Brückenjahr – Was ist das und was kann ich machen?

KI-Bild von Midjourney

Im Brückenjahr musst du einige Monate während oder zwischen deiner Schulzeit, Ausbildung oder deinem Studium überwinden. Wir erklären dir, wie du dieses Brückenjahr sinnvoll nutzen kannst.

Was ist ein Brückenjahr?

Ein Brückenjahr ist eine Zeitspanne, in der du aus bestimmten Gründen nicht nahtlos mit der Schule, Ausbildung oder dem Studium weitermachen kannst. Gründe für ein Brückenjahr können beispielsweise sein:

  • du bist umgezogen und die Termine im neuen Bundesland passen nicht zu den alten
  • dein Studium fängt erst zu einem bestimmten späteren Zeitpunkt an
  • bis Beginn der Dualen Berufsausbildung besteht noch eine zeitliche Lücke

Das Brückenjahr wird von vielen jungen Menschen genutzt, um ihre persönliche Entwicklung voranzutreiben. Dabei werden neue Kulturen und Lebensweisen kennengelernt. Zum Beispiel kann ein Auslandsaufenthalt Teil dieses Jahres sein. Gleichzeitig bietet das Brückenjahr die Möglichkeit, sich auf die weiteren Schritte im Leben vorzubereiten.

Was du dabei machst, bleibt dir völlig frei überlassen. Du kannst in dieser Zeit arbeiten gehen oder dich weiterbilden, aber auch reisen oder einfach mal nichts machen. Lass dich von den Möglichkeiten inspirieren!

  1. Was ist ein Brückenjahr?

    Als Brückenjahr wird entweder das letzte Jahr vor der Einschulung oder die Zeit zwischen dem Schulabschluss und der folgenden Ausbildung oder Studium bezeichnet. Brückenjahre entstehen auch bei Ausländerinnen und Ausländern, die in Deutschland eine Ausbildung oder ein Studium beginnen möchten, hierzu aber noch warten müssen.

  2. Wie entstehen Brückenjahre?

    Nach dem Schulabschluss beginnt manchmal nicht direkt die Berufsausbildung oder das Studium – beispielsweise weil diese nur zu bestimmten Terminen beginnen, die nicht zum Abschlusstermin passen. Bei Ausländerinnen und Ausländern, die in Deutschland eine Ausbildung oder ein Studium beginnen möchten, kommt es auch vor, dass auf eine Anerkennung, ein Visum oder andere Dokumente gewartet werden muss und dadurch ein Brückenjahr entsteht.

  3. Worauf kommt es beim Brückenjahr an?

    Entscheidend ist, dass man das Brückenjahr sinnvoll nutzen und dazu planen sollte. Es gibt immer eine Möglichkeit, wie man ein vermeintlich sinnloses Wartejahr so füllen kann, dass man später im Leben davon profitiert. Hierfür gibt es unterschiedliche Strategien.

Berufsaussichten im Brückenjahr: Testen Sie Ihr Wissen!

Willkommen zu unserem Quiz zum Thema "Brückenjahr"! Entdecken Sie, wie gut Sie über diese Übergangszeit nach dem Schulabschluss Bescheid wissen und welche Möglichkeiten es bietet. Sind Sie bereit, Ihr Wissen zu testen und Neues über diese spannende Phase zu erfahren? Legen wir los!

Das Brückenjahr dient der Orientierung

Ein Brückenjahr zwischen Schule und Ausbildung oder Studium kannst du hervorragend für verschiedene Ziele nutzen wie beispielsweise:

  • Geld verdienen
  • berufliche Orientierung erhalten
  • etwas Gutes für die Allgemeinheit tun
  • dein Studium oder deine Ausbildung vorbereiten
  • internationale Erfahrungen sammeln
  • In dieser Zeit kannst du auch zu Selbstreflexion kommen, deine Wünsche und Interessen festigen und das kommende Leben planen.

Strategien für dein Brückenjahr

Es macht natürlich Sinn, das Brückenjahr nicht einfach nur im Haus der Eltern abzubummeln und sich für die anstrengende Schulzeit zu belohnen. Das Brückenjahr ist eine ideale Chance, um aktiv zu werden und einfach mal Verschiedenes auszuprobieren. Es gibt mehrere Strategien, die du hier verfolgen kannst. Wir stellen sie dir vor:

Geld verdienen

Egal ob unter 18 oder älter als 18 Jahre und völlig egal, welchen Schulabschluss du hast: Du kannst in deinem Brückenjahr aus einer Vielzahl von offenen Jobs wählen, in denen du direkt anfangen kannst und gutes Geld verdienen kannst. Einige der Möglichkeiten sind:

  • Mitarbeit mit Supermarkt
  • Arbeit in Handwerksbetrieben
  • Kurier- und Lieferdienst
  • Lager und Versand
  • Reinigungsgewerbe
Brückenjahr
Bevor du mit deinem Studium beginnst, kannst du dir im Brückenjahr erst einmal ein gutes Finanzpolster erarbeiten. Das kann das Studium entspannter machen.

