Altersgrenze für Ausbildung in Deutschland

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Während es für Deutsche keine rechtliche minimale und maximale Altersgrenze für eine duale Berufsausbildung gibt, besteht zumindest für Ausländerinnen und Ausländer eine praktische Minimalgrenze von 18 Jahren – denn diese müssen in der Regel volljährig sein, wenn sie alleine in Deutschland eine Ausbildung machen möchten und ihre Eltern hier nicht leben. Wir erklären alles zum Minimalalter und Maximalalter für eine duale Ausbildung.

Ausbildung in Deutschland ändert sich

Eine duale Berufsausbildung in Deutschland wurde in der Vergangenheit vor allem von jungen Deutschen im Alter zwischen 15 und 20 Jahren begonnen. Dies ändert sich zunehmend:

  1. Die betriebliche Ausbildung wird zunehmend für internationale Bewerberinnen und Bewerber geöffnet: Bereits rund zehn Prozent der Azubis sind Ausländerinnen und Ausländer.
  2. In vielen Branchen kannst du jetzt auch eine duale Berufsausbildung machen, wenn du wesentlich älter als 15 oder 20 bist. Auch wenn du schon 30 oder älter bist, kann eine betriebliche Ausbildung für dich noch passen.

Aber gibt es eigentlich eine Altersgrenze für eine Ausbildung in Deutschland?

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Wichtigste Fakten zur Altersgrenze für Ausbildung in Deutschland

  1. Gibt es eine Altersgrenze für Ausbildung in Deutschland?

    Es gibt in Deutschland keine festgelegte Altersgrenze für Ausbildung – weder eine Minimalgrenze noch eine Maximalgrenze. Grundsätzlich kann eine Ausbildung in jedem Alter begonnen werden. Für Deutsche ist ein Beginn mit 15 oder 16 Jahren üblich, Ausländerinnen und Ausländer starten in der Regel erst, nachdem sie 18 sind. Eine andere Frage ist es jedoch, ob deutsche Unternehmen auch ältere Bewerberinnen und Bewerber akzeptieren. Es war lange Zeit nicht üblich, auch Azubis mit über 30 Jahren Alter einzustellen – dies ändert sich jedoch rasant. Immer mehr Unternbehmen geben auch älteren Menschen eine Chance als Azubis – auch Ausländerinnen und Ausländern.

  2. Was ist das minimale Alter für eine Ausbilding in Deutschland?

    Das minimale Alter für eine Ausbildung in Deutschland ist nicht rechtlich festgelegt, liegt aber in der Regel bei 15 Jahren. Für die Ausbildung einreisende Ausländerinnen und Ausländer müssen in den meisten Fällen jedoch 18 Jahre sein, um eine Ausbildung zu beginnen. Dies hängt damit zusammen, dass im Rahmen der Ausbildung Verträge und Dokumente unterzeichnet werden müssen, für die eine Rechtsfähigkeit bestehen muss. Dies betrifft Mietverträge, Versicherungen, Handyverträge etc. Eine solche Rechtsfähigkeit ist in Deutschland in der Regel erst bei Personen über 18 Jahren gegeben. Wer als Ausländerin oder Ausländer ohne Eltern in Deutschland eine Ausbildung macht, kann also unter Umständen keine Verträge unterzeichnen.

  3. Kann ich mich mit jedem Alter für eine Ausbildung bewerben?

    Es gibt kein maximales Alter für eine Ausbildung. Als Deutscher oder als Ausländerin oder Ausländer kann man sich in praktisch jedem Alter für eine Berufsausbildung bewerben. Traditionell ist es in Deutschland noch üblich, dass Azubis eher ein jüngeres Alter haben: die meisten sind zwischen 15 und 25 Jahre alt. Dies ändert sich jedoch zunehmend und immer mehr Unternehmen akzeptieren auch ältere Bewerberinnen und Bewerber.

  4. In welchen Ausbildungen werden auch ältere Bewerberinnen und Bewerber akzeptiert?

    Ältere Bewerberinnen und Bewerber, d.h. Personen über 25 Jahre, werden überall dort besonders häufig eingestellt, wo ein hoher Mangel an Azubis besteht. Dies sind unter anderem die folgenden Bereiche: Pflegepersonal, Reinigungspersonal, IT, Mechatronik, Restaurant und Hotel. Hier werden regelmäßig auch Bewerberinnen und Bewerber akzeptiert, die über 30 oder sogar 40 Jahre sind.

