Wenn dich die Arbeit an der frischen Luft und das Leben auf dem Lande interessiert, dann könnte die Ausbildung zum Landwirt in Deutschland für dich interessant sein. Wir informieren dich, wie du Bauer oder Bäuerin wirst.
Was macht ein Landwirt?
Landwirte erzeugen tierische oder pflanzliche Produkte. Tiere werden mithilfe oft selbst angebauter Pflanzen groß gezogen und dann zur Schlachtung verkauft oder als Milchvieh genutzt. Durch seine Arbeit pflegt der Bauer den Boden in Deutschland und kümmert sich um das Tierwohl.
Die pflanzliche Produktion wie Gras, Maisschrot, Getreide, Obst und Gemüse werden nach der Ernte vom Bauern verarbeitet, gelagert, gepflegt und verkauft. Gleiches gilt für die tierischen Produkte.
Tätigkeiten des Landwirts im Überblick
Als Landwirt befasst du dich unter anderem mit diesen Aufgaben:
- Planung und Umsetzung der Produktion von Pflanzen und Tieren
- Bearbeitung von Böden und Äckern (Bodenpflege, Düngung, Mähen)
- Verarbeitung tierischer Produkte
- Bedienung, Pflege und Reparatur von Maschinen und Anlagen
- Ernte, Verarbeitung und Verkauf von landwirtschaftlichen Erzeugnissen
- Dokumentation und betriebswirtschaftliche Prozesse.
Über die Hälfte der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland hat über die eigentliche Produktion von Pflanzen und Tieren hinaus noch zusätzliche Einkommensquellen. Du solltest also offen sein, zu bestimmten Punkten dieser Liste ebenfalls zu arbeiten:
- Beherbergung von Gästen
- Verkauf von landwirtschaftlichen Produkten auf den eigenen Hofläden
- Verpachtung und Management von Flächen
- Nutzung erneuerbarer Energien
- Erbringung von Dienstleistungen mit dem eigenen Fuhrpark.
So wirst du Landwirt mit einer Ausbildung
Wenn du Landwirt oder Landwirtin werden möchtest, dann gibt es mehrere Wege in landwirtschaftliche Berufe. Am bekanntesten ist dabei die Berufsausbildung zum Landwirt / zur Landwirtin. Hierfür brauchst du nur mindestens einen Hauptschulabschluss oder einen ausländischen Schulabschluss mit mindestens 9 Klassen. Falls du noch keinen Abschluss hast, gibt es Möglichkeiten, wie du einen Schulabschluss nachholen kannst.
Organisation der Ausbildung zum Landwirt
Die Berufsausbildung zum Landwirt / zur Landwirtin dauert normalerweise drei Jahre, sie kann aber auch auf zwei Jahre verkürzt werden.
Deine Ausbildung findet sowohl in der Berufsschule statt wie auch in landwirtschaftlichen Betrieben. Achte bei der Wahl deiner Ausbildung darauf, dass du mehrere Betriebe kennenlernst: Je mehr du kennenlernst, desto besser kannst du dich später als Landwirt positionieren!
Inhalte der Ausbildung zum Landwirt
Während deiner Berufsausbildung zum Landwirt erlernst du das erforderliche Grundlagenwissen zu den Themenbereichen Pflanzen, Tiere, Technik, Umwelt, Ökolandbau, Wirtschaft und Politik.
Du lernst dabei zwei Betriebszweige der Pflanzenproduktion und zwei Betriebszweige der Tierproduktion im Detail kennen. Du kannst aus folgenden Betriebszweigen wählen:
Pflanzenproduktion
- Ackerfutterbau
- Getreidebau
- Grünland oder Ackergras
- Hülsenfrüchtebau
- Kartoffelbau
- Körnermaisbau
- Ölfrüchtebau
- Waldbau
- Zuckerrübenbau
Tierproduktion
- Geflügelaufzucht oder Geflügelmast
- Legehennenhaltung
- Milchviehhaltung
- Pferdehaltung
- Rinderaufzucht oder Rindermast
- Sauenhaltung und Ferkelerzeugung
- Schafhaltung
- Schweineaufzucht oder Schweinemast
In Fachlehrgängen erlangst du während deiner Ausbildung auch Wissen aus den Bereichen landwirtschaftliche Maschinen. Dies schließt beispielsweise auch Metallbearbeitung und Metallverarbeitung ein, damit du Maschinen und Geräte auf dem Hof selbst reparieren kannst.
Prüfungen in der Ausbildung zum Landwirt
Bevor das letzte Ausbildungsjahr begonnen wird, musst du eine Zwischenprüfung zu deinen Kenntnissen machen. Diese Prüfung besteht aus
einem schriftlichen und einem betrieblichen Teil. Am Ende der Ausbildungszeit kommt eine Abschlussprüfung. Diese Prüfung umfasst alle im Ausbildungsrahmenplan aufgeführten Fertigkeiten und Kenntnisse sowie auf die im Berufsschulunterricht behandelten Inhalte.
