In Deutschland machen immer mehr Ausländerinnen und Ausländer eine Berufsausbildung oder beginnen einen Job. Rund zehn Prozent der Azubis sind bereits heute aus dem Ausland. Rund 15 Prozent der Menschen in Deutschland haben einen Migrationshintergrund. Es ist zu erwarten, dass dieser Anteil in den nächsten Jahren noch deutlich steigt. Bei Beginn als Azubi gibt es immer wieder Fragen zu einem Konto in Deutschland für Ausländer in Ausbildung. Wir beantworten hier die häufigsten Fragen an uns.
Inhaltsverzeichnis
Wozu braucht man ein Konto überhaupt?
Ein Bankkonto ist für viele Dinge des täglichen Lebens in Deutschland unverzichtbar. Während in Geschäften und Restaurants auch oft mit Bargeld gezahlt wird, laufen in der Regel die folgenden Zahlungen ausschließlich über ein Konto:
- Gehaltszahlungen und Zahlung der Ausbildungsvergütung
- Zahlungen durch den Staat (beispielsweise Kindergeld oder Wohngeld)
- Zahlung der Miete
- Bezahlung für Internet, Krankenversicherung und andere Versicherungen.
Wenn du also in Deutschland arbeiten oder eine Ausbildung machen möchtest, dann brauchst du in jedem Falle ein Konto. Die gute Nachricht: Sobald du einen Wohnsitz in Deutschland hast, kannst du problemlos ein Konto eröffnen – je nach Bank und Leistungsumfang sind diese Konten oft sehr günstig und manchmal sogar kostenlos.
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Vergleich: Digitalbanken vs. traditionelle Banken in Deutschland
Bei der Wahl deiner Bank in Deutschland stehst du in der Regel vor folgender Wahl: Digitalbank oder traditionelle Bank? Beide haben ihre Vor- und Nachteile, und welche besser zu dir passt, hängt von deinen individuellen Bedürfnissen ab. Lass uns die Unterschiede genauer unter die Lupe nehmen.
Digitalbanken sind besonders beliebt bei Leuten, die ihr Leben möglichst unkompliziert und digital gestalten möchten. Hier hast du den Vorteil, dass die Kontoeröffnung in wenigen Minuten erledigt ist – direkt per Smartphone und ohne komplizierte Formulare. Für viele internationale Azubis und Studierende ist das super praktisch, weil du in der Regel nur deinen Reisepass oder Personalausweis hochladen musst. Keine nervigen Besuche in der Bankfiliale und keine lästigen Papierberge. Ein gutes Beispiel ist N26, eine Digitalbank, die sich durch ihre Schnelligkeit und Benutzerfreundlichkeit auszeichnet. Sie bietet eine App auf mehreren Sprachen an, was für internationale Kunden von großem Vorteil ist. Auch Vivid Money und Revolut sind digitale Alternativen, die interessante Konditionen bieten – besonders wenn es um internationale Zahlungen geht, etwa Überweisungen in dein Heimatland.
Im Gegensatz dazu stehen die traditionellen Banken, wie etwa die Deutsche Bank, Commerzbank oder die Sparkassen. Diese bieten dir das altbewährte Bankgeschäft: Du hast eine Filiale in deiner Nähe, kannst persönlich beraten werden und dir bei Problemen direkt helfen lassen. Gerade, wenn du mal einen Kredit brauchst oder dich intensiver mit finanziellen Themen beschäftigen musst, ist das persönliche Gespräch nicht zu unterschätzen. Viele Azubis, besonders im dualen Studium oder solche, die eng mit lokalen Betrieben zusammenarbeiten, setzen auf regionale Banken wie die Sparkassen. Die haben oft eine starke Verbindung zur Wirtschaft vor Ort und bieten speziell für Auszubildende und Studierende maßgeschneiderte Kontomodelle an.
In puncto Gebühren haben die Digitalbanken oft die Nase vorn. Sie punkten mit günstigeren Konditionen oder gar kostenlosen Kontoführungsgebühren. Traditionelle Banken bieten zwar ebenfalls oft kostenlose Konten für junge Leute an, aber sie kommen nicht an die Flexibilität und Preisgestaltung der digitalen Banken ran.
Zusammenfassung der Unterschiede:
Merkmal | Digitalbanken | Traditionelle Banken |
---|---|---|
Kontoeröffnung | Schnell, online, per App | Persönlich in der Filiale |
Gebühren | Oft niedriger, häufig gebührenfrei | Abhängig vom Kontomodell |
Kundenservice | Über Chat, App, Hotline | Persönlich, telefonisch, vor Ort |
Internationalität | Multisprachige Apps, flexibel für Expats | Häufig spezifisch für deutsche Kunden |
Zusatzleistungen | Reduziert auf Kernfunktionen | Kreditvergabe, Versicherungen, etc. |
Welche Bank du wählst, hängt also stark davon ab, was du brauchst. Wenn du Wert auf Flexibilität und Digitalisierung legst, wirst du bei einer Digitalbank bestens aufgehoben sein. Aber wenn du gerne persönlichen Service hast und vielleicht langfristig in Deutschland bleibst, kann eine traditionelle Bank die bessere Wahl sein.