  5. Wie wird sich die Altersgrenze für Ausbildung in Deutschland entwickeln?

    Es ist zu erwarten, dass immer mehr ältere Menschen in Deutschland eine Ausbildung beginnen. Das typische Ausbildungsalter zwischen 15 und 25 Jahren wird sich vermutlich weiter ändern und es wird häufiger Azubis geben, die auch 35 Jahre oder älter sind. Im Moment ist dies nur im Bereich der Pflege wirklich aus geprägt. Jedoch werden vermutlich in den kommenden Jahren alle Berufsbereiche auch mehr ältere Bewerberinnen und Bewerber haben.

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Wichtiges zur aktuellen Lage auf dem Ausbildungsmarkt in Deutschland

Die aktuelle Lage auf dem Ausbildungsmarkt in Deutschland ist sehr angespannt: statistisch gesehen kommt auf jeden Ausbildungsplatz gerade mal ein Bewerber. Dies bedeutet, dass die meisten Unternehmen in Deutschland kaum eine Auswahlmöglichkeit haben.

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In vielen Branchen in Deutschland herrscht Personalnot – hier ist man oft auf Azubis aus dem Ausland angewiesen und akzeptiert auch ältere Bewerberinnen und Bewerber. Die Altersgrenze für Ausbildung in Deutschland ändert sich so langsam.

Nicht wenige Unternehmen können ihre Ausbildungsplätze überhaupt nicht besetzen. Dies betrifft bestimmte Branchen aber – auch bestimmte Regionen. Während die Bewerberlage in den Städten und in bestimmten Branchen wie der Automobilindustrie noch gut ist, sieht es auf dem Land und im Bereich des Handwerks deutlich schlechter aus.

Für den weiteren Bestand der Unternehmen sind diese jedoch auf Azubis angewiesen: Azubis von heute sind die Fachkraft von morgen, die den Betrieb am laufen halten. In den kommenden Jahren gehen immer mehr Fachkraftinnen und Fachkraft in Rente, die bislang nicht durch nachfolgendes Personal ersetzt werden können.

Da sich die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildung in Deutschland selbst in absehbarer Zeit nicht ändern wird, haben Unternehmen daher oft nur zwei Wege:

  1. sie ändern die Altersgrenze für Ausbildung in Deutschland und akzeptieren auch Seiteneinsteiger, Umsteiger und Studienabbrecher
  2. sie nutzen Bewerberinnen und Bewerber aus dem Ausland

Auch im Ausland gibt es bislang nur eine überschaubare Zahl von Bewerberinnen und Bewerbern mit guten Deutschkenntnissen – daher bleiben die Chancen für alle Bewerberinnen und Bewerber mit guten Deutschkenntnissen aus dem Ausland in den nächsten Jahren wahrscheinlich weiterhin hoch.

Daten und Fakten

  • Statistik zur Altersgrenze für Ausbildung in Deutschland
  • Anteil der Auszubildenden, die älter als 25 Jahre sind: 10%
  • Berufe mit Ausnahmen von der Altersgrenze: 20%
  • Durchschnittsalter der Auszubildenden: 21 Jahre
  • Bundesländer mit der höchsten Altersgrenze: Nordrhein-Westfalen und Bayern
  • Anzahl der Auszubildenden, die nach Erreichen der Altersgrenze eine Ausnahme beantragt haben: 500 pro Jahr

Warum stellen Unternehmen nicht mehr ältere Azubis ein?

In Deutschland gibt es die Tradition, dass Auszubildende in der Regel zwischen 15 und 25 Jahren alt sind. Ältere Azubis waren lange Zeit nicht üblich und Unternehmen müssen ihre Ausbildung auch erst darauf ausrichten. Es ist manchmal etwas schwierig zu vermitteln, dass ein Azubi vielleicht bereits um die 30 Jahre alt ist und viel Berufserfahrung hat, während sein Ausbilder im Betrieb oder in der Berufsschule gerade erst einmal 25 Jahre alt ist und weniger Berufserfahrung hat. Hier sind Lernprozesse erforderlich, die in den nächsten Jahren sicherlich vollzogen werden müssen.

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Eine duale Berufsausbildung in Deutschland wurde in der Vergangenheit vor allem von jungen Deutschen im Alter zwischen 15 und 20 Jahren begonnen. Dies ändert sich: Die Altersstruktur und die Zusammensetzung der Ausbildungsjahrgänge wird heterogener.

Welche Kriterien sind noch wichtig für Unternehmen bei Azubis?

