Arbeitsvisum Deutschland: Wie bekomme ich es?

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Wenn du nicht aus der EU kommst, brauchst du für Deutschland meistens ein Arbeitsvisum. Wir erklären dir die Hintergründe zum Visum für Deutschland.

Was ist ein Visum?

Ein Visum (Mehrzahl: Visa) ist ein Stempel oder ein Vermerk, den Beamte eines Landes in den Reisepass einfügen, um dem Inhaber die Einreise in ein bestimmtes Land zu ermöglichen. Es bedeutet, dass der Inhaber offiziell die Erlaubnis zur Einreise in das Land beantragt hat und dass der Antrag geprüft und genehmigt wurde.

Ein Visum unterscheidet sich von anderen Formen der Einreiseerlaubnis, da es in der Regel von einer Botschaft oder einem Konsulat außerhalb des Ziellandes ausgestellt wird, während andere Arten von Genehmigungen von den Einwanderungsbehörden des Landes ausgestellt werden können. In einigen Ländern kann ein Besucher beispielsweise bei der Ankunft an einem Einreisehafen ein Visum erhalten und dann in das Land einreisen.

Der Zweck des Visums besteht darin, der Regierung die Möglichkeit zu geben, die Zeugnisse und Absichten des Reisenden zu überprüfen und zu entscheiden, ob er oder sie zu einem bestimmten Zweck in das Land einreisen darf.

Viele Länder verlangen vom Antragsteller eines Visums einen Nachweis über Geldmittel, eine Unterkunft (z. B. eine Hotelreservierung) oder einen Nachweis über Geschäfts- oder Arbeitsabsichten.

Arbeitsvisum Deutschland: Wie gut kennst du dich aus?

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Wer braucht für Deutschland kein Visum?

Wenn du in Deutschland als EU-Bürgerin oder EU-Bürger arbeiten willst, brauchst du kein Visum. Kommst du aus Australien, Großbritannien, Israel, Japan, Kanada, Neuseeland, Südkorea und den Vereinigten Staaten von Amerika kannst du zwar ohne Visum nach Deutschland einreisen, musst dir aber einen Aufenthaltstitel nach der Einreise einholen.

Einen solchen Aufenthaltstitel bekommst du bei der Ausländerbehörde des Ortes, an dem du wohnen wirst. Wende ich dazu an die Stadtverwaltung oder suche im Internet nach der Ausländerbehörde in deiner Nähe.

Wer braucht ein Visum für Deutschland?

Alle anderen Menschen benötigen vor der Einreise nach Deutschland ein Visum. Dieses musst du bei der zuständigen deutschen Auslandsvertretung beantragen, also der deutschen Botschaft in deinem Heimatland oder Wohnsitzland.

Daten und Fakten

  • Laut Statistiken sind in Deutschland jedes Jahr Tausende von ausländischen Fachkräften mit einem Arbeitsvisum beschäftigt.
  • Die Zahl der ausgestellten Arbeitsvisa in Deutschland ist in den letzten Jahren gestiegen.
  • Die meisten Arbeitsvisa werden für qualifizierte Fachkräfte in den Bereichen IT, Ingenieurwesen und Gesundheitswesen ausgestellt.
  • Die durchschnittliche Bearbeitungszeit für einen Antrag auf ein Arbeitsvisum beträgt etwa vier bis sechs Wochen.
  • Die meisten Arbeitsvisa haben eine Gültigkeitsdauer von zwei bis drei Jahren.

Welche Unterlagen braucht man für ein Arbeitsvisum Deutschland?

Willst du in Deutschland arbeiten, dann musst du einerseits immer Unterlagen über deine Qualifikation (beispielsweise Studienabschluss, Berufsschulabschluss, Arbeitszeugnisse) vorlegen.

Wenn du nicht aus der EU kommst, brauchst du für Deutschland meistens ein Arbeitsvisum, wenn du hier arbeiten möchtest.

Andererseits musst du nachweisen können, was deine beabsichtigte Tätigkeit sein wird. Du musst also meist ein Schriftstück mit einem konkreten Arbeitsplatzangebot, eine Stellenbeschreibung und ein Muster des Arbeitsvertrags vorlegen.

