Lehrer oder Lehrerin werden im Quereinstieg

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In Deutschland fehlende Tausende Pädagoginnen und Pädagogen. Bereits seit Jahren schon sind die Bildungssysteme nicht in der Lage, diese Lücken zu schließen. Lehrer oder Lehrerin werden im Quereinstieg ist daher im Moment so einfach wie noch nie. Es gibt einen hohen Bedarf und es gibt auch verschiedene Finanzierungen hierfür. Wir erklären dir wichtige Punkte für deinen Weg.

Der hohe Bedarf an Lehrerinnen und Lehrern in Deutschland

Die Lehrerschaft in Deutschland ist in den letzten zehn Jahren deutlich jünger geworden, was bedeutet, dass in naher Zukunft keine besonders große Welle von Renten- und Pensionierungen zu erwarten ist. Dennoch wird prognostiziert, dass bereits Mitte der 2020er Jahre Zehntausende von Lehrern fehlen werden, was den aktuellen Mangel an Lehrkräften weiter verschärft.

Im Schuljahr 2010/2011 war fast ein Drittel der Lehrkräfte mindestens 55 Jahre alt. Im Schuljahr 2020/2021 lag dieser Anteil nur noch bei knapp einem Viertel. Obwohl die Zahl der Schülerinnen und Schüler im vergangenen Jahrzehnt um fast 7 Prozent gesunken ist, stieg die Zahl der Lehrkräfte im gleichen Zeitraum bundesweit um fast 4 Prozent.

Für das Schuljahr 2025/2026 wird prognostiziert, dass in Deutschland etwa 35.000 Lehrerinnen und Lehrer fehlen werden. Fünf Jahre später, also im Schuljahr 2030/2031, wird diese Zahl auf 68.000 ansteigen und im Schuljahr 2035/2036 sogar 76.000 erreichen.

Diese Zahlen sind deutlich pessimistischer als die von der Kultusministerkonferenz zusammengetragenen Prognosen der Länder. Laut diesen Daten würde im Schuljahr 2025/26 ein Mangel von lediglich 26.000 Lehrern und Lehrerinnen bestehen, im Schuljahr 2030/2031 würden 33.000 Lehrkräfte fehlen und 2035/2036 nur noch 24.000.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Bedarf an Lehrkräften sogar noch höher liegen könnte als berechnet. Dies wäre zum Beispiel der Fall, wenn Schulen in sozialen Brennpunkten zusätzliche Lehrkräfte zugewiesen bekommen oder sich mehr junge Menschen entscheiden, aufs Gymnasium zu gehen und eine akademische Ausbildung anzustreben.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich auch Fachkräfte aus anderen Branchen mit dem Gedanken tragen, in den Schuldienst einzusteigen. Wir haben dazu im ersten Teil dieses Beitrages bereits ausführlich die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für einen Quereinstieg als Lehrer/in betrachtet. Im Folgenden nun schauen wir darauf, wie der Einstieg konkret ablaufen kann.

Lehrer oder Lehrerin werden im Quereinstieg: Teste dein Wissen!

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Der Umschulungsprozess – Dein Weg zum Pädagogen/zur Pädagogin

Der Weg zur Umschulung zum Pädagogen/zur Pädagogin kann je nach deinen bisherigen Qualifikationen und deinen persönlichen Umständen variieren. Es gibt verschiedene Wege, die dich zu deinem Ziel führen können, und es ist wichtig, den für dich passenden Weg zu finden.

Ein gängiger Weg zur Umschulung ist das Studium. In Deutschland ist das Lehramtsstudium in der Regel in zwei Phasen unterteilt: das Bachelorstudium und das Masterstudium. Das Bachelorstudium dauert in der Regel drei Jahre und das Masterstudium ein bis zwei Jahre. Es ist wichtig zu beachten, dass die genauen Anforderungen je nach Bundesland variieren können.

Ein alternativer Weg ist der Quereinstieg. Dieser ist insbesondere für Personen interessant, die bereits einen Hochschulabschluss in einem anderen Fach haben und nun in den Lehrerberuf wechseln möchten. In einigen Bundesländern, wie zum Beispiel Bayern, gibt es spezielle Programme für Quereinsteiger. Diese Programme ermöglichen es dir, innerhalb von 24 Monaten den Vorbereitungsdienst (Referendariat) zu durchlaufen und mit dem Zweiten Staatsexamen für das Lehramt an beruflichen Schulen abzuschließen.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Quereinstieg in der Regel nur in bestimmten Fachrichtungen und nur dann möglich ist, wenn ein Mangel an regulär ausgebildeten Lehrkräften besteht. In Bayern zum Beispiel gab es im Jahr 2023 Bewerbungsmöglichkeiten für Quereinsteiger in den Fachrichtungen Bautechnik, Elektro- und Informationstechnik, Agrarwirtschaft, Informationstechnik mit Schwerpunkt Informatik, Druck- und Medientechnik, Labor- und Prozesstechnik, Sozialpädagogik und Physik.

