Ausbildung zum Landwirt in Deutschland

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Wenn dich die Arbeit an der frischen Luft und das Leben auf dem Lande interessiert, dann könnte die Ausbildung zum Landwirt in Deutschland für dich interessant sein. Wir informieren dich, wie du Bauer oder Bäuerin wirst.

Was macht ein Landwirt?

Landwirte erzeugen tierische oder pflanzliche Produkte. Tiere werden mithilfe oft selbst angebauter Pflanzen groß gezogen und dann zur Schlachtung verkauft oder als Milchvieh genutzt. Durch seine Arbeit pflegt der Bauer den Boden in Deutschland und kümmert sich um das Tierwohl.

Die pflanzliche Produktion wie Gras, Maisschrot, Getreide, Obst und Gemüse werden nach der Ernte vom Bauern verarbeitet, gelagert, gepflegt und verkauft. Gleiches gilt für die tierischen Produkte.

Landwirtschaftliche Ausbildung in Deutschland: Teste dein Wissen!

Willkommen zu unserem Quiz über die Ausbildung zum Landwirt in Deutschland! Finde heraus, wie gut du dich in der Welt der Landwirtschaft auskennst und ob du bereit bist, mehr über dieses spannende Berufsfeld zu lernen. Los geht's!

Tätigkeiten des Landwirts im Überblick

Als Landwirt befasst du dich unter anderem mit diesen Aufgaben:

  • Planung und Umsetzung der Produktion von Pflanzen und Tieren
  • Bearbeitung von Böden und Äckern (Bodenpflege, Düngung, Mähen)
  • Verarbeitung tierischer Produkte
  • Bedienung, Pflege und Reparatur von Maschinen und Anlagen
  • Ernte, Verarbeitung und Verkauf von landwirtschaftlichen Erzeugnissen
  • Dokumentation und betriebswirtschaftliche Prozesse.

Über die Hälfte der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland hat über die eigentliche Produktion von Pflanzen und Tieren hinaus noch zusätzliche Einkommensquellen. Du solltest also offen sein, zu bestimmten Punkten dieser Liste ebenfalls zu arbeiten:

  • Beherbergung von Gästen
  • Verkauf von landwirtschaftlichen Produkten auf den eigenen Hofläden
  • Verpachtung und Management von Flächen
  • Nutzung erneuerbarer Energien
  • Erbringung von Dienstleistungen mit dem eigenen Fuhrpark.

So wirst du Landwirt mit einer Ausbildung

Wenn du Landwirt oder Landwirtin werden möchtest, dann gibt es mehrere Wege in landwirtschaftliche Berufe. Am bekanntesten ist dabei die Berufsausbildung zum Landwirt / zur Landwirtin. Hierfür brauchst du nur mindestens einen Hauptschulabschluss oder einen ausländischen Schulabschluss mit mindestens 9 Klassen. Falls du noch keinen Abschluss hast, gibt es Möglichkeiten, wie du einen Schulabschluss nachholen kannst.

Daten und Fakten

  • Über 50% der landwirtschaftlichen Auszubildenden in Deutschland sind männlich.
  • Im Jahr 2020 absolvieren etwa 20.000 Auszubildende eine landwirtschaftliche Ausbildung in Deutschland.
  • Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland ist in den letzten Jahrzehnten stetig gesunken.
  • Die landwirtschaftliche Ausbildung in Deutschland wird durch das Berufsbildungsgesetz (BBiG) geregelt.

Organisation der Ausbildung zum Landwirt

Die Berufsausbildung zum Landwirt / zur Landwirtin dauert normalerweise drei Jahre, sie kann aber auch auf zwei Jahre verkürzt werden.

Deine Ausbildung findet sowohl in der Berufsschule statt wie auch in landwirtschaftlichen Betrieben. Achte bei der Wahl deiner Ausbildung darauf, dass du mehrere Betriebe kennenlernst: Je mehr du kennenlernst, desto besser kannst du dich später als Landwirt positionieren!

Inhalte der Ausbildung zum Landwirt

Während deiner Berufsausbildung zum Landwirt erlernst du das erforderliche Grundlagenwissen zu den Themenbereichen Pflanzen, Tiere, Technik, Umwelt, Ökolandbau, Wirtschaft und Politik.

Du lernst dabei zwei Betriebszweige der Pflanzenproduktion und zwei Betriebszweige der Tierproduktion im Detail kennen. Du kannst aus folgenden Betriebszweigen wählen:

Pflanzenproduktion

  • Ackerfutterbau
  • Getreidebau
  • Grünland oder Ackergras
  • Hülsenfrüchtebau
  • Kartoffelbau
  • Körnermaisbau
  • Ölfrüchtebau
  • Waldbau
  • Zuckerrübenbau

Tierproduktion

  • Geflügelaufzucht oder Geflügelmast
  • Legehennenhaltung
  • Milchviehhaltung
  • Pferdehaltung
  • Rinderaufzucht oder Rindermast
  • Sauenhaltung und Ferkelerzeugung
  • Schafhaltung
  • Schweineaufzucht oder Schweinemast

In Fachlehrgängen erlangst du während deiner Ausbildung auch Wissen aus den Bereichen landwirtschaftliche Maschinen. Dies schließt beispielsweise auch Metallbearbeitung und Metallverarbeitung ein, damit du Maschinen und Geräte auf dem Hof selbst reparieren kannst.