Weiterhin musst du nachweisen, wo und wie du in Deutschland wohnen wirst – beispielsweise Mietvertrag in Deutschland.

Das Visumantragsformular bekommst du von der deutschen Auslandsvertretung. Auf der jeweiligen Internet-Seite der zuständigen deutschen Auslandsvertretung findest du auch weitere Infos.

Wer braucht ein anderes Visum?

Für viele Situationen in Deutschland gibt es spezielle Visa. Diese sind unter anderem Visa für:

Welches Visum für dich das richtige ist, kannst du auf der Seite des Auswärtigen Amts erfahren.

Strategien für Nicht-EU-Bürger, die ohne formelle Ausbildung Arbeitsvisa beantragen

Die Möglichkeiten, ein Arbeitsvisum für Deutschland zu erhalten, wurden in den letzten Jahren stark erweitert. Dies betrifft auch Personen, die keinen Hochschulabschluss oder eine klassische Berufsausbildung haben. Deutschland erkennt zunehmend, dass praktische Erfahrungen und spezialisierte Fertigkeiten genauso wichtig sind wie formelle Qualifikationen. Neue Regelungen wie die Chancenkarte bieten zusätzliche Optionen, die den Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt erleichtern.

Grundlagen: Die verschiedenen Arbeitsvisa

Für Personen ohne formelle Ausbildung gibt es in Deutschland mehrere Visakategorien, die den Zugang zum Arbeitsmarkt regeln:

  1. Visum für qualifizierte Arbeitnehmer ohne akademischen Abschluss
    Dieses Visum richtet sich an Fachkräfte, deren berufliche Qualifikationen mit deutschen Standards vergleichbar sind. Dazu zählen meist anerkannte Ausbildungsabschlüsse, die in der Praxis oder durch Zertifizierungen erlangt wurden.
  2. Visum für berufliche Weiterbildung
    Für Personen, die in Deutschland eine anerkannte Ausbildung oder Weiterbildung absolvieren möchten. Dieses Visum bietet die Möglichkeit, parallel zu lernen und zu arbeiten.
  3. Visum für Arbeitskräfte in Mangelberufen
    Hierbei geht es um Berufe, die besonders stark nachgefragt werden, wie Pflege, Handwerk oder Logistik. In diesen Branchen wird Berufserfahrung oft höher bewertet als formale Abschlüsse.
  4. Chancenkarte
    Ein neu eingeführtes Modell, das auf einem Punktesystem basiert. Es zielt darauf ab, Menschen mit Potenzial, aber ohne festen Arbeitsvertrag, den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt zu ermöglichen.
Deutschland öffnet sich zunehmend für Fachkräfte. Mit den verschiedenen Visakategorien, insbesondere der Chancenkarte, gibt es klare und transparente Wege, um im deutschen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Entscheidend sind Nachweise über praktische Erfahrungen, Sprachkenntnisse und Flexibilität, die eigenen Qualifikationen an deutsche Standards anzupassen.

Die Chancenkarte: Kernpunkte und Anwendung

Die Chancenkarte stellt eine der flexibelsten Optionen dar. Sie bietet Personen, die noch keinen Arbeitsvertrag in Deutschland haben, die Möglichkeit, für ein Jahr im Land zu bleiben, um Arbeit zu suchen oder sich beruflich zu orientieren.

Kriterien für die Chancenkarte

Die Auswahl basiert auf einem Punktesystem. Punkte gibt es für:

  • Berufserfahrung: Je mehr relevante Jahre, desto höher die Punktzahl.
  • Sprachkenntnisse: Deutsch oder Englisch auf unterschiedlichen Niveaus (mindestens A2).
  • Alter: Besonders Menschen unter 35 Jahren erhalten zusätzliche Punkte.
  • Verbindungen zu Deutschland: Dazu zählen etwa frühere Aufenthalte, berufliche Kontakte oder familiäre Bindungen.

