Wartesemester: So berechnest Du die Dauer für dein Studium in Deutschland

Als angehender Student bekommst du möglicherweise nicht sofort einen Studienplatz. In diesem Fall war es früher möglich, Wartesemester zu sammeln, um deine Chancen zu erhöhen. Diese Regelung gilt inzwischen nicht mehr für alle Studiengänge. Besonders im Bereich Medizin wurden Wartesemester als Auswahlkriterium abgeschafft. In anderen Studiengängen können sie jedoch weiterhin eine Rolle spielen. Hier erfährst du, was Wartesemester heute bedeuten, wie sie gezählt werden und was du beachten musst.


Was sind Wartesemester? (Wartesemester Definition)

Wartesemester sind Halbjahre, in denen du nach dem Schulabschluss nicht an einer deutschen Hochschule eingeschrieben bist. Sie beginnen nach dem Erwerb deiner Hochschulzugangsberechtigung, also zum Beispiel dem Abitur oder einem gleichwertigen Abschluss. Jedes halbe Jahr ohne Studium zählt als ein Wartesemester – egal, ob du arbeitest, reist oder ein Praktikum machst.

In stark regulierten Studiengängen wie Medizin, Zahnmedizin oder Pharmazie werden Wartesemester nicht mehr berücksichtigt. In vielen anderen Studiengängen dagegen zählen sie weiterhin als Teil des Auswahlverfahrens. Ob und wie viele Wartesemester anerkannt werden, hängt von der Hochschule und dem gewählten Studienfach ab.


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Wartesemester berechnen

Die Berechnung der Wartesemester ist einfach:

  • Deine Wartezeit beginnt mit dem Schulabschluss (z. B. dem Abitur).
  • Für jedes Halbjahr, in dem du nicht an einer deutschen Hochschule eingeschrieben bist, wird ein Wartesemester gezählt.
  • Urlaubssemester an Hochschulen zählen nicht als Wartesemester.
  • Ein Studium im Ausland oder eine Einschreibung an einer Hochschule innerhalb Deutschlands unterbricht die Wartezeit.

Wenn du z. B. im Juni 2022 dein Abitur gemacht hast und dich erst zum Wintersemester 2025/26 bewirbst, ohne zwischendurch zu studieren, hast du sechs Wartesemester gesammelt.


Wie sinnvoll sind Wartesemester?

Wartesemester können sinnvoll sein, wenn du dich für einen Studiengang interessierst, der noch Wartesemester berücksichtigt. Je mehr Wartesemester du hast, desto größer ist deine Chance auf einen Studienplatz – vorausgesetzt, die Hochschule bezieht sie in ihr Auswahlverfahren ein.

Allerdings bringt das Warten nicht automatisch Erfolg. Je nach Fach kann es mehrere Jahre dauern, bis du allein über Wartesemester einen Studienplatz erhältst. Diese Zeit solltest du nicht ungenutzt verstreichen lassen. Beschäftige dich in dieser Zeit sinnvoll – zum Beispiel durch Praktika oder Sprachkurse – um dich auf das Studium vorzubereiten und nicht den Anschluss zu verlieren.


Daten und Fakten

  • Laut aktuellen Studien nutzen viele Studienbewerber die Möglichkeit der Wartezeit, um ihre Chancen auf einen Studienplatz zu erhöhen.
  • Im Durchschnitt beträgt die Wartezeit für beliebte Studiengänge in Deutschland etwa drei bis vier Semester.
  • Die Wartezeitquote variiert je nach Studiengang und Hochschule.
  • Etwa 20% der Studienplätze in Deutschland werden über die Wartezeitquote vergeben.
  • Die Berechnung der Wartezeit kann von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein.
  • Die Dauer der Wartezeit hängt auch von der Anzahl der Bewerber für einen Studiengang ab.

Wie sinnvoll sind Wartesemester im Vergleich zur Alternative?

Wartesemester sind nur eine von mehreren Möglichkeiten, mit einer nicht ausreichenden Abiturnote einen Studienplatz zu bekommen. Es gibt Alternativen:

  • Bewirb dich für einen ähnlichen, weniger nachgefragten Studiengang.
  • Beginne ein duales Studium oder eine Ausbildung im gewünschten Bereich.
  • Studiere zunächst im Ausland und wechsle später nach Deutschland.
  • Nutze die Zeit für ein Praktikum oder ein Freiwilliges Soziales Jahr.
  • Verbessere deine Chancen durch gute Testergebnisse (z. B. TMS, falls für dein Wunschstudium relevant).

