Studie zur MINT Zuwanderung nach Deutschland

KI-Bild von Midjourney

Mit dem IW-Kurzbericht 56/2023 von Christina Anger und Axel Plünnecke ist eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zur Zuwanderung in den MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) in Deutschland erschienen. Die Studie beleuchtet, wie die Zuwanderung in diesen spezialisierten Berufsfeldern zur Sicherung von Fachkräften beiträgt und welche Regionen in Deutschland besonders davon profitieren. Die Studie kommt in einer Zeit, in der die Bedeutung von MINT-Berufen für die deutsche Wirtschaft immer mehr in den Fokus rückt.

Bedeutung der MINT Zuwanderung nach Deutschland für Innovation und Wohlstand

Die Zuwanderung hat in den letzten Jahren eine zentrale Rolle in den akademischen MINT-Berufen gespielt, die für Innovation, Digitalisierung und Dekarbonisierung in Deutschland von entscheidender Bedeutung sind. Die Studie zeigt, dass die Zuwanderung nicht nur die Lücken im Arbeitsmarkt füllt, sondern auch einen erheblichen Beitrag zur Innovationskraft und zum allgemeinen Wohlstand in Deutschland geleistet hat.

Insbesondere in den Ingenieurberufen, die als ein Kernbereich der MINT-Berufe gelten, haben einige Regionen in Deutschland stark von der Zuwanderung profitiert. Diese Entwicklung ist besonders wichtig, da sie zeigt, wie die Zuwanderung zur Lösung des Fachkräftemangels beiträgt, der durch den demografischen Wandel und die sinkenden MINT-Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler verschärft wird.

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Dramatische Veränderungen im Arbeitsmarkt

Die Zahlen sprechen für sich: Zwischen Dezember 2012 und Dezember 2022 stieg die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in akademischen MINT-Berufen von 1.078.731 auf 1.594.874, ein Anstieg von 47,8 Prozent. Noch beeindruckender ist der Anstieg bei ausländischen Personen: Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in diesen Berufen stieg von 69.612 auf 201.781, ein Anstieg von 189,9 Prozent.

Der Anteil ausländischer Beschäftigter in diesen Berufen stieg im selben Zeitraum von 6,5 Prozent auf 12,7 Prozent. Diese Zahlen unterstreichen die entscheidende Rolle, die die Zuwanderung bei der Fachkräftesicherung in Deutschland spielt.

MINT Zuwanderung nach Deutschland als Motor der Innovation

Die Zuwanderung hat auch einen signifikanten Einfluss auf die Innovationskraft in Deutschland. Die Studie zeigt, dass der Anteil der Erfinder mit ausländischen Wurzeln zwischen den Jahren 2010 und 2019 von 6,4 Prozent auf 10,9 Prozent gestiegen ist. Besonders auffällig ist die Dynamik unter Personen aus Indien, was darauf hindeutet, dass bestimmte Länder und Kulturen eine besonders hohe Affinität zu MINT-Berufen und Innovation haben.

Daten und Fakten

  • Laut einer Studie gibt es in Deutschland einen Fachkräftemangel in der MINT-Branche, der sich in den kommenden Jahren noch verstärken könnte.
  • Der Anteil ausländischer Fachkräfte in der MINT-Branche ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und trägt zur Vielfalt und Innovation bei.
  • In der MINT-Branche sind gute Englischkenntnisse besonders wichtig, da viele Unternehmen international agieren und mit Partnern aus verschiedenen Ländern zusammenarbeiten.
  • Softwareentwickler gehören zu den gefragtesten Fachkräften in der MINT-Branche, da die Digitalisierung voranschreitet und immer mehr Unternehmen auf Softwarelösungen angewiesen sind.
  • Die MINT-Branche bietet auch viele selbstständige Tätigkeiten und Freelancer-Optionen, was Flexibilität und Eigenverantwortung ermöglicht.
  • Der Durchschnittsverdienst von MINT-Fachkräften liegt höher als bei Nicht-MINT-Fachkräften, was die Attraktivität dieser Branche unterstreicht.

Regionale Unterschiede und erste Leuchttürme im Osten

Die Studie zeigt, dass es erhebliche regionale Unterschiede in der MINT-Zuwanderung gibt. Während der Ausländeranteil in den Ingenieurberufen in Stadtstaaten wie Berlin (19,0 Prozent) und Hamburg (13,6 Prozent) sowie im Bundesland Bayern (12,9 Prozent) relativ hoch ist, ist er in Ostdeutschland generell niedriger. Allerdings gibt es auch in Ostdeutschland erste “Leuchttürme” wie Brandenburg (7,4 Prozent), Thüringen (6,4 Prozent) und Sachsen (5,3 Prozent), die westdeutsche Bundesländer wie Schleswig-Holstein (5,1 Prozent) überholt haben.

MINT Zuwanderung nach Deutschland: Zukünftige Entwicklungen und Handlungsempfehlungen

Die Studie schließt mit dem Hinweis, dass die Zuwanderung durch die Ansiedlung internationaler Großunternehmen und durch Netzwerkeffekte weiter steigen könnte. Zu solchen Großansiedlungen könnten beispielsweise die Chipfabrik Dresden oder die Chipfabrik Magdeburg gezählt werden. Um die Zuwanderung zu fördern, sollten bürokratische Prozesse vereinfacht und mehr Ressourcen in Ausländerämtern und Botschaften bereitgestellt werden.

Darüber hinaus sollte die Zuwanderung über das Bildungssystem ausgeweitet werden, da Personen, die über die Hochschule zuwandern, besonders häufig eine MINT-Qualifikation haben. Entsprechende Kapazitäten sollten weiter gestärkt und Programme zur Begleitung und finanziellen Unterstützung der Bildungsteilnehmerinnen und -teilnehmer aus dem Ausland ausgebaut werden.

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