Vorteile der Chancenkarte

  • Sie bietet die Möglichkeit, ohne festen Arbeitsvertrag nach Deutschland zu kommen.
  • Während der Gültigkeitsdauer von einem Jahr können Arbeitsverträge abgeschlossen oder Qualifikationen erweitert werden.
  • Für Arbeitgeber entfällt die Verpflichtung, vor der Einstellung nachzuweisen, dass keine geeigneten Bewerber aus Deutschland oder der EU verfügbar sind.

Grundlagen: Was zählt als berufliche Qualifikation?

Deutschland unterscheidet zwischen formalen Abschlüssen, die durch ein Studium oder eine Berufsausbildung erworben wurden, und beruflicher Erfahrung. Letztere wird zunehmend als gleichwertig betrachtet, insbesondere in Sektoren wie Pflege, Handwerk und Bauwesen. Für die Anerkennung solcher Qualifikationen sind folgende Aspekte wichtig:

  • Nachweis der Berufserfahrung: Oft reichen Arbeitszeugnisse oder Zertifikate aus, die belegen, dass eine Person in einem bestimmten Bereich gearbeitet hat.
  • Gleichwertigkeit mit deutschen Standards: Die Qualifikationen müssen den deutschen Anforderungen entsprechen. Dies kann durch eine Prüfung oder ein Anerkennungsverfahren festgestellt werden.
  • Sprachkenntnisse: Deutschkenntnisse auf A2- oder B1-Niveau sind in vielen Fällen Voraussetzung, insbesondere in Berufen mit direktem Kundenkontakt oder Pflege.

Vereinfachte Verfahren für bestimmte Branchen

Einige Branchen profitieren von vereinfachten Visaverfahren:

  • Pflege: Spezielle Vereinbarungen zwischen Deutschland und Herkunftsländern wie den Philippinen erleichtern den Zugang zu Pflegeberufen.
  • Baugewerbe und Handwerk: Hier wird oft direkt vor Ort eine Anerkennung durch praktische Prüfungen ermöglicht.
  • Logistik: In diesem Bereich gibt es kaum Sprachvorgaben, da praktische Fähigkeiten im Vordergrund stehen.
VisumkategorieVoraussetzungenGültigkeit und Besonderheiten
Qualifizierte ArbeitnehmerBerufserfahrung, kein Abschluss4 Jahre, verlängerbar
WeiterbildungAufnahme in AusbildungsprogrammDauer der Ausbildung + Arbeitsmöglichkeiten
MangelberufeNachweis von BerufserfahrungJe nach Beruf unterschiedlich
ChancenkartePunktesystem, keine Ausbildung nötig1 Jahr, für Jobsuche und Orientierung

Häufige Fragen zum Thema Arbeitsvisum für Deutschland

Fragen und Antworten

  1. Wer kann ein Arbeitsvisum für Deutschland beantragen?

    Ein Arbeitsvisum für Deutschland kann von Nicht-EU-Bürgern beantragt werden, die in Deutschland arbeiten möchten. Für EU-Bürger gilt das Freizügigkeitsrecht, daher benötigen sie kein Arbeitsvisum.

  2. Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um ein Arbeitsvisum für Deutschland zu erhalten?

    Die Voraussetzungen für ein Arbeitsvisum für Deutschland können je nach Art der Beschäftigung und Staatsangehörigkeit unterschiedlich sein. In der Regel müssen jedoch eine gültige Arbeitsplatzangebot, ein anerkannter Berufsabschluss, ausreichende Deutschkenntnisse und ein ausreichender Versicherungsschutz nachgewiesen werden.

  3. Wie lange ist ein Arbeitsvisum für Deutschland gültig?

    Ein Arbeitsvisum für Deutschland ist in der Regel für die Dauer des Arbeitsverhältnisses gültig und kann auf Antrag verlängert werden.

  4. Wie lange dauert es, bis ein Arbeitsvisum für Deutschland ausgestellt wird?

    Die Bearbeitungszeit für ein Arbeitsvisum für Deutschland kann je nach Land und Fall unterschiedlich sein. In der Regel sollte man jedoch mit einer Bearbeitungszeit von mehreren Wochen bis zu mehreren Monaten rechnen.

  5. Kann ich als Student/in in Deutschland ein Arbeitsvisum beantragen?

    Ja, auch als Student/in besteht die Möglichkeit, ein Arbeitsvisum für Deutschland zu beantragen, wenn man in Deutschland arbeiten möchte.