Anerkennung und Zertifizierung – Deine Qualifikation als Pädagoge/Pädagogin

Die Anerkennung und Zertifizierung deiner Qualifikationen ist ein entscheidender Schritt auf deinem Weg zur Umschulung zum Pädagogen/zur Pädagogin. Es ist wichtig, dass du verstehst, welche Zertifizierungen und Lizenzen du benötigst, um als Pädagoge/Pädagogin arbeiten zu können, und wie du diese erlangen kannst.

Wenn du bereits in einer Kita oder einem Hort tätig bist, kannst du die Anerkennung als sozialpädagogische Fachkraft erlangen. Es gibt spezielle Qualifizierungsmaßnahmen, die dich auf deinem individuellen Weg begleiten und dir neben den neuesten pädagogisch-wissenschaftlichen Erkenntnissen alles vermitteln, was du in der erzieherischen Praxis wissen musst.

Die Qualifizierungsmaßnahme zur sozialpädagogischen Fachkraft ist eine anerkannte Bildungsveranstaltung und wird als Bildungsurlaub gewährt. Die Weiterqualifizierung schließt in Form eines Praxisberichts und eines zwanzigminütigen Fachgesprächs ab. Nach Erfüllung der Fortbildungsauflagen erhältst du ein Zertifikat über den erfolgreichen Abschluss der Qualifizierung zur „sozialpädagogischen Fachkraft im Bereich Kita und eFöB“.

Es ist wichtig zu beachten, dass du bestimmte Voraussetzungen erfüllen musst, um diese Anerkennung zu erhalten. Dazu gehören eine verwandte Berufsausbildung in einer pädagogischen Berufsgruppe, eine Beschäftigung in einer Kita oder einem Hort, ein Anerkennungsschreiben von der Kitaaufsicht und ein Bescheid zum Antrag auf Anerkennung als sozialpädagogische Fachkraft von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.

Daten und Fakten

  • Laut einer aktuellen Studie steigt die Anzahl der Quereinsteiger als Lehrer oder Lehrerinnen in Deutschland kontinuierlich an.
  • Im Jahr 2020 betrug die Quote der Quereinsteiger am deutschen Lehrerpersonal rund 10 Prozent.
  • Die meisten Quereinsteiger als Lehrer oder Lehrerinnen findet man in den Fächern Mathematik und Naturwissenschaften.
  • Die Voraussetzungen für den Quereinstieg als Lehrer oder Lehrerin variieren je nach Bundesland.
  • Die Dauer der Ausbildung zum Quereinsteiger Lehrer oder zur Quereinsteiger Lehrerin ist abhängig von mehreren Faktoren.
  • Quereinsteiger als Lehrer oder Lehrerinnen haben oft bereits mehrere Jahre Berufserfahrung in anderen Branchen gesammelt.
  • Die Betreuung und Unterstützung von Quereinsteigern als Lehrer oder Lehrerinnen ist an vielen Schulen stark ausgebaut.

Einstieg als völliger Neueinsteiger

Wenn du völlig neu in die Pädagogik einsteigen möchtest, gibt es in Deutschland in vielen Bundesländern Programme für den Quereinstieg in den Lehrerberuf. Hier sind einige Beispiele:

  • Sachsen-Anhalt: Hier war die Quote der Quereinsteiger in den letzten Jahren besonders hoch. Fast die Hälfte der Stellen wurden durch Bewerber ohne Lehramtsstudium besetzt. Es gibt sogar Pläne, den Seiteneinstieg in bestimmten Fächern auch ohne Hochschulabschluss und sogar ohne Abitur zu ermöglichen.
  • Berlin: In Berlin wurden bis zu 18 Prozent der Stellen im Schuldienst und 17,2 Prozent der Stellen im Vorbereitungsdienst durch Quereinsteiger besetzt.
  • Brandenburg: In Brandenburg können Lehrkräfte, die als Quereinsteiger an Schulen unterrichten, auch mit einem Bachelor-Abschluss verbeamtet werden.
  • Sachsen: In Sachsen können Seiteneinsteiger mit einem Bachelor-Abschluss, aus dem kein Unterrichtsfach abgeleitet werden kann, nach einem Probejahr eine Entfristungsperspektive erhalten.

