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Praktikum im Homeoffice

Nachwuchskräfte absolvieren immer öfter ihr Praktikum im Homeoffice. Eine große Befragung von Praktikantinnen und Praktikanten im Jahr 2022 zeigt Entwicklungen zur Attraktivität von Arbeitgebern sowie zur Arbeitsbelastung von Praktikanten.

Das Praktikum im Homeoffice wird zum Erfolgsmodell

Das ist ein Ergebnis der 13. Ausgabe des „Future Talents Report“, der umfangreichsten deutschen Praktikant:innen-Studie, für die die Unternehmensberatung CLEVIS auch in diesem Jahr wieder 2.950 Teilnehmer:innen befragte. Demnach hatten im vergangenen Jahr mehr als zwei Drittel der Nachwuchstalente (67 %) die Möglichkeit ihr Praktikum von zu Hause zu absolvieren.

Zum Vergleich: Vor der Pandemie lag der Anteil bei 26 %. Das Besondere an dieser Remote-Konstellation: Teilnehmende mit Homeoffice-Möglichkeit sind zufriedener mit ihrem Arbeitsverhältnis als diejenigen, die nur im Unternehmen arbeiten. So zeigen sich 79 % der Talente mit ihrer Work-Life-Balance und ihrer Führungskraft zufrieden, während dem nur 61 % (Work-Life-Balance) und 67 % (Führungsarbeit) der Befragten zustimmen, die ihre Tätigkeit in Präsenz durchliefen. Auch die Arbeitsbelastung im Sinne von Stress, Termindruck oder Arbeitsaufkommen empfanden mehr Studienteilnehmende im Homeoffice als angemessener (77 %) als im Unternehmen (66 %).

Durchschnittsgehalt von Praktikant:innen steigt um 9 % im Vergleich zum Vorjahr

Hinsichtlich des durchschnittlichen Gehalts für junge Nachwuchstalente machte sich bereits die Einführung des Mindestlohns zum 1. Oktober des vergangenen Jahres bemerkbar. So stieg das monatliche Salär im Vergleich zum Vorjahr (1.071 Euro) um 9 % auf 1.164 Euro. Vor drei Jahren lag das Gehalt für ein Praktikum im Durchschnitt bei 1.053 EUR und 2019 bei 1.028 EUR.

Ein leichtes „Gender Pay Gap“ existiert allerdings auch generell bei den Future Talents: Männer verdienen aktuell 8,8 % mehr als Frauen. Mehr als die Hälfte der befragten Praktikant:innen (57 %) halten ihr Gehalt aktuell für angemessen, nur 17 % zeigten sich mit dem Inhalt ihrer Lohntüte unzufrieden. Allerdings ist der Verdienst nicht das entscheidende Kriterium für die Wahl eines Praktikum-Arbeitgebers.

Hier spielt der Ruf eines Unternehmens die entscheidende Rolle, gefolgt von den angebotenen Entwicklungsmöglichkeiten, der Atmosphäre beim Vorstellungsgespräch sowie dem positiven Einfluss auf den Lebenslauf

Fast die Hälfte leisten Überstunden – meist um dem eigenen Anspruch gerecht zu werden

Im Schnitt arbeiten Future Talents im Rahmen ihres Praktikums 6 Monate in einem Unternehmen. Dabei leisten sie durchschnittlich 34,1 Wochenstunden. Allerdings satteln 46 % aller befragten Praktikant:innen zusätzliche Überstunden auf ihre Arbeitszeit – die meisten zwischen zwei und fünf Stunden pro Woche.

Praktikum im Homeoffice
Auch beim Praktikum im Homeoffice gilt: Der Hauptgrund für Praktikant:innen, zusätzliche Überstunden zu leisten, ist der eigene Anspruch gute Arbeitsergebnisse zu erzielen (22%) sowie das jeweilige Projekt noch am entsprechenden Arbeitstag abzuschließen (22%).

Das finden 64 % von ihnen auch angemessen. Hauptgrund diese Überstunden zu leisten, ist vielfach der eigene Anspruch gute Arbeitsergebnisse zu erzielen (22 %) sowie das jeweilige Projekt noch am entsprechenden Arbeitstag abzuschließen (22 %). Nur 9 % setzen auf Überstunden, weil sie deswegen auf ein Jobangebot spekulieren. Gerade einmal 6 % geben an, das Gefühl zu haben, Mehrarbeit würde von ihrem Arbeitgeber vorausgesetzt. 