Oft ist es effizienter, aktiv an deiner Qualifikation zu arbeiten, als nur zu warten.


Auswahlverfahren bei Wartesemestern

Wenn Wartesemester im Auswahlverfahren berücksichtigt werden, erfolgt die Vergabe der Studienplätze häufig in Kombination mit weiteren Kriterien. Manche Hochschulen nutzen ein Punktesystem, andere ein Losverfahren oder eine Gewichtung aus Note und Wartesemestern.

Beispiel: Zwei Bewerber haben den gleichen Abiturschnitt – der mit mehr Wartesemestern bekommt den Platz. Allerdings unterscheiden sich die Verfahren je nach Hochschule und Studienfach. In hoch nachgefragten Studiengängen wie Psychologie oder Soziale Arbeit sind die Anforderungen besonders hoch, auch wenn Wartesemester eine Rolle spielen.


Chancen

Wenn Wartesemester noch berücksichtigt werden, steigen deine Chancen mit jedem Semester Wartezeit. Dennoch gibt es oft auch eine Höchstgrenze – zum Beispiel werden maximal sieben oder acht Wartesemester angerechnet. Danach bringt weitere Wartezeit keinen zusätzlichen Vorteil.

Die Chancen hängen stark von der Konkurrenz, der Nachfrage im Studienfach und den Regeln der jeweiligen Hochschule ab. Informiere dich rechtzeitig über die aktuellen Verfahren, da sich Regelungen jederzeit ändern können.


Tipps zur Nutzung von Wartesemestern

Wenn du Wartesemester sammelst, solltest du die Zeit sinnvoll nutzen:

  • Mache Praktika, um Einblicke in deinen künftigen Beruf zu erhalten.
  • Arbeite in einem Nebenjob oder im Freiwilligendienst, um Erfahrungen zu sammeln.
  • Lerne Sprachen oder besuche Weiterbildungen, die dir im Studium helfen werden.
  • Nutze Online-Kurse oder Fernlehrgänge zur fachlichen Vorbereitung.
  • Lass dich von der Studienberatung unterstützen, um deinen Weg klar zu planen.

So verbesserst du deine Qualifikation und zeigst Motivation – was bei späteren Auswahlverfahren oder Gesprächen hilfreich ist.


Studienmöglichkeiten während der Wartesemester

Du musst die Zeit vor deinem Studienplatz nicht untätig verbringen. Folgende Möglichkeiten stehen dir offen:

  • Du kannst als Gasthörer an Vorlesungen teilnehmen, auch ohne eingeschrieben zu sein.
  • Du kannst dich an einer Fachhochschule oder privaten Hochschule einschreiben, wenn die Zulassungsvoraussetzungen dort geringer sind.
  • Du kannst ein Auslandsstudium beginnen – viele Länder haben andere Zugangskriterien.
  • Du kannst Praktika machen und in sozialen, technischen oder medizinischen Berufen Erfahrungen sammeln.

Informiere dich frühzeitig über deine Optionen, damit du keine wertvolle Zeit verlierst.

Fragen und Antworten

  1. Was sind Wartesemester beim Studium in Deutschland?

    Wartesemester sind Halbjahre, in denen du nach dem Erwerb deiner Hochschulzugangsberechtigung nicht an einer deutschen Hochschule eingeschrieben bist. Während dieser Zeit sammelst du sogenannte Wartesemester, sofern du kein Studium aufnimmst, das auf deine spätere Studienbewerbung angerechnet wird. Sie können bei der Zulassung zu Studiengängen mit örtlicher oder bundesweiter Zulassungsbeschränkung berücksichtigt werden – nicht jedoch in stark regulierten Studiengängen wie Humanmedizin, Zahnmedizin oder Pharmazie. Wartesemester sind kein formeller Antrag, sondern werden automatisch durch das Bewerbungsverfahren gezählt.