Darüber hinaus gibt es auch in anderen Bundesländern Möglichkeiten für den Quereinstieg. Hier sind einige Links zu den entsprechenden Informationen der Kultusministerien:

Bitte beachte, dass die genauen Bedingungen und Möglichkeiten je nach Bundesland variieren können. Es ist daher ratsam, sich direkt bei den zuständigen Behörden zu informieren.

Lehrer oder Lehrerin werden im Quereinstieg: Finanzierung

Lehrer oder Lehrerin werden im Quereinstieg ist nicht nur eine Frage die Qualifizierung, Motivation und der eigenen Ziele, sondern auch eine Frage dahingehend, ob und wie eine solche Umschulung finanziert werden kann. In der Tat kann die Finanzierung der Umschulung zum Pädagogen auf verschiedene Weisen erfolgen. Hier sind einige Möglichkeiten:

  1. Arbeitsagentur: Wenn du arbeitslos bist oder von Arbeitslosigkeit bedroht bist, kann die Bundesagentur für Arbeit die Kosten für die Umschulung übernehmen. Dies geschieht in der Regel durch einen Bildungsgutschein.
  2. Rentenversicherung: Wenn du aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in deinem bisherigen Beruf arbeiten kannst, kann die Deutsche Rentenversicherung die Kosten für eine Umschulung tragen.
  3. Berufsgenossenschaften: Wenn du aufgrund eines Arbeitsunfalls oder einer Berufskrankheit umschulen musst, kann deine Berufsgenossenschaft die Kosten übernehmen.
  4. Bundeswehr: Wenn du als Soldat auf Zeit (SaZ) aus der Bundeswehr ausscheidest, hast du Anspruch auf eine Berufsförderung. Diese kann auch die Kosten für eine Umschulung oder ein zusätzliches Studium abdecken.
  5. Eigenfinanzierung: Du kannst die Umschulung auch selbst finanzieren. In einigen Fällen kannst du dafür staatliche Unterstützung in Anspruch nehmen, zum Beispiel durch das Aufstiegs-BAföG.

Du musst beachten, dass die genauen Bedingungen und Voraussetzungen je nach Einzelfall variieren können. Es ist daher ratsam, dass du dich vorab ausführlich informierst und gegebenenfalls eine Beratung in Anspruch nimmst.

Wie kannst du als Mensch mit pädagogischem Abschluss aus dem Ausland in Deutschland Lehrer/in werden?

Die Anerkennung deines ausländischen pädagogischen Abschlusses ist ein wichtiger Schritt, wenn du in Deutschland als Lehrer/in arbeiten möchtest. Dieser Prozess kann komplex sein und erfordert eine sorgfältige Vorbereitung und Planung. Hier sind die Schritte, die du befolgen musst:

Anerkennung deines ausländischen Abschlusses

Der erste Schritt besteht darin, deinen ausländischen Abschluss in Deutschland anerkennen zu lassen. Die zuständige Stelle für die Anerkennung von ausländischen Abschlüssen ist das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Du kannst einen Antrag auf Anerkennung deines Abschlusses bei der Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB) stellen. Die ZAB prüft, ob dein Abschluss gleichwertig mit einem deutschen Abschluss ist.

Deutschkenntnisse

Um in Deutschland als Lehrer/in arbeiten zu können, musst du ausreichende Deutschkenntnisse nachweisen. In der Regel wird mindestens das Niveau B2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GER) erwartet. Einige Bundesländer können jedoch auch das Niveau C1 verlangen.

Pädagogisches Eignungsfeststellungsverfahren

Nach der Anerkennung deines Abschlusses musst du ein pädagogisches Eignungsfeststellungsverfahren durchlaufen. Dieses Verfahren beinhaltet in der Regel eine Prüfung deiner pädagogischen Fähigkeiten und Kenntnisse. Es kann auch ein Praktikum in einer deutschen Schule beinhalten.

Vorbereitungsdienst

Wenn du das pädagogische Eignungsfeststellungsverfahren erfolgreich abgeschlossen hast, kannst du einen Vorbereitungsdienst (Referendariat) beginnen. Dieser Dienst dauert in der Regel 18 Monate und beinhaltet praktische Erfahrungen im Unterrichten sowie weitere Schulungen und Seminare.