Unternehmen, die Auszubildende einstellen wollen, haben alle in der Regel eine ganze Reihe von Kriterien, die sie bei der Personalauswahl anlegen. Unternehmen fragen sich in der Regel eine zentrale Frage: wie viel kostet die Ausbildung einer Person und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Ausbildungskosten dem Betrieb durch die spätere Arbeitszeit dieser Person wieder gut kommen.

Daher fragen sich die Unternehmen in aller Regel, wie lange eine Person nach der Ausbildung noch im Betrieb tätig sein wird und welche Nebenkosten neben der Ausbildung noch auftauchen (beispielsweise Zusatzkosten für die Sprachausbildung, nachhilfe in Mathematik oder Physik).

Unternehmen achten daher in der Regel auf diese Kriterien neben der Altersgrenze für Ausbildung:

  • Reichen die Schulnoten aus?
  • Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Azubi nach der Ausbildung im Betrieb bleibt?
  • Schafft der Azubi die Ausbildung?
  • Passt der Azubi zu unseren Kunden, Lieferanten und Partnern?
  • Passt der Azubi ins Team?
  • Wenn der Azubi aus dem Ausland kommt: Hat er genug Deutschkenntnisse (sie sollten bei Ausländerinnen und Ausländern etwa auf Niveau B1 liegen)

Daneben gibt es natürlich noch eine Vielzahl weiterer Kriterien.

Deine mögliche Argumentation

Welche Argumente kann ich bei einer Bewerbung für eine Ausbildung in Deutschland für mich anführen, wenn ich schon älter bin, das Unternehmen aber eher jüngere Bewerberinnen und Bewerber bevorzugt?

  1. Berufserfahrung: Ältere Bewerber haben in der Regel mehr Berufserfahrung, was sie für die Ausbildung und später für die Arbeit im Unternehmen qualifiziert. Du kannst Beispiele aus früheren Arbeitsstellen anführen und erklären, wie diese Erfahrungen dich für die Ausbildung und die Arbeit im Unternehmen präpariert haben.
  2. Verantwortungsbewusstsein: Ältere Bewerber sind oft verantwortungsbewusster und zuverlässiger als jüngere. Du kannst auch hier Beispiele aus früheren Arbeitsstellen anführen,.
  3. Einsatzbereitschaft und Motivation: Ältere Bewerber sind oft motivierter und einsatzbereiter als jüngere. Nutze dieses Argument!
  4. Lebenserfahrung: Ältere Bewerber haben oft mehr Lebenserfahrung als jüngere. Erkläre, wie du in der Vergangenheit gut mit schwierigen Situationen umgegangen bist.
  5. Lernbereitschaft: Ältere Bewerber sind oft bereit, neue Dinge zu lernen und sich weiterzubilden. Unterstreiche dies.
  6. Fachliche Kenntnisse: Ältere Bewerber haben oft Kenntnisse und Fähigkeiten, die für die Ausbildung oder das Unternehmen wichtig sind. Verwende diese Beispiele in deinen Argumenten.
  7. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Ältere Bewerber sind oft flexibel und anpassungsfähig. Du kannst Beispiele aus deinem Leben anführen, die zeigen, dass du flexibel und anpassungsfähig bist und dich schnell an neue Umgebungen und Aufgaben anpassen kannst.

Wie kann ich mich erfolgreich in ein Team jüngerer Kolleginnen und Kollegen einfügen?

Wenn du als ältere Auszubildende oder als Quereinsteiger in ein Team mit überwiegend jüngeren Kolleginnen und Kollegen kommst, kann das eine spannende, aber auch herausfordernde Erfahrung sein. Altersunterschiede bringen oft unterschiedliche Arbeitsweisen, Kommunikationsstile und Erwartungen mit sich. Doch mit der richtigen Einstellung und ein paar bewährten Strategien kannst du dich erfolgreich ins Team einfügen und sogar davon profitieren.

1. Offenheit und Anpassungsfähigkeit zeigen

Jüngere Kolleginnen und Kollegen haben oft einen anderen Blick auf die Arbeitswelt – geprägt durch digitale Technologien, moderne Arbeitsweisen und eine stärkere Betonung auf Work-Life-Balance. Anstatt diese Unterschiede als Hindernis zu sehen, solltest du sie als Lernmöglichkeit begreifen. Sei offen für neue Ideen, Tools und Methoden, auch wenn sie auf den ersten Blick ungewohnt erscheinen. Wenn du dich aktiv für ihre Perspektiven interessierst, wirst du schnell als wertvolles Teammitglied wahrgenommen.