  2. Wie berechnet man die Dauer der Wartesemester beim Studium in Deutschland?

    Die Wartesemester beginnen mit dem Schulabschluss, der dir den Zugang zum Studium ermöglicht – meist das Abitur. Für jedes volle Halbjahr ohne Immatrikulation an einer deutschen Hochschule wird ein Wartesemester angerechnet. Studienzeiten im Ausland oder Urlaubssemester zählen nicht als Wartesemester. Sobald du dich in Deutschland an einer Hochschule immatrikulierst, unterbrichst du die Wartezeit. Die Höchstgrenze liegt meist bei 7 bis 8 Semestern, da viele Hochschulen nur eine begrenzte Zahl an Wartesemestern für die Zulassung werten.

  3. Sind Wartesemester beim Studium in Deutschland sinnvoll?

    Wartesemester können sinnvoll sein, wenn du dich für einen Studiengang bewirbst, bei dem sie im Auswahlverfahren berücksichtigt werden. Sie sind weniger geeignet für stark überlaufene Fächer mit sehr hohen NC-Werten, bei denen auch lange Wartezeiten kaum zu einem Platz führen. Sinnvoll sind Wartesemester dann, wenn du die Zeit produktiv nutzt – etwa für Berufserfahrung, ein Freiwilliges Soziales Jahr oder qualifizierende Weiterbildungen. Für Bewerber mit mittlerem Abiturschnitt in zulassungsbeschränkten, aber nicht stark überlasteten Fächern können Wartesemester die Eintrittschancen tatsächlich erhöhen.

  4. Wie funktionieren Auswahlverfahren bei Wartesemestern beim Studium in Deutschland?

    Hochschulen können Wartesemester in ihren lokalen Auswahlverfahren berücksichtigen, meist als ergänzendes Kriterium zur Abiturnote. Dabei werden Bewerber mit mehr Wartesemestern bevorzugt zugelassen, wenn sie ansonsten vergleichbare Leistungen vorweisen. In der Regel wird ein Punktesystem angewendet, in dem Wartesemester eine bestimmte Gewichtung haben. Die genaue Ausgestaltung ist hochschulspezifisch und kann sich jährlich ändern. Bei Bewerbungen über das Dialogorientierte Serviceverfahren (DoSV) werden Wartesemester ebenfalls berücksichtigt, sofern es das Verfahren der Hochschule vorsieht.

  5. Welche Tipps gibt es zur Nutzung von Wartesemestern beim Studium in Deutschland?

    Nutze die Zeit zwischen Schulabschluss und Studium gezielt. Beliebt sind praktische Tätigkeiten wie Pflegejobs, pädagogische Arbeit, soziale Dienste oder technische Hilfstätigkeiten. Auch Sprachkurse, ehrenamtliches Engagement, Auslandsaufenthalte oder vorbereitende Kurse an Volkshochschulen und Fernschulen helfen dir weiter. Wichtig ist, dass du Qualifikationen und Erfahrungen sammelst, die du später im Studium oder Auswahlverfahren nachweisen kannst. Dokumentiere diese Tätigkeiten sorgfältig, um sie bei Bedarf belegen zu können.

  6. Welche Studienmöglichkeiten gibt es während der Wartesemester in Deutschland?

    Während du auf deinen Wunschstudienplatz wartest, kannst du alternative Bildungswege nutzen. Dazu zählen Gasthörerschaften, Orientierungsstudiengänge oder der Besuch einzelner Vorlesungen. Einige Hochschulen bieten Brückenkurse oder Module an, die später anrechenbar sein können. Du kannst auch ein Studium in einem verwandten Fach beginnen und später wechseln, falls das zulassungsrechtlich möglich ist. Auch ein Studium im Ausland ist möglich, da dies in Deutschland nicht automatisch als reguläres Studium angerechnet wird – es kann also unter bestimmten Bedingungen die Wartezeit nicht unterbrechen.

  7. Welche Unterstützung und Ressourcen gibt es während der Wartesemester?

    Dir stehen zahlreiche Unterstützungsangebote zur Verfügung: Zentrale Studienberatungen helfen bei der Orientierung und der Planung sinnvoller Zwischenphasen. Auch Arbeitsagenturen bieten Beratung zu Bildungswegen, Qualifizierungen und Fördermöglichkeiten. Hochschulen bieten teilweise Programme für Studieninteressierte ohne Platz, darunter Gasthörerprogramme oder Testzugänge zu Online-Angeboten. Lernplattformen, öffentliche Bibliotheken und Fernkurse geben dir Zugang zu Wissen, das du später im Studium nutzen kannst. Nutze diese Möglichkeiten aktiv.

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