Mögliche deutsche Banken für internationale Azubis
Gerade als internationaler Azubi, dual Studierender oder Arbeitnehmer ist es oft gar nicht so leicht, die richtige Bank zu finden. Du fragst dich wahrscheinlich, welche Banken speziell für deine Bedürfnisse geeignet sind und dir gute Konditionen bieten. Hier kommen einige der besten Banken für internationale Azubis ins Spiel, die besondere Angebote haben – vom kostenlosen Konto bis hin zu Extras wie einer gebührenfreien Kreditkarte.
Die Deutsche Bank ist eine der größten und renommiertesten Banken in Deutschland. Sie bietet ein Konto speziell für junge Leute an, das sich an Auszubildende, dual Studierende und internationale Studierende richtet. Das Junges Konto ist kostenlos und bietet dir alle grundlegenden Bankdienstleistungen. Zudem hat die Deutsche Bank ein weit verzweigtes Netzwerk an Partnerbanken im Ausland. Das kann für dich wichtig sein, wenn du z.B. Geld ins Ausland überweisen musst oder während der Ferien nach Hause reist und dort Geld abheben willst.
Eine weitere interessante Option ist die Commerzbank mit ihrem StartKonto. Auch hier zahlst du keine Kontoführungsgebühren, solange du in Ausbildung oder Studium bist. Die App der Commerzbank ist benutzerfreundlich und bietet dir alle wichtigen Funktionen fürs Online-Banking. Besonders praktisch ist die Möglichkeit, deine Geldgeschäfte komplett digital zu erledigen, ohne auf persönlichen Service verzichten zu müssen. Wenn du internationale Überweisungen machen musst, bietet die Commerzbank vergleichsweise günstige Konditionen.
N26 ist eine vollständig digitale Bank, die gerade für internationale Azubis und Studierende super attraktiv ist. Du kannst dein Konto innerhalb weniger Minuten eröffnen, und das Ganze geht online – ohne Papierkram oder Filialbesuche. Außerdem kannst du mit N26 besonders leicht Geld ins Ausland überweisen, und das zu relativ niedrigen Kosten. Besonders attraktiv ist die einfache Bedienung der App, die in verschiedenen Sprachen verfügbar ist. Gerade, wenn Deutsch noch nicht deine starke Seite ist, kann das ein echter Vorteil sein.
Auch die DKB (Deutsche Kreditbank) ist einen Blick wert. Die DKB bietet ein Konto an, das speziell auf Auszubildende und Studierende zugeschnitten ist. Es ist kostenlos und enthält eine Kreditkarte, mit der du weltweit ohne Gebühren Geld abheben kannst. Das ist besonders praktisch, wenn du zwischendurch nach Hause fliegst oder in den Ferien unterwegs bist. Die DKB ist außerdem eine der wenigen deutschen Banken, die konsequent auf Online-Banking setzt, aber gleichzeitig traditionellen Service bietet.
Und natürlich darf man die Sparkassen nicht vergessen. Diese haben den Vorteil, dass sie überall in Deutschland vertreten sind und sich stark in der Region engagieren. Viele Sparkassen bieten spezielle Kontomodelle für Azubis und Studierende an, die gebührenfrei sind. Außerdem gibt es hier oft die Möglichkeit, individuelle Finanzierungsangebote oder Kredite zu bekommen – besonders interessant, wenn du größere Anschaffungen wie ein Auto planst.
Daten und Fakten
- In Deutschland leben und arbeiten über 10 Millionen Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit.
- 2020 wurden über 400.000 neue Konten für Ausländer in Deutschland eröffnet.
- Die meisten ausländischen Bankkunden in Deutschland stammen aus der Türkei, Polen und Italien.
- Der Anteil digitaler Kontoeröffnungen bei ausländischen Kunden hat in den letzten Jahren stark zugenommen.
- Die meisten deutschen Banken bieten Online-Banking in mehreren Sprachen an.
- Die Bundesregierung hat verschiedene Maßnahmen ergriffen, um ausländischen Kunden den Zugang zu Bankdienstleistungen zu erleichtern.
- Die meisten deutschen Banken haben spezielle Angebote für Expats und internationale Mitarbeiter.
Deutsche Bankgebühren bei internationalen Überweisungen
Ein großes Thema, wenn du als internationaler Azubi, Student oder Berufseinsteiger in Deutschland lebst, sind internationale Überweisungen. Oft musst du Geld nach Hause schicken – sei es zur Unterstützung deiner Familie oder um Rechnungen zu bezahlen. Leider können diese Überweisungen teuer werden, wenn du nicht genau weißt, welche Gebühren anfallen und wie du sie umgehen kannst.