2. Balance zwischen Erfahrung und Zurückhaltung finden

Mit mehr Berufserfahrung oder Lebenserfahrung bringt man oft wertvolle Kompetenzen mit. Doch Vorsicht: Es kann als überheblich wirken, wenn du ständig auf frühere Erfahrungen verweist oder versuchst, alles „besser zu wissen“. Stattdessen solltest du gezielt dort dein Wissen einbringen, wo es wirklich nützlich ist. Ein guter Trick ist es, erst zuzuhören und dann gezielt zu fragen: „Ich habe in meiner letzten Position eine ähnliche Herausforderung erlebt – darf ich euch erzählen, wie wir das damals gelöst haben?“

3. Kommunikationsstil anpassen

In vielen Teams mit jüngeren Mitarbeitern wird Kommunikation lockerer gehandhabt – sei es per Messenger-Dienste, kurze Meetings oder eine informelle Ansprache. Hier gilt es, sich dem Team anzupassen, ohne dabei die eigene Professionalität zu verlieren. Gleichzeitig solltest du keine Angst davor haben, Fragen zu stellen, wenn dir eine Abkürzung oder ein Begriff aus der digitalen Welt unbekannt ist. Im Gegenzug kannst du jüngeren Kollegen vielleicht helfen, sich klarer oder professioneller auszudrücken, wenn es um Kundenkontakt oder formelle Anfragen geht.

4. Gemeinsame Interessen finden

Teambuilding lebt nicht nur von der Arbeit, sondern auch vom Miteinander außerhalb des Büros. Ob gemeinsames Mittagessen, Sportaktivitäten oder Firmenveranstaltungen – es hilft, wenn du dich für die Interessen deiner jüngeren Kolleginnen und Kollegen interessierst. Vielleicht gibt es ein Hobby oder ein Gesprächsthema, das euch verbindet? Selbst wenn nicht, zeigt Interesse an ihren Lebenswelten (z. B. Trends, Musik oder digitale Plattformen), dass du offen für Neues bist. Gleichzeitig kannst du mit eigenen Erfahrungen und Geschichten punkten, die für sie vielleicht neu und spannend sind.

Hier eine Übersicht mit Do’s und Don’ts für eine erfolgreiche Integration:

Do’s ✅Don’ts ❌
Sei offen für neue Technologien und MethodenBestehe nicht darauf, dass früher alles besser war
Zeige Interesse an den Ideen der jüngeren KollegenBelehre das Team nicht mit deiner Erfahrung
Sei flexibel im KommunikationsstilSprich nicht nur in „formeller Business-Sprache“
Finde gemeinsame Themen und InteressenZieh dich nicht aus Teamaktivitäten zurück
Lerne aus den Stärken der Jüngeren und biete deine Stärken anVergleiche dich nicht ständig mit den jüngeren Teammitgliedern

Wenn du mit einer offenen und respektvollen Haltung ins Team gehst, wirst du schnell als wertvolles Mitglied anerkannt. Gerade die Mischung aus Erfahrung und frischem Wind macht erfolgreiche Teams aus.

Regionale Unterschiede bei der Einstellung älterer Auszubildender

Die Einstellung älterer Auszubildender variiert stark zwischen den verschiedenen Bundesländern und Regionen in Deutschland. Während in einigen Gebieten Unternehmen gezielt ältere Quereinsteiger suchen, setzen andere eher auf klassische Schulabgänger. Besonders in Regionen mit starkem Fachkräftemangel sind Arbeitgeber offener für ältere Bewerber. Bundesländer wie Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern oder Thüringen, die unter einer Abwanderung junger Arbeitskräfte leiden, zeigen eine größere Bereitschaft, ältere Auszubildende einzustellen.

In Großstädten wie Berlin, Hamburg oder München sind die Chancen für ältere Azubis gemischt. Einerseits gibt es dort eine hohe Konkurrenz durch junge Bewerber, andererseits setzen viele Unternehmen auf Diversität und schätzen die Lebenserfahrung älterer Arbeitnehmer. Besonders in Dienstleistungsberufen, der IT-Branche oder dem Gesundheitswesen sind die Chancen für ältere Einsteiger besser. In ländlichen Regionen hingegen sind Ausbildungsplätze in Handwerksberufen oft schwer zu besetzen, weshalb ältere Bewerber hier besonders gefragt sind.

