechend höher.

Es gibt verschiedene Karrierewege, um eine Führungsposition in der Pflege zu erreichen. Viele Pflegemanager starten als Pflegefachkräfte und erwerben nach einigen Jahren Berufserfahrung zusätzliche Qualifikationen, zum Beispiel durch ein Studium im Bereich Pflegemanagement oder Gesundheitsökonomie. Alternativ bieten auch Aufstiegsfortbildungen wie der „Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen“ oder spezielle Managementkurse gute Einstiegsmöglichkeiten in leitende Positionen.

Herausforderungen im Pflegemanagement

Trotz der attraktiven Gehaltsaussichten und Karriereperspektiven bringt die Rolle einer Führungskraft in der Pflege auch erhebliche Herausforderungen mit sich. Die größte davon ist der bestehende Personalmangel. Pflegemanager stehen oft vor der Aufgabe, trotz eines knappen Personalbestands eine hohe Pflegequalität sicherzustellen. Dies erfordert nicht nur organisatorisches Geschick, sondern auch Belastbarkeit und Kreativität bei der Planung von Schichtdiensten und Ressourcenverteilung.

Zusätzlich müssen Pflegemanager immer häufiger mit den steigenden Erwartungen der Patienten und deren Angehörigen umgehen. Das Pflegesystem ist heute mehr denn je auf Transparenz und Patientenorientierung ausgerichtet. Dies bedeutet, dass Führungskräfte in der Pflege auch eine wichtige Rolle im Beschwerdemanagement und der Qualitätskontrolle spielen.

Zukünftige Entwicklungen

Mit der fortschreitenden Digitalisierung und dem technologischen Fortschritt wird sich das Pflegemanagement weiter verändern. Automatisierung und KI-basierte Lösungen könnten in Zukunft administrative Aufgaben wie Dienstplanerstellung oder Qualitätskontrollen übernehmen, wodurch Pflegemanager mehr Zeit für strategische Aufgaben hätten. Pflege- und Gesundheitseinrichtungen sind daher auf der Suche nach Führungskräften, die sowohl ein fundiertes Fachwissen in der Pflege als auch Managementfähigkeiten und technologische Kenntnisse mitbringen.

Pflegemanagement bietet also nicht nur eine interessante, sondern auch zukunftssichere Karriereoption für alle, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und die Pflegewelt aktiv mitzugestalten.