Prüfungen in der Ausbildung zum Landwirt

Bevor das letzte Ausbildungsjahr begonnen wird, musst du eine Zwischenprüfung zu deinen Kenntnissen machen. Diese Prüfung besteht aus
einem schriftlichen und einem betrieblichen Teil. Am Ende der Ausbildungszeit kommt eine Abschlussprüfung. Diese Prüfung umfasst alle im Ausbildungsrahmenplan aufgeführten Fertigkeiten und Kenntnisse sowie auf die im Berufsschulunterricht behandelten Inhalte.

Die Abschlussprüfung unterteilt sich in eine schriftliche Prüfung und eine betriebliche Prüfung.

Die betriebliche Prüfung erfolgt praktisch und mündlich. Die Aufgaben umfassen jeweils eine Arbeitsprobe aus der Pflanzenproduktion und eine aus der Tierproduktion. Zu beiden Bereichen gibt es auch ein Fachgespräch. Darin soll der Azubi zeigen, dass er wichtige betriebliche Zusammenhänge versteht und die erworbenen Fertigkeiten und Kenntnisse anwenden kann.

Die schriftliche Prüfung umfasst die folgenden Teile:

  • Pflanzenproduktion
  • Tierproduktion
  • Wirtschaftskunde und Sozialkunde

Was kommt nach der Ausbildung zum Landwirt?

Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung kannst du als Geselle auf einem Hof arbeiten oder einen eigenen Hof übernehmen. Du kannst dich auch weiter qualifizieren, beispielsweise zum Meister / Meisterin Landwirtschaft, zum staatlich geprüften Wirtschafter oder zum staatlich geprüften Agrarbetriebswirt. Auch der staatlich geprüfte Natur- und Landschaftspfleger ist eine Option.

In Deutschland kannst du Landwirtschaft auch studieren. An vielen verschiedenen Orten kannst du Studiengänge belegen, die einen engen Bezug zur Landwirtschaft haben. Viele Studiengänge gibt es auch berufsbegleitend. Außerdem gibt es auch landwirtschaftliche Studiengänge in Deutschland mit Englisch als Unterrichtssprache.

Sollte ich Landwirtin oder Landwirt werden?

Wenn du Landwirt oder Landwirtin werden möchtest, dann solltest du aus der nachfolgenden Liste so viele Fragen wie möglich mit “Ja” beantworten:

  • Habe ich Freude an körperlicher Arbeit?
  • Mag ich auch Büroarbeit?
  • Bin ich gut in Strategie und Planung?
  • Kann ich notfalls auch nachts arbeiten?
  • Macht mir schlechtes Wetter nichts aus?
  • Komme ich mit Zahlen zurecht (Mathe) und bin ich gut in Biologie und Chemie?
  • Kann ich selbstständig arbeiten?
  • Komme ich mit moderner Technik zurecht?
  • Kann ich auch sehr früh morgens aufstehen?
Ausbildung zum Landwirt in Deutschland
Es gibt sehr viele verschiedene Tätigkeitsfelder in der Landwirtschaft. Zu unterscheiden sind hier beispielsweise die Pflanzenproduktion und die Tierhaltung.

Ausbildung zum Landwirt in Deutschland

  1. Wo kann man eine Ausbildung zum Bauer machen?

    Wenn du Bauer werden willst, kannst du eine duale Berufsausbildung zum Landwirt machen. Eine solche Berufsausbildung wird in vielen landwirtschaftlichen Betrieben im ganzen Bundesgebiet angeboten.

  2. Wie viel verdient man während der Ausbildung zum Landwirt?

    Während der Ausbildung zum Landwirt verdienst du etwa 600 bis 880 Euro brutto pro Monat. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, wie du Einkommen während der Ausbildung erhöhen kannst, darunter die Berufsausbildungshilfe.

  3. Wie viel verdient man als Landwirt?

    Landwirte verdienen im Durschnitt aktuell etwa zwischen 2.000 und 2.500 Euro brutto monatlich. Viele Landwirte erhalten dazu sehr günstige Lebensmittel durch den eigenen Anbau von Kartoffeln, Obst und Gemüse oder die Tierhaltung. Hast du deinen eigenen landwirtschaftlichen Betrieb und findest du eine gute Spezialisierung, dann kannst du leicht ein Vielfaches verdienen.

  4. Wo kann man Landwirtschaft in Deutschland studieren?

    Du kannst in Deutschland Landwirtschaft unter anderem an Hochschulen in Bingen, Bernburg, Freising, Neubrandenburg, Osnabrück, Kassel, Eberswalde oder Berlin studieren. Insgesamt gibt es rund 40 verschiedene Möglichkeiten, ein Studium mit engerem Landwirtschaftsbezug in Deutschland zu absolvieren.

