Viele Chancen für ausländische LKW-Fahrer in Deutschland: Weil 100.000 LKW-Fahrer fehlen!

KI-Bild von Midjourney

In Deutschland fehlen aktuell rund 100.000 LKW-Fahrer. Dies hat gravierende Auswirkungen auf Lieferketten, insbesondere in der Vorweihnachtszeit. Aufgrund des steigenden Online-Handels und altersbedingter Abgänge aus dem Beruf wird die Situation immer kritischer. Gleichzeitig eröffnen sich jedoch für ausländische Fachkräfte, Berufsanfänger und Quereinsteiger zahlreiche neue Chancen, um in der deutschen Logistikbranche Fuß zu fassen.

Lieferengpässe drohen – eine Herausforderung für die Logistikbranche

Die deutsche Logistikbranche steht vor massiven Herausforderungen. Rund 30.000 Fahrer gehen jedes Jahr in Rente, während nur 15.000 bis 17.000 Nachwuchskräfte nachrücken. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Transportdienstleistungen, besonders durch den boomenden Online-Handel. In saisonalen Höhepunkten wie der Weihnachtszeit, der Erntezeit oder bei Feiertagen verschärfen sich die Engpässe, da Einzelhändler ihre Lager aufstocken, um die hohe Nachfrage zu bedienen.

Das Transportbarometer von Timocom zeigt aktuell ein gravierendes Missverhältnis von 73 Prozent Frachtangebot zu lediglich 27 Prozent verfügbarem Laderaum in der EU. Die Folgen könnten sich in leeren Regalen und verspäteten Lieferungen bemerkbar machen – ein Szenario, das bereits in Großbritannien aufgrund von Fahrerengpässen Realität wurde. Für ausländische Fahrer und Quereinsteiger ergibt sich hier die Möglichkeit, in einem hochdynamischen Markt mit großer Nachfrage tätig zu werden.


LKW-Fahrer in Deutschland: Testen Sie Ihr Wissen

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Einstieg als erfahrener LKW-Fahrer aus dem Ausland

Für erfahrene LKW-Fahrer aus dem Ausland ist Deutschland besonders attraktiv, da der Bedarf an qualifiziertem Personal in vielen Regionen extrem hoch ist. Speditionsunternehmen unterstützen häufig bei der Anerkennung ausländischer Führerscheine und Qualifikationen. Fahrer mit mehrjähriger Berufserfahrung und einer gültigen EU-Fahrerlaubnis können oft direkt in den Job einsteigen, insbesondere wenn sie über Zusatzqualifikationen wie eine ADR-Bescheinigung (Gefahrguttransporte) verfügen.

Viele Unternehmen bieten Unterstützung bei Behördengängen, Unterkunft und sprachlicher Integration an. Häufig erhalten Fahrer umfangreiche Schulungen zu Themen wie Verkehrssicherheit, deutsches Arbeitsrecht und technische Bedienung moderner Fahrzeuge. Für Fahrer aus Nicht-EU-Ländern kann ein Visum für Fachkräfte in Deutschland beantragt werden, wenn die notwendigen Qualifikationen nachgewiesen werden können.


Einstieg als Berufsanfänger aus dem Ausland

Auch Berufsanfänger aus dem Ausland haben in der deutschen Logistikbranche gute Chancen. Häufig bieten Speditionen Ausbildungsprogramme für junge Menschen an, die eine Berufsausbildung zum Berufskraftfahrer absolvieren möchten. Diese Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und umfasst sowohl praktische Einsätze als auch theoretische Schulungen. Die Betriebe unterstützen dabei oft durch sprachliche und kulturelle Integrationsmaßnahmen.

Darüber hinaus gibt es duale Studiengänge, die Theorie und Praxis miteinander verbinden. Diese Programme ermöglichen einen tieferen Einblick in die Logistikbranche und eröffnen langfristig Karrierechancen in Führungspositionen oder der Disposition.