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Hohe Zufriedenheit führt zu Wunsch nach Weiterbeschäftigung bei den Future Talents

Insgesamt ist der Zufriedenheitsgrad der Future Talents mit ihrem Arbeitsverhältnis ungebrochen hoch. Wie schon im letzten Jahr sind 80 % der Befragten mit ihrer Tätigkeit zufrieden, 79 % würden es weiterempfehlen. Viele von ihnen können sich daher auch eine Weiterbeschäftigung beim jeweiligen Unternehmen vorstellen. Die meisten (59 %) wünschen sich eine Festanstellung, mehr als ein Viertel (29 %) können sich eine Position als Werkstudent:in vorstellen und für jede:n Fünfte:n ist es eine Option, die Abschlussarbeit im Unternehmen zu schreiben.

Weniger hoch im Kurs steht dagegen eine Anstellung über ein Stipendium (9 %) oder ein „Gap Year Programm“ (7 %). „In Zeiten des fortschreitenden Fachkräftemangels als demografisches Dauerproblem der Zukunft, kommt dem Umgang mit Praktikant:innen oder Werkstudent:innen für Arbeitgebende eine noch größere Bedeutung zu. Diese Future Talents sind die Fach- und Führungskräfte von morgen.

Wurden sie, wie derzeit vielfach der Fall, während ihrer Tätigkeit vom Arbeitsumfeld überzeugt, sollten Unternehmen nicht zögern, Nägel mit Köpfen zu machen und sie nach Möglichkeit sofort an das Unternehmen binden“, so Studienleiterin Kristina Bierer von CLEVIS zu den Ergebnissen. Dazu passt: Viele der Studienteilnehmer:innen bleiben auch nach dem Arbeitsverhältnis in Kontakt mit ihrem Arbeitgeber. Drei Viertel berichten von einem beruflichen Netzwerk, das sie sich im Praktikum innerhalb des Unternehmens aufgebaut haben. 82 % halten auch außerhalb des Jobs privat Kontakt zu den Kolleg:innen.

Fragen und Antworten

  1. Wie hat sich der Anteil an Praktikant:innen, die ihr Praktikum im Homeoffice absolvieren können, im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie verändert?

    Der Anteil hat sich von 26% vor der Pandemie auf 67% im Jahr 2022 erhöht.

  2. Was ist das Besondere an der Remote-Konstellation, in der Praktikant:innen von zu Hause aus arbeiten können?

    Teilnehmende mit Homeoffice-Möglichkeit sind zufriedener mit ihrem Arbeitsverhältnis als diejenigen, die nur im Unternehmen arbeiten. Sie empfinden ihre Work-Life-Balance und ihre Führungskraft als besser.

  3. Wie hoch ist der Anteil der Praktikant:innen, die ihr Gehalt als angemessen empfinden?

    57% der befragten Praktikant:innen halten ihr Gehalt aktuell für angemessen.

  4. Was sind die entscheidenden Faktoren bei der Wahl eines Praktikums-Arbeitgebers, nach dem Ruf eines Unternehmens?

    Die angebotenen Entwicklungsmöglichkeiten, die Atmosphäre beim Vorstellungsgespräch und der positive Einfluss auf den Lebenslauf sind weitere wichtige Faktoren bei der Wahl eines Praktikums-Arbeitgebers.

  5. Wie viele Praktikant:innen setzen auf Überstunden, um auf ein Jobangebot zu spekulieren?

    Nur 9% setzen auf Überstunden, um deswegen auf ein Jobangebot zu spekulieren.

  6. Wie viele der Befragten können sich vorstellen, ihre Abschlussarbeit im Unternehmen zu schreiben?

    Für jede:n Fünfte:n ist es eine Option, die Abschlussarbeit im Unternehmen zu schreiben.

  7. Wie viele Stunden zusätzlicher Arbeit leisten die meisten Praktikant:innen pro Woche?

    Die meisten leisten zwischen zwei und fünf Stunden zusätzlicher Arbeit pro Woche.