Die Abschlussprüfung unterteilt sich in eine schriftliche Prüfung und eine betriebliche Prüfung.
Die betriebliche Prüfung erfolgt praktisch und mündlich. Die Aufgaben umfassen jeweils eine Arbeitsprobe aus der Pflanzenproduktion und eine aus der Tierproduktion. Zu beiden Bereichen gibt es auch ein Fachgespräch. Darin soll der Azubi zeigen, dass er wichtige betriebliche Zusammenhänge versteht und die erworbenen Fertigkeiten und Kenntnisse anwenden kann.
Die schriftliche Prüfung umfasst die folgenden Teile:
- Pflanzenproduktion
- Tierproduktion
- Wirtschaftskunde und Sozialkunde
Was kommt nach der Ausbildung zum Landwirt?
Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung kannst du als Geselle auf einem Hof arbeiten oder einen eigenen Hof übernehmen. Du kannst dich auch weiter qualifizieren, beispielsweise zum Meister / Meisterin Landwirtschaft, zum staatlich geprüften Wirtschafter oder zum staatlich geprüften Agrarbetriebswirt. Auch der staatlich geprüfte Natur- und Landschaftspfleger ist eine Option.
In Deutschland kannst du Landwirtschaft auch studieren. An vielen verschiedenen Orten kannst du Studiengänge belegen, die einen engen Bezug zur Landwirtschaft haben. Viele Studiengänge gibt es auch berufsbegleitend. Außerdem gibt es auch landwirtschaftliche Studiengänge in Deutschland mit Englisch als Unterrichtssprache.
Sollte ich Landwirtin oder Landwirt werden?
Wenn du Landwirt oder Landwirtin werden möchtest, dann solltest du aus der nachfolgenden Liste so viele Fragen wie möglich mit “Ja” beantworten:
- Habe ich Freude an körperlicher Arbeit?
- Mag ich auch Büroarbeit?
- Bin ich gut in Strategie und Planung?
- Kann ich notfalls auch nachts arbeiten?
- Macht mir schlechtes Wetter nichts aus?
- Komme ich mit Zahlen zurecht (Mathe) und bin ich gut in Biologie und Chemie?
- Kann ich selbstständig arbeiten?
- Komme ich mit moderner Technik zurecht?
- Kann ich auch sehr früh morgens aufstehen?

Ausbildung zum Landwirt in Deutschland
Wo kann man eine Ausbildung zum Bauer machen?
Wenn du Bauer werden willst, kannst du eine duale Berufsausbildung zum Landwirt machen. Eine solche Berufsausbildung wird in vielen landwirtschaftlichen Betrieben im ganzen Bundesgebiet angeboten.
Wie viel verdient man während der Ausbildung zum Landwirt?
Während der Ausbildung zum Landwirt verdienst du etwa 600 bis 880 Euro brutto pro Monat. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, wie du dein Einkommen während der Ausbildung erhöhen kannst, darunter die Berufsausbildungshilfe.
Gibt es eine Förderung für die Ausbildung zum Landwirt?
Wenn du eine Berufsausbildung zum Landwirt oder zur Landwirtin machst, kannst du je nach deinem Hintergrund in Deutschland verschiedene Förderungen bekommen. Zu diesen Fördermöglichkeiten in der Ausbildung zählen beispielsweise Wohngeld oder BaföG.
Wie viel verdient man als Landwirt?
Landwirte verdienen im Durschnitt aktuell etwa zwischen 2.000 und 2.500 Euro brutto monatlich. Viele Landwirte erhalten dazu sehr günstige Lebensmittel durch den eigenen Anbau von Kartoffeln, Obst und Gemüse oder die Tierhaltung. Hast du deinen eigenen landwirtschaftlichen Betrieb und findest du eine gute Spezialisierung, dann kannst du leicht ein Vielfaches verdienen.
Wo kann man Landwirtschaft in Deutschland studieren?
Du kannst in Deutschland Landwirtschaft unter anderem an Hochschulen in Bingen, Bernburg, Freising, Neubrandenburg, Osnabrück, Kassel, Eberswalde oder Berlin studieren. Insgesamt gibt es rund 40 verschiedene Möglichkeiten, ein Studium mit engerem Landwirtschaftsbezug in Deutschland zu absolvieren. Alle Möglichkeiten dazu findest du auf Hochschulkompass.
Wie wird man Bauer?
Wenn du Bauer werden willst, kannst du eine Berufsausbildung zum Landwirt oder zur Landwirtin machen. In dieser Ausbildung erlernst du das erforderliche Wissen unter anderem aus den Themenbereichen Pflanzen, Tiere, Technik und Umwelt.