Mehr Digitalisierung im Gesundheitssystem: Auswirkungen auf Jobs und Arbeitsmarkt

KI-Bild von Midjourney

Die jüngsten Entwicklungen im deutschen Gesundheitswesen, insbesondere die verstärkte Einführung digitaler Technologien, markieren einen Wendepunkt in der Art und Weise, wie Gesundheitsdienstleistungen erbracht und verwaltet werden. Im November und Dezember 2023 diskutierte der Bundestag über bedeutende Gesetzesinitiativen zur Digitalisierung des Gesundheitswesens, die darauf abzielen, die Versorgung der Bevölkerung durch systematische digitale Erweiterungen zu verbessern.

Diese Initiative umfasst die Einführung einer elektronischen Patientenakte (ePA) für alle gesetzlich Versicherten bis Anfang 2025 und die Einführung des elektronischen Rezepts (E-Rezept) als verbindlichen Standard ab dem 1. Januar 2024. Diese Maßnahmen sollen durch eine umfassende, weitgehend automatisierte Datenverwaltung und eine verstärkte Nutzung digitaler Gesundheitsanwendungen ergänzt werden.

Zudem zielt das Gesundheitsdatennutzungsgesetz darauf ab, die Nutzung von Gesundheitsdaten für gemeinwohlorientierte Zwecke zu vereinfachen und zu beschleunigen, indem eine dezentrale Gesundheitsdateninfrastruktur mit einer zentralen Datenzugangs- und Koordinierungsstelle geschaffen wird​​.

Darum geht es bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens

Die Bundesregierung hat zwei Gesetzentwürfe vorgelegt, die eine entscheidende Rolle bei der Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens spielen. Das Digital-Gesetz (DigiG) und das Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG) sind Schlüsselelemente dieser Initiative. Das DigiG sieht vor, dass bis Anfang 2025 eine elektronische Patientenakte (ePA) für alle gesetzlich Versicherten eingeführt wird, während das E-Rezept ab dem 1. Januar 2024 als verbindlicher Standard etabliert wird.

Diese Entwicklungen sollen durch eine umfassende, weitgehend automatisierte Datenverwaltung und eine verstärkte Nutzung digitaler Gesundheitsanwendungen ergänzt werden. Das GDNG zielt darauf ab, Gesundheitsdaten für gemeinwohlorientierte Zwecke leichter und schneller nutzbar zu machen, indem eine dezentrale Gesundheitsdateninfrastruktur mit einer zentralen Datenzugangs- und Koordinierungsstelle geschaffen wird​​.

Im Folgenden schauen wir, welche Auswirkungen diese Entwicklungen auf den Arbeitsmarkt in Deutschland haben können.

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Welche Jobs sind positiv betroffen?

Experte für DigitalisierungExperten zu allen Fragen der Einführung und Umsetzung von Digitalisierungen.
Medizinische DokumentationsassistentenUnterstützung bei der digitalen Erfassung und Verwaltung von Patientendaten.
App-Entwickler für GesundheitsanwendungenEntwicklung von mobilen Anwendungen für Gesundheitsdienste wie die ePA-App oder Telemedizin-Apps.
E-Health ProjektmanagerKoordination und Management von Digitalisierungsprojekten im Gesundheitswesen.
Systemadministratoren im GesundheitswesenVerwaltung und Wartung der IT-Infrastruktur in Gesundheitseinrichtungen.
Clinical Data AnalystAnalyse von Gesundheitsdaten zur Verbesserung der Patientenversorgung und Unterstützung medizinischer Forschung.
SoftwareentwicklerEntwicklung und Wartung von Softwarelösungen für ePA, E-Rezepte und andere digitale Gesundheitsanwendungen.
IT-SicherheitsexpertenGewährleistung der Datensicherheit und des Datenschutzes sensibler Gesundheitsdaten.
GesundheitsinformatikerVerbindung von medizinischem Fachwissen mit IT-Kompetenzen zur Optimierung digitaler Gesundheitsdienste.
Forscher in Biomedizin und PharmazieNutzung digitaler Gesundheitsdaten für Forschung und Entwicklung neuer Medikamente und Therapien.
DatenschutzbeauftragteÜberwachung der Einhaltung von Datenschutzrichtlinien und -gesetzen im digitalisierten Gesundheitswesen.
Telemedizin-TechnikerImplementierung und Wartung von Telemedizinsystemen und -technologien.
Dozenten für GesundheitsinformatikAusbildung und Weiterbildung von Fachkräften in den Bereichen digitale Gesundheit und Gesundheitsinformatik.

Welche Wirtschaftsbereiche werden durch die Digitalisierung des Gesundheitswesens positiv beeinflusst und wodurch?