Fast überall gibt es einen Stundenlohn von mindestens 10 Euro und viele Unternehmen sind bereit, dir auch etwas mehr zu bezahlen. Auch als Ungelernte oder Ungelernter kommst du so in einem Vollzeitjob auf ein Monatseinkommen von rund 1.700 Euro. Arbeitest du ein Jahr durch, kannst du dir ohne Weiteres zwischen 10.000 und 20.000 Euro zusätzlich ansparen. Für dich kann sich das dann lohnen, wenn:

  • du noch bei deinen Eltern wohnst und nicht selbst für Miete etc. aufkommen musst
  • wenn du davon viel sparen kannst für das folgende Studium oder die Ausbildung
  • du das Geld vernünftig so anlegst, dass es dir in Zukunft ein Einkommen beschert

Nutzt du dein Brückenjahr dafür, ein Finanzpolster zu schaffen, dann erzielst du auch folgende Vorteile:

  • Du sammelst Arbeitserfahrung – das hilft dir wahrscheinlich später dabei, den richtigen Beruf zu wählen
  • Durch die Mitarbeit in einem Unternehmen lernst du mehr, dich durchzusetzen
  • Vielleicht bietet dir der Arbeitgeber im Anschluss eine gut bezahlte duale Berufsausbildung oder ein duales Studium an
  • deine Arbeitszeiten können dir eventuell als Praktikum in deiner späteren Ausbildung oder deinem Studium anerkannt werden – hierdurch kannst du schneller fertig werden

Studium oder Ausbildung vorbereiten: Vorstudium

Eine weitere Strategie für dein Brückenjahr könnte es sein, hier dein Studium oder deine Ausbildung vorzubereiten. Hierfür kannst du beispielsweise spezielle Vorbereitungskurse / Studienvorbereitung an Fachhochschulen, Hochschulen und Lehrinstituten besuchen. Informiere dich dazu auch zum Thema Studienkolleg.

Hier bekommst du deine Mathekenntnisse aufgefrischt, wirst sicherer in wichtigem Stoff und bekommst eine bessere Orientierung für dein Studium. Du brauchst ein Latinum für dein Medizinstudium oder bessere Mathekenntnisse für Architektur, Betriebswirtschaft oder Informatik? Das Vorstudium ist die Zeit, in der du hieran in Ruhe arbeiten kannst.

Im Studium kannst du dann durch das Vorstudium dann eventuell Zeit sparen oder einen besseren Abschluss erhalten – dadurch kannst du dann im Anschluss an das Studium eventuell bessere Jobs bekommen.

Und: Meistens kannst du neben dem Vorstudium noch bequem einen Job übernehmen, mit dem du Geld für das kommende Studium sparst.

Sprachkenntnisse verbessern

Ein traditioneller Ansatz zur Füllung eines Brückenjahres sind Sprachkurse. Idee ist es meistens, dass du für einige Monate ins Ausland gehst, um dort beispielsweise richtig gut Englisch, Französisch, Spanisch oder Chinesisch zu lernen.

Gesundheit oder Lebensziel verwirklichen

Weiterhin könntest du dein Brückenjahr nutzen, um dich gesundheitlich systematisch auf Vordermann zu bringen, bevor du mit Ausbildung oder Studium anfängst. Vielleicht beginnst du in einem Sportverein, Sportstudio oder eroberst dir selbst eine neue Sportart.

Möglich ist es auch, dass du dir ein Ziel vornimmst und dich hierzu in deinem Brückenjahr vorbereitest, beispielsweise:

  • eine längere Radtour
  • eine Alpenwanderung
Während deines Brückenjahres kannst du dich auch dem Sport oder der Verwirklichung eines persönlichen Lebensziels widmen. Davon kannst du dein Leben lang profitieren.

Wenn du dich auf eine solche Aktivität vorbereitest und diese umsetzt, dann kannst du sie beispielsweise in den sozialen Medien nutzen und hiervon Berichte erstellen, die dich berühmt machen und dir dauerhaft ein Einkommen bescheren.