Die Gebühren für internationale Überweisungen setzen sich aus mehreren Bestandteilen zusammen. Erstens gibt es die Bearbeitungsgebühren der Bank. Diese fallen bei fast jeder Überweisung ins Ausland an und können sich je nach Bank auf 5 bis 20 Euro pro Transaktion belaufen. Wenn du regelmäßig Geld überweisen musst, summiert sich das schnell zu einem stolzen Betrag.
Ein weiterer Faktor sind die Wechselkursaufschläge. Das bedeutet, dass die Bank den offiziellen Wechselkurs verändert, um eine kleine Marge für sich selbst einzubehalten. Das ist oft nicht transparent und wird dir erst bewusst, wenn du dir den realen Wechselkurs anschaust. Besonders traditionelle Banken machen hier hohe Gewinne, indem sie dir einen schlechteren Wechselkurs bieten.
Zusätzlich können auf der Seite des Empfängers in deinem Heimatland noch Gebühren der Empfängerbank anfallen. Diese Gebühren variieren stark je nach Bank und Land, in das du überweist. Es lohnt sich also, vorher genau zu prüfen, welche Gesamtkosten auf dich zukommen.
Um diese Kosten zu minimieren, kannst du auf spezialisierte Anbieter setzen, die sich auf internationale Überweisungen konzentrieren. Dienste wie Wise (früher TransferWise) oder Revolut bieten dir oft den realen Wechselkurs und deutlich niedrigere Gebühren als die meisten Banken. Bei Wise zahlst du zum Beispiel einen festen Prozentsatz der Überweisungssumme als Gebühr, der häufig unter dem liegt, was traditionelle Banken verlangen.
Wenn du Geld sparen möchtest, solltest du außerdem die Bedingungen deiner deutschen Bank prüfen. Manche Banken haben Partnerschaften mit ausländischen Banken, wodurch die Überweisungsgebühren gesenkt werden können.
Häufig gestellte Fragen Konto in Deutschland für Ausländer in Ausbildung
Kann ich als Ausländer in Ausbildung auch mein ausländisches Konto verwenden?
Wenn es sich um ein Konto aus einem EU-Staat handelt, dann ist das oft problemlos möglich. Konten aus anderen Staaten sind oft weniger geeignet, da bei Überweisungen Gebühren anfallen können. Insbesondere Geldtransfers durch deinen Arbeitgeber und durch den deutschen Staat erfolgen in der Regel nur auf Konten in EU-Staaten.
Wie kann ich als Ausländer in Ausbildung ein deutsches Konto eröffnen?
Du kannst auch als Ausländer ein deutsches Konto bequem online eröffnen. Allerdings brauchst du dafür eine deutsche Adresse.
Wie arbeite ich mit einem deutschen Konto als Ausländer?
Die meisten Funktionen kannst du bei den meisten Banken online erledigen. Über ein persönliches Login kannst du hier deinen Kontostand und Zahlungseingänge prüfen, Überweisungen machen und Nachrichten an deine Bank schreiben. Bei den meisten Konten erhältst du eine Bankkarte oder Kreditkarte, mit denen du an Geldautomaten Geld von deinem Konto abheben kannst oder in Geschäften bezahlen kannst.
Kann ich mein deutsches Konto auch im Ausland nutzen?
Es hängt von deiner Bank und deinen Bankkarten ab, ob und wie du dein Konto im Ausland nutzen kannst. Bei manchen Banken bekommst du beispielsweise eine Kreditkarte, mit der du unter bestimmten Voraussetzungen auch im Ausland kostenlos Geld abheben kannst (sofern dort keine Gebühren genommen werden) oder bargeldlos in Geschäften oder online bezahlen kannst.
Für einen durchschnittlichen Azubi fallen pro Monat etwa 10 bis 50 Transaktionen auf einem Konto an. Diese umfassen beispielsweise folgende Zahlungen:
- Lebensmittel
- Kleidung
- Strom
- Mobilfunk / Telefon / Internet
- Transport (Fahrkarten etc.)
- Fitness-Studio
- Friseur
Übrigens dient ein Konto nicht nur dazu, dass du deine Zahlungen als Azubi in Deutschland abwickeln kannst. Durch deine Geschäftsbeziehung mit einer Bank kannst du hierüber auch:
- Ein Depot anlegen, um an der Börse zu investieren (beispielsweise Sparpläne, Aktien, ETF, CFD, Zertifikate, Crypto etc.)
- Einen Kredit beantragen, um dir beispielsweise ein Auto oder eine neue Wohnungseinrichtung zu kaufen.
Hast du ein Konto bei einer deutschen oder europäischen Bank kannst du auch Services wie ApplePay, PayPal oder GooglePay benutzen, die in Deutschland ebenfalls sehr verbreitet sind.
Eignungstest: Kontoeröffnung und Bankdienstleistungen in Deutschland
Um herauszufinden, ob eine Tätigkeit im Bereich der Kontoeröffnung und Bankdienstleistungen in Deutschland für dich geeignet sein könnte, haben wir einige Fragen vorbereitet.
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