Auch ausländische Berufsanfänger profitieren von der hohen Nachfrage, da sie schon während der Ausbildung praktische Erfahrung sammeln und in der Regel früh eine Festanstellung erhalten können.


Daten und Fakten

  • Ca. 100.000 LKW-Fahrer fehlen aktuell in Deutschland, was zu erheblichen Engpässen führt.
  • Eine Studie aus 2023 zeigt, dass der Bedarf an zusätzlichen LKW-Fahrern in den nächsten Jahren weiter steigen wird.
  • Über 75% des Frachtverkehrs in Deutschland wird auf der Straße abgewickelt.
  • Der Transportsektor macht etwa 5% des deutschen Bruttoinlandsprodukts aus.
  • Die Altersgruppe der über 50-jährigen LKW-Fahrer in Deutschland wächst stetig und macht bereits mehr als 25% aus.
  • 15% der LKW-Fahrerstellen werden in Deutschland mit ausländischen Fahrern besetzt.
  • Durchschnittlich verdienen LKW-Fahrer in Deutschland 2.500 Euro brutto im Monat.

Einstieg als Quereinsteiger

Quereinsteiger, die bisher in anderen Branchen tätig waren, finden ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten, in den Beruf des LKW-Fahrers zu wechseln. In Deutschland gibt es Programme, die gezielt Menschen ohne Vorerfahrung in kürzester Zeit auf die Tätigkeit als LKW-Fahrer vorbereiten. Dazu gehört unter anderem die Finanzierung des LKW-Führerscheins durch das Jobcenter oder den Arbeitgeber.

Auch Personen mit technischem oder handwerklichem Hintergrund haben oft einen Vorteil, da sie mit der Wartung und Bedienung moderner Fahrzeuge vertraut sind. Wichtig ist die Bereitschaft, sich flexibel auf die Anforderungen des Berufs einzulassen und die notwendigen Schulungen zu absolvieren.


Formale Qualifikationen für den Beruf

Wer als LKW-Fahrer in Deutschland arbeiten möchte, benötigt in der Regel:

  • Einen gültigen LKW-Führerschein der Klassen C oder CE
  • Eine abgeschlossene Berufskraftfahrerausbildung oder vergleichbare Qualifikationen
  • Eine Fahrerkarte für das digitale Kontrollgerät
  • Eine Weiterbildung nach dem Berufskraftfahrer-Qualifikationsgesetz (BKrFQG)

Für ausländische Bewerber aus EU-Ländern wird der Führerschein meist problemlos anerkannt. Bei Fahrern aus Drittstaaten ist eine Prüfung der Gleichwertigkeit notwendig. Zusätzlich ist es von Vorteil, grundlegende Deutschkenntnisse nachweisen zu können, um die Kommunikation im Arbeitsalltag zu erleichtern.


Arbeits- und Lebensbedingungen in Deutschland

Die Arbeitsbedingungen für LKW-Fahrer in Deutschland haben sich in den letzten Jahren verbessert, auch um den Beruf attraktiver zu gestalten. Moderne Sozialräume, Fitnessangebote und komfortabel ausgestattete Fahrzeuge sind mittlerweile in vielen Betrieben Standard.

Auch die Arbeitszeiten sind häufig flexibler gestaltet, um den Bedürfnissen der Fahrer gerecht zu werden. Familienfreundliche Routen und Wochenendregelungen werden immer häufiger angeboten. Die Lebenshaltungskosten variieren je nach Region, doch vor allem in ländlichen Gebieten sind Mieten und Lebenshaltungskosten vergleichsweise günstig.

Fragen und Antworten

  1. Wie viel Geld verdient man als LKW-Fahrer?

    Das Gehalt liegt für Einsteiger bei 2.200 bis 2.500 Euro brutto monatlich. Erfahrene Fahrer können bis zu 3.500 Euro brutto verdienen, je nach Qualifikation und Branche.