Daten und Fakten

  • Laut aktuellen Statistiken absolvieren jährlich etwa 30% der Schulabgängerinnen und -abgänger ein Brückenjahr.
  • Während des Brückenjahrs entscheiden sich viele Jugendliche für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ).
  • In Deutschland bieten zahlreiche Organisationen Programme und Unterstützung für Jugendliche im Brückenjahr an.

Weitere Alternativen

Freiwilliges Soziales Jahr

Wenn du etwas im sozialen Sektor machen möchtest und älteren, kranken oder behinderten Menschen helfen möchtest, dann kommt für dich vielleicht ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in Betracht. tun. Ein FSJ kannst du zum Beispiel im Kindergarten, Krankenhaus, Pflegeheim oder in einer anderen sozialen Einrichtung machen.

Der Vorteil des FSJ sind die Erfahrungen und das Gefühl, etwas Gutes für Menschen und die Allgemeinheit getan zu haben. Weniger gut am FSJ sind unter anderem die geringe Bezahlung und die niedrigen Sozialleistungen.

Akzeptabel wird dies für viele dann, wenn sie das FSJ im Ausland machen oder ein Freiwilliges Ökologisches Jahr machen – das hat dann viel mit Natur zu tun und du bist oft an der frischen Luft und hältst dich gesund.

Praktikum

Wenn du bereits eine grobe Vorstellung davon hast, was du später einmal arbeiten möchtest, könnte auch ein Praktikum für dich in Betracht kommen.

Machst du ein freiwilliges Praktikum mit einer Dauer von über drei Monaten, dann muss dir der Arbeitgeber Mindestlohn zahlen. Viele Arbeitgeber werden aber ohnehin bereit sein, dich besser zu bezahlen, da eine hohe Nachfrage nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besteht. Damit kannst du dir schnell ein respektables Finanzpolster erarbeiten, das du später im Studium sehr gut gebrauchen kannst. Tipp: Versuche auch, die vermögenswirksamen Leistungen im bezahlten Praktikum mitzunehmen.

Praktika sind heute längst nicht mehr die Situationen, wo du zum Kaffee Kochen im Unternehmen oder zum Erledigen unangenehmer Sachen eingeteilt wirst. Das kann sich kaum ein Unternehmen mehr leisten. Vielmehr wirst du heute in der Regel bereits für anspruchsvolle und “normale” Aufgaben eingeteilt. Dies sollte auch dein Anspruch sein und du solltest das vor deinem Praktikum mit dem Unternehmen aushandeln – ebenso wie eine geeignete Bezahlung.

Au-pair und Sprachreisen

Vielleicht hast du dich auch schon mit dem Gedanken getragen, als Au-pair oder für Sprachreisen ins Ausland zu gehen. Natürlich sind dies auch Möglichkeiten für dich. Allerdings stellt sich hier oft die Frage, weshalb du nicht gleich regulär arbeiten gehst und richtig Geld verdienst, wenn du schon für längere Zeit ins Ausland gehst.

Suchst du dir im Ausland direkt einen Job, dann wirst du die Sprache automatisch lernen und verdienst noch Geld dazu. Sprich mit deinem Arbeitgeber, ob er dir helfen kann, die fremde Sprache zu lernen, beispielsweise indem er dir einige Stunden pro Woche für Unterricht frei gibt oder dir organisatorisch hilft, dass du einen Sprachunterricht besuchen kannst.

Fazit

Es gibt viele Möglichkeiten, wie du dein Brückenjahr überwinden kannst. Uns scheint eine normale Arbeit am sinnvollsten. Hierdurch erhältst du ein Finanzpolster, dass du später in Ausbildung oder Studium brauchen wirst.

Du kannst diese Erwerbstätigkeit auch mit einem Auslandsaufenthalt verbinden: Gehe nach Österreich, Italien, Frankreich, Spanien oder in die Schweiz und arbeite hier in einem Unternehmen, im Tourismus, im Hotel- oder Restaurantbetrieb oder einfach im Supermarkt mit: Stellen sind dafür leicht zu finden und du bekommst ein gutes Gehalt plus Spracherfahrungen dazu.

Test: Sind Sie bereit für das Brückenjahr?

Um Ihre Eignung für das Brückenjahr genauer zu prüfen, haben wir einige Fragen vorbereitet. Beantworten Sie die Fragen ehrlich und wählen Sie die Antwortoption aus, die am besten zu Ihrer Einstellung und Ihren Vorlieben passt.

Stichwortsuche zu diesem Beitrag:

Nach oben scrollen