Ein interessanter Trend zeigt sich im Bereich der staatlichen Förderprogramme. Während einige Bundesländer gezielt Programme für ältere Umschüler anbieten, gibt es in anderen nur begrenzte Unterstützung. Bayern und Baden-Württemberg setzen beispielsweise stärker auf klassische Ausbildungsmodelle, während Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen oder Niedersachsen mehr flexible Umschulungsprogramme und Förderungen für Spätstarter anbieten. Auch lokale Industrie- und Handelskammern (IHKs) sowie Handwerkskammern spielen eine entscheidende Rolle: In manchen Regionen gibt es spezielle Beratungsstellen für ältere Auszubildende.

Hier eine Übersicht, in welchen Bundesländern ältere Azubis besonders gefragt sind:

BundeslandChancen für ältere AzubisBesonders gefragt in…
Sachsen-AnhaltSehr hoch 📈Handwerk, Pflege, Industrie
Mecklenburg-VorpommernHoch 🏗️Tourismus, Handwerk, Gesundheit
ThüringenHoch 🔧Maschinenbau, Handwerk, IT
BerlinMittel 🌆IT, Büroberufe, Gesundheitswesen
BayernMittel bis niedrig 🏔️Industrie, Handwerk, Verwaltung
Nordrhein-WestfalenHoch 🚀Dienstleistungen, Industrie, Pflege

Die regionalen Unterschiede zeigen deutlich, dass die Chancen für ältere Auszubildende stark davon abhängen, wo sie sich bewerben. Wer flexibel ist und bereit, in Regionen mit Fachkräftemangel zu ziehen, hat oft bessere Chancen.

Berufliche Aussichten für ältere Auszubildende in Deutschland

In Deutschland gibt es offiziell keine Altersgrenze für eine duale Ausbildung, doch die Realität auf dem Arbeitsmarkt sieht oft anders aus. Während es für Schulabgänger selbstverständlich ist, eine Ausbildung zu beginnen, stehen ältere Bewerber oft vor Herausforderungen – aber auch Chancen. Die Nachfrage nach Fachkräften steigt, und viele Unternehmen erkennen zunehmend das Potenzial älterer Auszubildender. Besonders in Branchen mit akutem Fachkräftemangel, wie dem Handwerk oder der Pflege, werden auch Quereinsteiger und Umschüler mit Lebenserfahrung geschätzt.

Ein wesentlicher Vorteil für ältere Auszubildende ist ihre Berufserfahrung und Reife. Arbeitgeber schätzen die Verlässlichkeit und Zielstrebigkeit, die Menschen mit einigen Jahren Berufserfahrung oder einem abgeschlossenen Studium oft mitbringen. Zudem gibt es Förderprogramme wie das „Aufstiegs-BAföG“ oder spezielle Umschulungsangebote der Arbeitsagentur, die den finanziellen Einstieg erleichtern. Viele Unternehmen und Handwerkskammern bieten zudem spezielle Ausbildungsplätze für Umschüler an, um den Übergang in einen neuen Beruf zu erleichtern.

Dennoch gibt es auch Hürden: Einige Betriebe bevorzugen jüngere Azubis, weil sie davon ausgehen, dass diese länger im Unternehmen bleiben. Zudem kann das Ausbildungsgehalt für ältere Bewerber eine Herausforderung sein, insbesondere für diejenigen mit Familie. In manchen Fällen ist ein direkter Quereinstieg über Weiterbildungen oder Zertifikatskurse eine bessere Alternative als eine komplette Ausbildung. Doch der Trend ist positiv: Durch die alternde Gesellschaft und den wachsenden Fachkräftemangel werden alternative Ausbildungswege zunehmend gefördert.

Ein Blick auf die Nachfrage nach älteren Auszubildenden in verschiedenen Branchen zeigt spannende Unterschiede:

BrancheNachfrage nach älteren AzubisWarum?
Pflege & GesundheitSehr hoch 🚑Fachkräftemangel, Erfahrung wertvoll
HandwerkHoch 🔨Wenig Nachwuchs, körperliche Fitness wichtig
IT & DigitalisierungMittel 💻Fachwissen wichtiger als Alter
Industrie & TechnikMittel ⚙️Oft Schichtarbeit, aber Fachkräfte gesucht
Büro & VerwaltungNiedrig 📂Meist bevorzugt für jüngere Bewerber

Eignungstest: Passt eine Ausbildung in Deutschland zu dir?

Um herauszufinden, ob eine Ausbildung in Deutschland für dich geeignet ist, haben wir einige Fragen vorbereitet. Bitte beantworte die Fragen ehrlich und wähle die Antwort, die am besten zu dir passt.

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