  5. Wie wird man Bauer?

    Wenn du Bauer werden willst, kannst du eine Berufsausbildung zum Landwirt oder zur Landwirtin machen. In dieser Ausbildung erlernst du das erforderliche Wissen unter anderem aus den Themenbereichen Pflanzen, Tiere, Technik und Umwelt.

Zunahme der Ausbildungsverträge in der Landwirtschaft

Die Landwirtschaft in Deutschland erlebt eine erfreuliche Wende. Jüngste Zahlen belegen, dass die Zahl der Ausbildungsverträge in landwirtschaftlichen Berufen, insbesondere im Bereich der Landwirte und Gärtner, gestiegen ist. Im Jahr 2022-2023 wurden allein im Ausbildungsberuf Landwirt 860 mehr Verträge abgeschlossen als im Vorjahr, was einem Zuwachs von 21,5 % entspricht. Diese Entwicklung spiegelt die wachsende Attraktivität und Qualität der Ausbildung in der Agrarbranche wider und könnte auf ein zunehmendes Bewusstsein für die Bedeutung der Landwirtschaft in der Gesellschaft hinweisen. Besonders in Zeiten globaler Herausforderungen wie dem Klimawandel und der Nahrungsmittelsicherheit wird die Rolle der Landwirtschaft immer wichtiger.

Diese Entwicklung könnte eine Vielzahl von Chancen bieten, nicht nur in der direkten landwirtschaftlichen Produktion, sondern auch in verwandten Bereichen wie der Agrartechnologie, der nachhaltigen Entwicklung und dem Agrarmanagement.

Wachsendes Interesse von Frauen in der Landwirtschaft

Ein besonders bemerkenswerter Trend in der Agrarbranche ist der deutliche Anstieg der Zahl weiblicher Auszubildender. Im Jahr 2022-2023 schlossen insgesamt 1.197 Frauen Ausbildungsverträge als Landwirtinnen ab, was einer Steigerung von 35,3 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dieser Trend könnte auf einen Wandel in der Wahrnehmung landwirtschaftlicher Berufe hinweisen, in denen traditionell Männer dominieren.

Die zunehmende Präsenz von Frauen in der Landwirtschaft kann neue Perspektiven und Ansätze in der Branche fördern, insbesondere in Bezug auf Nachhaltigkeit, Diversifizierung und Innovation. Es könnte auch zu einer stärkeren Betonung von Themen wie Work-Life-Balance, Familienfreundlichkeit und Gendergerechtigkeit in landwirtschaftlichen Betrieben führen.

Regionale Unterschiede in der Landwirtschaftsausbildung

Die Entwicklung der Ausbildungsverträge in der Landwirtschaft zeigt interessante regionale Unterschiede. Während in den alten Bundesländern ein Anstieg von 5 % zu verzeichnen ist, sind die Zahlen in den neuen Bundesländern leicht rückläufig (-2,1 %). Diese regionalen Unterschiede könnten auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, wie beispielsweise demografische Veränderungen, wirtschaftliche Bedingungen oder Unterschiede in der landwirtschaftlichen Struktur und den vorherrschenden Anbaumethoden.

Es ist wichtig, diese regionalen Unterschiede zu verstehen und zu berücksichtigen, da sie Hinweise auf spezifische Bedürfnisse und Herausforderungen in verschiedenen Teilen Deutschlands geben können. Die Berücksichtigung dieser Unterschiede könnte dazu beitragen, gezielte Strategien zur Förderung der landwirtschaftlichen Ausbildung und zur Anpassung an regionale Gegebenheiten zu entwickeln.

Fachrichtungen in der Tierwirtschaft

Eine weitere wichtige Entwicklung ist das wachsende Interesse an spezifischen Fachrichtungen innerhalb der Tierwirtschaft. Die Ausbildungsverträge in der Schäferei stiegen um 8 %, in der Schweinehaltung um 25 %, in der Rinderhaltung um 5,9 % und in der Imkerei um 21,1 %. Diese Trends könnten auf eine zunehmende Diversifizierung innerhalb der landwirtschaftlichen Berufe hindeuten und zeigen, dass es neben den traditionellen Bereichen der Landwirtschaft auch Nischen gibt, die an Bedeutung gewinnen.

Die Spezialisierung in diesen Fachrichtungen könnte neue Karrieremöglichkeiten eröffnen und zur Entwicklung innovativer Ansätze in der Tierhaltung und -produktion beitragen. Dies könnte auch Auswirkungen auf Themen wie nachhaltige Tierhaltung, lokale Lebensmittelproduktion und den Erhalt der biologischen Vielfalt haben.

Eignungstest: Passen Sie zur landwirtschaftlichen Ausbildung?

Um herauszufinden, ob eine Ausbildung zum Landwirt in Deutschland zu dir passt, beantworte bitte die folgenden Fragen zu deiner Eignung für diesen Beruf.

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