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland, insbesondere durch die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) und des elektronischen Rezepts (E-Rezept), dürfte eine Vielzahl von positiven Effekten auf verschiedene Wirtschaftsbereiche haben. Diese Entwicklungen werden nicht nur das Gesundheitswesen selbst transformieren, sondern auch in angrenzenden Sektoren wie der Informationstechnologie, der Datensicherheit und dem Bildungswesen signifikante Veränderungen herbeiführen.

Informationstechnologie und Softwareentwicklung

Der IT-Sektor wird wahrscheinlich einer der Hauptnutznießer dieser Entwicklung sein. Die Notwendigkeit, robuste und sichere digitale Plattformen für die ePA und das E-Rezept zu entwickeln, wird die Nachfrage nach Softwareentwicklung, Systemintegration und IT-Support erhöhen. IT-Firmen, die auf Gesundheitsdatenverarbeitung und -management spezialisiert sind, könnten eine signifikante Ausweitung ihrer Geschäftstätigkeiten erleben. Ebenso wird die Einführung digitaler Gesundheitsanwendungen (DiGA) neue Märkte für Gesundheits-Apps und Telemedizin-Lösungen eröffnen.

Datensicherheit und Datenschutz

Die zunehmende Digitalisierung von Patientendaten führt zu einem erhöhten Bedarf an Datensicherheit und Datenschutzmaßnahmen. Unternehmen, die sich auf die Sicherung sensibler Daten spezialisiert haben, könnten von einem Anstieg der Nachfrage nach ihren Dienstleistungen profitieren. Dies umfasst nicht nur die technische Absicherung der Daten, sondern auch Beratungsleistungen im Bereich Datenschutz und Compliance, um die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sicherzustellen.

Bildungssektor und berufliche Weiterbildung

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens wird auch Auswirkungen auf den Bildungssektor haben. Es wird einen wachsenden Bedarf an Fachkräften geben, die sowohl über medizinisches als auch über technologisches Wissen verfügen. Dies könnte zu einer erhöhten Nachfrage nach spezialisierten Studiengängen und Weiterbildungsangeboten im Bereich Gesundheitsinformatik, medizinische Informatik und digitale Gesundheitsanwendungen führen. Hochschulen und Weiterbildungseinrichtungen, die solche Programme anbieten, könnten von einer erhöhten Einschreibung und größeren Investitionen in ihre Fakultäten profitieren.

Telekommunikationsbranche

Da die Telemedizin ein fester Bestandteil der Gesundheitsversorgung werden soll, wird die Telekommunikationsbranche ebenfalls einen Aufschwung erleben. Die Notwendigkeit, zuverlässige und schnelle Internetverbindungen für Videosprechstunden und andere telemedizinische Dienste bereitzustellen, wird die Nachfrage nach Breitband- und mobilen Internetdiensten steigern.

Forschung und Entwicklung

Die verbesserte Nutzung von Gesundheitsdaten für Forschungszwecke, wie im Gesundheitsdatennutzungsgesetz vorgesehen, wird wahrscheinlich zu einem Anstieg in der biomedizinischen Forschung und Entwicklung führen. Pharmaunternehmen, Forschungseinrichtungen und Universitäten könnten von einem erleichterten Zugang zu Gesundheitsdaten profitieren, was die Entwicklung neuer Medikamente und Therapien beschleunigen könnte.

Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland eine breite Palette von Wirtschaftsbereichen positiv beeinflussen wird, von der IT über die Datensicherheit bis hin zur Forschung und Entwicklung. Diese Veränderungen werden sowohl neue Geschäftsmöglichkeiten als auch Herausforderungen mit sich bringen, die eine Anpassung bestehender Geschäftsmodelle und die Entwicklung neuer Kompetenzen erfordern werden.

Daten und Fakten

  • Laut einer Studie werden bis zum Jahr 2025 rund 40% der Tätigkeiten im Gesundheitswesen durch digitale Technologien unterstützt.
  • Durch die Digitalisierung im Gesundheitssystem könnten bis zu 90.000 neue Arbeitsplätze entstehen.
  • Bereits heute nutzen rund 80% der Deutschen digitale Gesundheitslösungen wie Gesundheits-Apps oder Online-Termine.

Welche Bereiche können durch die Digitalisierung des Gesundheitswesens negativ beeinflusst werden und wodurch?

Obwohl die Digitalisierung des Gesundheitswesens viele positive Auswirkungen hat, gibt es auch Bereiche, die potenziell negativ beeinflusst werden könnten. Diese Auswirkungen sind vielschichtig und betreffen unterschiedliche Sektoren und Arbeitsbereiche.