  6. Kann ich als Selbstständiger ein Arbeitsvisum für Deutschland beantragen?

    Ja, auch Selbstständige können ein Arbeitsvisum für Deutschland beantragen, wenn sie eine erfolgreiche Geschäftsidee vorweisen können und ausreichend Kapital nachweisen können.

  7. Kann ich als Praktikant/in ein Arbeitsvisum für Deutschland beantragen?

    Ja, auch als Praktikant/in besteht die Möglichkeit, ein Arbeitsvisum für Deutschland zu beantragen, wenn man ein Pflichtpraktikum oder ein bezahltes Praktikum in Deutschland absolvieren möchte.

  8. Was passiert, wenn mein Arbeitsvertrag in Deutschland endet und mein Arbeitsvisum abläuft?

    Wenn das Arbeitsverhältnis in Deutschland endet und das Arbeitsvisum abläuft, muss der/die Arbeitnehmer/in das Land verlassen oder ein neues Visum beantragen.

  9. Kann ich während meines Arbeitsvisums für Deutschland auch in anderen EU-Ländern arbeiten?

    Ein Arbeitsvisum für Deutschland berechtigt in der Regel nicht zur Arbeit in anderen EU-Ländern. Hierfür müssen ggf. separate Arbeitsgenehmigungen beantragt werden.

  10. Kann ich während meines Arbeitsvisums für Deutschland auch meine Familie nachholen?

    Ja, unter bestimmten Voraussetzungen können auch Familienangehörige von Arbeitnehmer/innen ein Visum für Deutschland beantragen und nach Deutschland nachziehen. Hierfür müssen jedoch bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden, wie z.B. ausreichender Wohnraum und finanzielle Absicherung.

Jobperspektiven für ausländische Fachkräfte in Deutschland bis 2030

Deutschland steht vor einer massiven Herausforderung: Fachkräftemangel. In vielen Berufen können Unternehmen offene Stellen kaum noch besetzen – und der Trend verschärft sich. Bis 2030 könnten laut Expertenmeinungen Hunderttausende Arbeitsplätze unbesetzt bleiben, besonders in IT, Pflege, Ingenieurwesen und Handwerk. Für ausländische Fachkräfte bedeutet das: Die Chancen auf einen gut bezahlten Job in Deutschland waren selten besser. Mit der EU Blue Card und der Chancenkarte gibt es zudem praktische Werkzeuge, die den Einstieg erleichtern.

Wo werden Fachkräfte am dringendsten gesucht?

Die Nachfrage nach Fachkräften unterscheidet sich je nach Branche und Region. Hier eine Übersicht, wo der Bedarf besonders hoch ist:

BerufsfeldOffene Stellen bis 2030Gefragte Regionen
IT137.000+Berlin, München, Hamburg
Pflege300.000+Bundesweit, ländliche Regionen
Ingenieurwesen50.000+Bayern, Baden-Württemberg
Handwerk100.000+Ostdeutschland, NRW

In den nächsten Jahren wird besonders die Digitalisierung die Arbeitswelt verändern. Schon jetzt suchen Unternehmen händeringend nach Softwareentwicklern, Cybersecurity-Experten und Cloud-Architekten. Die IT-Branche allein hat ein Potenzial von über 137.000 neuen Jobs bis 2030.

Auch im Pflegesektor spitzt sich die Lage zu: Schon heute fehlen 200.000 Pflegekräfte, und bis 2030 wird die Lücke auf mindestens 300.000 anwachsen. Das betrifft Alten- und Krankenpfleger gleichermaßen. Der Bedarf ist bundesweit groß, aber besonders auf dem Land werden Pflegekräfte gesucht.

Das Ingenieurwesen ist eine weitere Schlüsselbranche. Ob Maschinenbau, Elektrotechnik oder Bauingenieurwesen: In diesen Berufen bleibt jede dritte Stelle unbesetzt. Im Handwerk – vom Elektriker bis zum Heizungsbauer – sieht es ähnlich aus. Besonders in Ostdeutschland und Nordrhein-Westfalen suchen Unternehmen dringend Verstärkung.

