Im Monatsbericht Januar 2022 der Bundesagentur für Arbeit wird die aktuelle Lage auf dem Ausbildungsmarkt beleuchtet. Insgesamt zeigt sich ein stabiles Bild: Im Vergleich zum Vorjahr gibt es zwar weniger neue Ausbildungsverträge, allerdings hat auch die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber abgenommen. Der Rückgang bei den Vertragsabschlüssen lässt sich zum Teil auf die anhaltende Corona-Pandemie zurückführen.
Einzelne Branchen
Besonders deutlich wird der Rückgang bei den Ausbildungsverträgen im Gastgewerbe, wo es im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um mehr als ein Viertel gibt. Auch in der Hotellerie und im Handel gibt es weniger neue Ausbildungsverträge. Die gute Nachricht: In anderen Bereichen wie dem Handwerk, dem öffentlichen Dienst oder der Industrie sind die Zahlen stabil geblieben oder sogar gestiegen.
Ausbildung nach dem Abitur
Auffällig ist auch, dass immer mehr Jugendliche ihr Abitur abschließen und sich danach für eine duale Ausbildung entscheiden. Im Jahr 2020 waren es 47 Prozent aller Auszubildenden, die eine Hochschulzugangsberechtigung hatten. Dies zeigt, dass die duale Ausbildung trotz der Konkurrenz durch Studium und Co. nach wie vor eine beliebte Option für junge Menschen ist.
Steigende Zahl von Abbrechern
Ein weiterer Trend auf dem Ausbildungsmarkt ist dem Monatsbericht zufolge die steigende Zahl an Ausbildungsabbrechern. Im Jahr 2020 brachen insgesamt 78.300 Auszubildende ihre Lehre ab – das sind knapp 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders häufig brachen Auszubildende im Gastgewerbe, im Einzelhandel und im Verkauf ihre Ausbildung ab.
Trotz der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie bleibt die duale Ausbildung ein wichtiger Bestandteil des deutschen Bildungssystems. Unternehmen und Schulen sind gefragt, gemeinsam dafür zu sorgen, dass auch in Zukunft genügend Ausbildungsplätze zur Verfügung stehen und die Ausbildung eine attraktive Option für junge Menschen bleibt.