Traditionelle Papierbasierte Verwaltung

Ein bedeutender Sektor, der negativ beeinflusst werden könnte, ist die traditionelle, papierbasierte Verwaltung im Gesundheitswesen. Mit der zunehmenden Umstellung auf digitale Systeme könnten Arbeitsplätze, die hauptsächlich mit der Verwaltung und Speicherung von Papierdokumenten beschäftigt sind, überflüssig werden. Dies betrifft sowohl Verwaltungskräfte in Krankenhäusern und Arztpraxen als auch Dienstleister, die sich auf den Druck und die Lagerung von medizinischen Dokumenten spezialisiert haben.

Lokale Apotheken

Die Einführung des E-Rezepts könnte auch lokale Apotheken beeinträchtigen. Wenn Patienten ihre Rezepte elektronisch erhalten und direkt an Online-Apotheken weiterleiten können, könnte dies zu einem Rückgang des Fußverkehrs in lokalen Apotheken führen. Dies könnte besonders kleinere, unabhängige Apotheken betreffen, die möglicherweise nicht die Ressourcen haben, um mit großen Online-Apotheken zu konkurrieren.

IT-Support mit geringer Spezialisierung

Obwohl der IT-Sektor insgesamt von der Digitalisierung profitiert, könnten bestimmte Bereiche des IT-Supports negativ beeinflusst werden. Mit der Einführung spezialisierterer und fortschrittlicherer Systeme könnten generische IT-Support-Rollen an Bedeutung verlieren, insbesondere wenn diese nicht über das spezifische Fachwissen im Bereich der Gesundheitsinformatik verfügen.

Datenschutzbedenken

Die verstärkte Nutzung digitaler Patientendaten könnte auch zu Datenschutzbedenken führen, die sich negativ auf das Vertrauen der Öffentlichkeit in das Gesundheitssystem auswirken könnten. Wenn nicht ausreichende Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden, könnte dies zu einer Zunahme von Datenschutzverletzungen und einem Vertrauensverlust in digitale Gesundheitsdienste führen.

Insgesamt erfordert die Digitalisierung des Gesundheitswesens eine sorgfältige Abwägung der positiven und negativen Auswirkungen. Während einige Bereiche von den neuen technologischen Entwicklungen profitieren, könnten andere unter dem Wandel leiden oder sich anpassen müssen, um relevant zu bleiben.

Auf welche Regionen könnte sich die Digitalisierung des Gesundheitswesens besonders auswirken?

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland wird regionale Unterschiede in der Auswirkung zeigen. Einige Regionen werden voraussichtlich stärker betroffen sein als andere, abhängig von Faktoren wie der vorhandenen Infrastruktur, der Bevölkerungsdichte und dem aktuellen Stand der Gesundheitsversorgung.

Städtische Gebiete

In städtischen Gebieten, insbesondere in Großstädten wie Berlin, Hamburg, München und Frankfurt, ist mit einer schnelleren und umfassenderen Implementierung digitaler Gesundheitsdienste zu rechnen. Diese Städte verfügen über eine gut ausgebaute technologische Infrastruktur und eine hohe Dichte an Gesundheitseinrichtungen, was die Einführung und Nutzung digitaler Lösungen wie ePA und E-Rezept erleichtert. Außerdem befinden sich hier zahlreiche IT-Unternehmen und Start-ups, die an der Entwicklung und Bereitstellung dieser Technologien beteiligt sind.

Ländliche Regionen

In ländlichen Gebieten könnte die Digitalisierung des Gesundheitswesens jedoch langsamer voranschreiten. Regionen mit geringerer Bevölkerungsdichte und eingeschränkter technologischer Infrastruktur, wie beispielsweise in Teilen von Mecklenburg-Vorpommern oder Brandenburg, könnten Herausforderungen bei der Implementierung digitaler Gesundheitsdienste erleben. In diesen Regionen könnte es länger dauern, bis die Vorteile der Digitalisierung vollständig realisiert werden, insbesondere wenn es um die Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit von Breitbandinternet geht.

Innovationszentren

Regionen, die als Innovationszentren gelten, wie beispielsweise das Rhein-Main-Gebiet oder die Region um Stuttgart, könnten eine Vorreiterrolle in der Digitalisierung des Gesundheitswesens einnehmen. Diese Gebiete verfügen über eine starke Präsenz von Hochtechnologieunternehmen und Forschungseinrichtungen, was die Entwicklung und Anwendung neuer digitaler Gesundheitslösungen fördern könnte.

Insgesamt wird die Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland je nach Region unterschiedliche Auswirkungen haben. Während städtische Gebiete und Innovationszentren wahrscheinlich schnell von den neuen Technologien profitieren werden, könnten ländliche Regionen mit Herausforderungen bei der Implementierung und dem Zugang zu diesen Diensten konfrontiert sein.

Bist du bereit für eine Karriere in der digitalen Gesundheitsbranche?

Um herauszufinden, ob du für eine Karriere im Bereich der Digitalisierung im Gesundheitssystem geeignet bist, beantworte bitte die folgenden Fragen.

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