EU Blue Card: Dein direkter Weg zum Job

Eine der besten Möglichkeiten für ausländische Fachkräfte, nach Deutschland zu kommen, ist die EU Blue Card. Sie wurde speziell für hochqualifizierte Arbeitnehmer aus Nicht-EU-Ländern geschaffen. Voraussetzungen sind:

  • ein Hochschulabschluss und
  • ein Arbeitsvertrag mit einem Mindestjahresgehalt von 58.400 € (Stand 2024).
    In Mangelberufen wie IT, Pflege oder Ingenieurwesen reicht sogar ein Gehalt von 45.552 €.

Die Vorteile der Blue Card liegen auf der Hand:

  • Schnellere Niederlassungserlaubnis: Nach 33 Monaten (oder nur 21 Monaten bei Deutschkenntnissen auf B1-Niveau) kannst du eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis beantragen.
  • Familienfreundlichkeit: Deine Familie darf sofort mitziehen und arbeiten oder studieren.

Besonders beliebt ist die Blue Card bei IT-Spezialisten und Ingenieuren aus Ländern wie Indien oder dem Nahen Osten. Im Jahr 2022 wurden allein über 10.000 Blue Cards in Deutschland ausgestellt – und die Nachfrage steigt.

Chancenkarte: Eine flexible Alternative

Nicht jede Fachkraft erfüllt die strengen Anforderungen der Blue Card. Hier kommt die Chancenkarte ins Spiel. Sie basiert auf einem Punktesystem, ähnlich wie das kanadische Modell, und ermöglicht auch Menschen ohne Arbeitsvertrag, nach Deutschland zu kommen. Punkte gibt es für:

  • Berufserfahrung,
  • Sprachkenntnisse (Deutsch oder Englisch),
  • Alter (je jünger, desto besser) und
  • Kontakte nach Deutschland (zum Beispiel Studienaufenthalte oder Familienbeziehungen).

Ein Beispiel: Eine 28-jährige IT-Fachkraft aus Südafrika mit zwei Jahren Berufserfahrung und guten Englischkenntnissen hat eine realistische Chance, über die Chancenkarte nach Deutschland einzureisen – selbst ohne direkten Arbeitsvertrag.

Regional denken: Großstadt oder Land?

Nicht nur in den großen Städten wie Berlin, München oder Hamburg gibt es offene Stellen. Besonders im Pflege- und Handwerksbereich liegen viele Jobangebote in ländlichen Regionen. Hier locken oft günstige Lebenshaltungskosten und zusätzliche Anreize, wie zum Beispiel Begrüßungsgelder für Pflegekräfte in Ostdeutschland. In Bundesländern wie Bayern und Baden-Württemberg stehen hingegen Ingenieure und IT-Spezialisten im Fokus, vor allem im Bereich der Automobilindustrie.

Vergleich regionaler Anforderungen und Beschäftigungsmöglichkeiten

Wer in Deutschland arbeiten möchte, sollte nicht nur die eigene Qualifikation berücksichtigen, sondern auch, wo die besten Chancen bestehen. Der Arbeitsmarkt unterscheidet sich regional deutlich: Während in Großstädten wie Berlin oder München hochqualifizierte IT-Spezialisten und Ingenieure gefragt sind, sucht man auf dem Land vor allem Pflegekräfte, Handwerker und Fachkräfte für das verarbeitende Gewerbe. Die regionalen Unterschiede beeinflussen nicht nur die Nachfrage, sondern auch die Anforderungen an potenzielle Arbeitnehmer.

Die Wahl der Region ist entscheidend für den beruflichen Erfolg in Deutschland. Ländliche Gebiete bieten oft günstigere Lebensbedingungen und spezifische Förderprogramme, während Großstädte mit internationalem Flair und höheren Gehältern locken. Wer flexibel ist und sich an die regionalen Anforderungen anpasst, kann von den zahlreichen Möglichkeiten profitieren, die Deutschland ausländischen Fachkräften bietet.