  2. Warum will keiner mehr LKW fahren?

    Lange Arbeitszeiten, niedrige Bezahlung und wenig Familienzeit schrecken viele ab. Zudem hat der Beruf oft ein geringes gesellschaftliches Ansehen. Dies ändert sich, da Fahrer zwischenzeitlich gut ausgestattet und bezahlt werden.

  3. Was ist der Unterschied zwischen Berufskraftfahrer und LKW-Fahrer?

    Berufskraftfahrer ist ein geschützter Ausbildungsberuf mit umfassender Schulung. LKW-Fahrer hingegen benötigen lediglich einen Führerschein der Klasse C oder CE.

  4. Wie viele Stunden darf ein LKW-Fahrer am Tag arbeiten?

    Die maximale Lenkzeit beträgt 9 Stunden pro Tag, zwei Mal wöchentlich sind 10 Stunden erlaubt. Die gesamte Arbeitszeit, inklusive Pausen, darf gesetzlich nicht überschritten werden.

  5. Wie viel Pause nach 10 Stunden Lenkzeit?

    Nach 10 Stunden Lenkzeit sind 45 Minuten Pause vorgeschrieben. Diese kann in zwei Blöcke von 15 und 30 Minuten aufgeteilt werden.

  6. Was ändert sich 2024 für Berufskraftfahrer?

    Es treten neue Weiterbildungsanforderungen und modernisierte Tachografen in Kraft. Zudem steigen die Kosten durch die erhöhte CO₂-Maut.

  7. Sind 9 Stunden Ruhezeit erlaubt?

    Ja, 9 Stunden Ruhezeit sind als verkürzte tägliche Ruhezeit erlaubt. Dies ist jedoch auf drei Mal pro Woche begrenzt.

  8. Wie lange darf man LKW fahren Alter?

    Solange die gesundheitlichen Anforderungen erfüllt sind, gibt es kein Höchstalter. Regelmäßige Gesundheitsprüfungen sind jedoch ab 50 Jahren vorgeschrieben.

  9. Wie hoch sind die Spesen 2024 für Lkw-Fahrer?

    Die Verpflegungspauschale beträgt 14 Euro für 8- bis 24-stündige Abwesenheit und 28 Euro für volle Tage. Im Ausland gelten je nach Land höhere Sätze.

  10. Ist Arbeitszeit gleich Lenkzeit?

    Nein, Arbeitszeit umfasst alle beruflichen Tätigkeiten, während Lenkzeit nur die reine Fahrtzeit beschreibt. Beide Zeiten sind getrennt erfasst und begrenzt.


Regionen und Branchen mit hohem Bedarf

In Deutschland gibt es regionale Unterschiede in der Nachfrage nach LKW-Fahrern. Besonders in den Ballungsräumen um Hamburg, München, Frankfurt und dem Ruhrgebiet sowie in Grenzregionen wie Bayern und Sachsen-Anhalt ist der Bedarf besonders hoch. Branchen mit starkem Wachstum, wie der E-Commerce, die Automobilindustrie und die Lebensmittelversorgung, suchen kontinuierlich nach neuen Fahrern.

Speditionen, die sich auf internationale Transporte spezialisiert haben, bieten zusätzliche Möglichkeiten für Fahrer, die auch bereit sind, über längere Zeiträume im Ausland zu arbeiten.


Fazit

Deutschland bietet ausländischen LKW-Fahrern, Berufsanfängern und Quereinsteigern eine Vielzahl an Einstiegsmöglichkeiten und Perspektiven. Die hohe Nachfrage sorgt für gute Arbeitsbedingungen und attraktive Zusatzleistungen. Besonders erfahrene Fahrer und motivierte Einsteiger können von den Entwicklungen in der Logistikbranche profitieren, während Unternehmen durch gezielte Maßnahmen die Integration ausländischer Fachkräfte fördern.

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