  8. Wie hoch ist der Anteil der Praktikant:innen, die eine Anstellung über ein Stipendium bevorzugen?

    Nur 9% der Befragten bevorzugen eine Anstellung über ein Stipendium.

  9. Wie viele der Studienteilnehmer:innen bleiben auch nach dem Arbeitsverhältnis in Kontakt mit ihrem Arbeitgeber?

    Drei Viertel der Studienteilnehmer:innen berichten von einem beruflichen Netzwerk, das sie sich im Praktikum innerhalb des Unternehmens aufgebaut haben, und 82% halten auch außerhalb des Jobs privat Kontakt zu den Kolleg:innen.

  10. Wie lange arbeiten Praktikant:innen im Durchschnitt in einem Unternehmen?

    Praktikant:innen arbeiten im Durchschnitt 6 Monate in einem Unternehmen.

  11. Wie viele Praktikant:innen hatten im vergangenen Jahr die Möglichkeit, ihr Praktikum von zu Hause aus zu absolvieren?

    Mehr als zwei Drittel, also 67%, hatten 2022 die Möglichkeit ihr Praktikum von zu Hause aus zu absolvieren.

  12. Wie hoch ist das durchschnittliche Gehalt für Praktikant:innen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen?

    Das durchschnittliche Gehalt für Praktikant:innen ist 2022 um 9% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

  13. Wie hoch ist der Gender Pay Gap bei den Future Talents?

    Der Gender Pay Gap beträgt 8,8%, Männer verdienen also aktuell 8,8% mehr als Frauen.

  14. Was ist das entscheidende Kriterium für die Wahl eines Praktikums-Arbeitgebers?

    Der Ruf eines Unternehmens ist das entscheidende Kriterium für die Wahl eines Praktikums-Arbeitgebers.

  15. Wie viele Stunden arbeiten Future Talents im Schnitt während ihres Praktikums?

    Future Talents arbeiten im Schnitt 34,1 Wochenstunden während ihres Praktikums.

  16. Wie viele Praktikant:innen leisten zusätzliche Überstunden während ihres Praktikums?

    46% aller befragten Praktikant:innen leisten zusätzliche Überstunden während ihres Praktikums.

  17. Was ist der Hauptgrund für Praktikant:innen, zusätzliche Überstunden zu leisten?

    Der Hauptgrund für Praktikant:innen, zusätzliche Überstunden zu leisten, ist der eigene Anspruch gute Arbeitsergebnisse zu erzielen (22%) sowie das jeweilige Projekt noch am entsprechenden Arbeitstag abzuschließen (22%).

  18. Wie viele der Befragten können sich eine Weiterbeschäftigung beim jeweiligen Unternehmen vorstellen?

    Viele der Befragten können sich eine Weiterbeschäftigung beim jeweiligen Unternehmen vorstellen. Die meisten (59%) wünschen sich eine Festanstellung.

  19. Was ist das wichtigste Argument für Unternehmen, Praktikant:innen oder Werkstudent:innen an das Unternehmen zu binden?

    Praktikant:innen oder Werkstudent:innen sind die Fach- und Führungskräfte von morgen. Wurden sie während ihrer Tätigkeit vom Arbeitsumfeld überzeugt, sollten Unternehmen nicht zögern, sie nach Möglichkeit sofort an das Unternehmen zu binden.

Über die Studie

Für den „Future Talents Report“ befragte die CLEVIS GmbH im zweiten Halbjahr 2022 2.950 Teilnehmer:innen, die ein Praktikum oder eine Werkstudent:innentätigkeit absolvierten. 47,9 % der Teilnehmer:innen waren weiblich, 48,7 % männlich und 1,1 % gaben an divers zu sein (2,3 % blieben ohne Angabe des Geschlechts). Von den Befragten waren 66 % Praktikant:innen (64,4 % Pflichtpraktikant:innen sowie 33,4 % freiwillige) und 34 % Werkstudent:innen. Das durchschnittliche Alter aller Teilnehmenden betrug 27,2 Jahre. 

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Dieser Artikel wurde verfasst von Dr. Wolfgang Sender und am 24.03.2023 publiziert.