Regionale Unterschiede im Fachkräftemangel

Deutschland weist in fast allen Regionen eine hohe Nachfrage nach Fachkräften auf, jedoch mit unterschiedlichen Schwerpunkten:

  • Großstädte: In Städten wie Berlin, Hamburg und München dominieren Berufe im Bereich IT, Medien und Dienstleistungen. Hier sind Englischkenntnisse oft ausreichend, insbesondere in internationalen Unternehmen.
  • Ländliche Regionen: Der Fachkräftemangel in Pflege, Handwerk und Bauwesen ist besonders ausgeprägt. Bundesländer wie Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen werben aktiv um ausländische Arbeitskräfte, um dem Mangel entgegenzuwirken.
  • Industrielle Zentren: In Bayern und Baden-Württemberg liegt der Schwerpunkt auf Ingenieuren und Fachkräften im Maschinenbau sowie in der Automobil- und Elektroindustrie.
RegionGefragte BerufeBesondere Anforderungen
Berlin, MünchenIT, Medien, IngenieureHohe Spezialisierung, Englisch ausreichend
Sachsen, ThüringenPflege, Handwerk, TechnikerDeutschkenntnisse A2-B1, praktische Fertigkeiten
Baden-WürttembergMaschinenbau, AutomobilindustrieBerufserfahrung, technische Qualifikationen
Mecklenburg-VorpommernPflegekräfte, Handwerkliche BerufeSprachkenntnisse, regionale Bereitschaft

Lohn- und Lebenshaltungskosten: Ein entscheidender Faktor

Ein weiterer Aspekt, der regional stark variiert, sind die Lohnniveaus und die Lebenshaltungskosten.

  • In Städten wie München und Frankfurt sind die Löhne zwar höher, die Lebenshaltungskosten jedoch ebenfalls erheblich. Mieten und Nebenkosten können dort einen Großteil des Gehalts aufzehren.
  • Auf dem Land sind die Gehälter oft etwas niedriger, dafür sind Mieten und Lebenshaltungskosten deutlich günstiger. Gerade für Pflegekräfte und Handwerker kann dies ein großer Vorteil sein, da Arbeitgeber oft zusätzlich günstigen Wohnraum anbieten.

Ein Beispiel: Eine Pflegekraft in Bayern verdient durchschnittlich 3.400 € brutto pro Monat, während in Mecklenburg-Vorpommern mit 2.800 € brutto gerechnet werden muss. Allerdings liegen die Mietkosten im ländlichen Raum oft um bis zu 40 % niedriger als in den Großstädten.

Unterstützung durch regionale Programme

Viele Bundesländer haben eigene Initiativen ins Leben gerufen, um den Fachkräftemangel gezielt zu bekämpfen. Beispiele hierfür sind:

  • Sachsen und Thüringen: Begrüßungsgelder für Pflegekräfte und geförderte Deutschkurse.
  • Baden-Württemberg: Programme zur beruflichen Anerkennung ausländischer Qualifikationen und kostenlose Weiterbildungen in der Automobilindustrie.
  • Ostdeutschland allgemein: Kooperationen mit ausländischen Partnerländern zur gezielten Anwerbung von Fachkräften, insbesondere im Pflege- und Handwerksbereich.

Integration am Arbeitsplatz: Unterstützung durch Unternehmen

Neben regionalen Initiativen engagieren sich auch Unternehmen stark für die Integration ausländischer Arbeitskräfte. In Regionen mit hohem Bedarf übernehmen Arbeitgeber oft:

  • Kosten für Sprachkurse,
  • Hilfe bei der Wohnungssuche,
  • Unterstützung bei Behördengängen und
  • Einführung in die deutsche Arbeitskultur.

Einige Arbeitgeber gehen sogar noch weiter und bieten Mentoring-Programme an, bei denen erfahrene Kollegen als Ansprechpartner fungieren, um neuen Mitarbeitern die Eingewöhnung zu erleichtern.

Bist du bereit für ein Arbeitsvisum in Deutschland?

Wenn du darüber nachdenkst, ein Arbeitsvisum für Deutschland zu beantragen, ist es wichtig, herauszufinden, ob du die persönlichen Voraussetzungen erfüllst und ob dieses Land und die Arbeitsbedingungen zu dir passen. Beantworte die folgenden Fragen, um mehr Klarheit zu bekommen.

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