Zweite Staatsprüfung

Nach Abschluss des Vorbereitungsdienstes musst du eine zweite Staatsprüfung ablegen. Diese Prüfung beinhaltet eine schriftliche Arbeit, eine mündliche Prüfung und eine Unterrichtsprüfung. Wenn du diese Prüfung bestehst, erhältst du die Lehrbefähigung für öffentliche Schulen in Deutschland.

Es ist wichtig zu beachten, dass die genauen Anforderungen und Verfahren je nach Bundesland variieren können. Daher solltest du dich bei der zuständigen Behörde in dem Bundesland, in dem du arbeiten möchtest, über die spezifischen Anforderungen informieren.

Zusätzlich zu diesen Schritten kannst du auch Unterstützung und Beratung von verschiedenen Organisationen erhalten, die sich auf die Integration von ausländischen Lehrkräften in Deutschland spezialisiert haben. Dazu gehören zum Beispiel die “Lehrkräfte Plus” Programme an verschiedenen Universitäten, die spezielle Qualifizierungsprogramme für ausländische Lehrkräfte anbieten.

Ohne pädagogischen Abschluss als Ausländer in Deutschland Lehrer/in werden

Wenn du einen Hochschulabschluss aus dem Ausland hast, aber keinen pädagogischen Abschluss, gibt es immer noch Möglichkeiten, in Deutschland als Lehrer/in zu arbeiten. Der Prozess kann jedoch komplex sein und erfordert eine sorgfältige Vorbereitung und Planung. Hier sind die Schritte, die du befolgen musst:

Anerkennung deines ausländischen Hochschulabschlusses

Der erste Schritt besteht darin, deinen ausländischen Hochschulabschluss in Deutschland anerkennen zu lassen. Die zuständige Stelle für die Anerkennung von ausländischen Abschlüssen ist das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Du kannst einen Antrag auf Anerkennung deines Abschlusses bei der Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB) stellen. Die ZAB prüft, ob dein Abschluss gleichwertig mit einem deutschen Abschluss ist.

Deutschkenntnisse

Um in Deutschland als Lehrer/in arbeiten zu können, musst du ausreichende Deutschkenntnisse nachweisen. In der Regel wird mindestens das Niveau B2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GER) erwartet. Einige Bundesländer können jedoch auch das Niveau C1 verlangen.

Pädagogisches Eignungsfeststellungsverfahren

Nach der Anerkennung deines Abschlusses musst du ein pädagogisches Eignungsfeststellungsverfahren durchlaufen. Dieses Verfahren beinhaltet in der Regel eine Prüfung deiner pädagogischen Fähigkeiten und Kenntnisse. Es kann auch ein Praktikum in einer deutschen Schule beinhalten.

Vorbereitungsdienst

Wenn du das pädagogische Eignungsfeststellungsverfahren erfolgreich abgeschlossen hast, kannst du einen Vorbereitungsdienst (Referendariat) beginnen. Dieser Dienst dauert in der Regel 18 Monate und beinhaltet praktische Erfahrungen im Unterrichten sowie weitere Schulungen und Seminare.

Zweite Staatsprüfung

Nach Abschluss des Vorbereitungsdienstes musst du eine zweite Staatsprüfung ablegen. Diese Prüfung beinhaltet eine schriftliche Arbeit, eine mündliche Prüfung und eine Unterrichtsprüfung. Wenn du diese Prüfung bestehst, erhältst du die Lehrbefähigung für öffentliche Schulen in Deutschland.

Es ist wichtig zu beachten, dass die genauen Anforderungen und Verfahren je nach Bundesland variieren können. Daher solltest du dich bei der zuständigen Behörde in dem Bundesland, in dem du arbeiten möchtest, über die spezifischen Anforderungen informieren.

Auch hier kannst du Unterstützung und Beratung von verschiedenen Organisationen erhalten, die sich auf die Integration von ausländischen Lehrkräften in Deutschland spezialisiert haben. Dazu gehören zum Beispiel die “Lehrkräfte Plus” Programme an verschiedenen Universitäten, die spezielle Qualifizierungsprogramme für ausländische Lehrkräfte anbieten.

Eignungstest: Bist du bereit für den Quereinstieg als Lehrer oder Lehrerin?

Um herauszufinden, ob der Quereinstieg als Lehrer oder Lehrerin der richtige Weg für dich sein könnte, haben wir ein paar Fragen vorbereitet. Beantworte sie nach bestem Wissen und Gewissen.

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