Datenschutz als Beruf

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Im Datenschutz gibt es interessante Berufsperspektiven. Was macht ein Beauftragter für Datenschutz und wie wird man Datenschützer in Deutschland? Unser Guide zum Thema Datenschutz als Beruf.

Datenschutz als Beruf: Worum geht es?

Die meisten Menschen stöhnen auf, wenn sie das Wort Datenschutz hören. Unendliche Formulare, vielfaches Bestätigen im Internet und am Ende weiß man immer noch nicht genau, was mit den eigenen Daten so wirklich passiert.

Verschiedene Skandale der Vergangenheit haben gezeigt, dass hier scheinbar Vieles im Argen liegt. Unternehmen und Organisationen brauchen daher häufig Expertinnen und Experten für Datenschutz. Dies gilt unter anderem besonders dann, wenn:

  • sie eine gewisse Größe haben
  • besonders viel mit Daten umgehen (beispielsweise Behörden oder Online-Shops)
  • in sensiblen Bereichen tätig sind, die persönliche Daten exponieren.

Unternehmen können diese Aufgabe zwar oft an externe Dienstleister auslagern – für viele Unternehmen lohnt sich jedoch ab einer bestimmten Größe die Beschäftigung eines angestellten Datenschutzbeauftragten im Unternehmen.

Datenschutz mag also ein persönlich nerviges Thema sein. Beruflich jedoch ist es ein Feld, das dir durchaus gute Jobs und attraktive Perspektiven bieten kann.

Datenschutz als Beruf: Teste dein Wissen!

Willkommen zu unserem Quiz zum Thema Datenschutz als Beruf! Finde heraus, wie gut du dich mit den verschiedenen Aspekten des Datenschutzes auskennst und ob du die richtigen Voraussetzungen für eine Karriere in diesem Bereich mitbringst. Bist du bereit, dein Wissen zu testen und etwas Neues über dieses spannende Thema zu lernen? Los geht's!

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Kann man im Datenschutz Karriere machen?

Die meisten Unternehmen haben nur einen Beauftragten / eine Beauftragte für den Datenschutz. Größere Unternehmen haben auch ein kleineres Team, das sich um diese Aufgaben bemüht. Innerhalb eines Unternehmens sind deine Entwicklungsmöglichkeiten im Datenschutz als Beruf also begrenzt. Allerdings kannst du von einer niedrigen Karrierestufe in einem anderen Bereich (beispielsweise Sales, Marketing, Produktion) in den Datenschutz wechseln und so innerhalb des Unternehmens aufsteigen.

Häufig anzutreffen sind im Datenschutz als Beruf auch Wechsel zwischen den Unternehmen. Du kannst also beispielsweise von einem kleinen oder mittelständischen Unternehmen durchaus zum Datenschützer in einem großen Unternehmen werden und dadurch mehr Gehalt und Anerkennung erzielen. Interessant ist es für manche Datenschützer auch, aus der Wirtschaft in einen Job im Öffentlichen Dienst zu wechseln. Hier ist die Zahlung oft deutlich geringer, manche möchten ihr Leben jedoch auf diese Weise entschleunigen.

Was sollte man als Datenschützer mögen?

Als Beauftragter oder Beauftragte für Datenschutz solltest du vor allem die Arbeit mit Gesetzen und Richtlinien mögen. Du musst immer genau und aktuell informiert sein, welche Datenhaltung, Datenverarbeitung, Datenerfassung, Datenweitergabe und Datenanalyse wann und wie erlaubt sind.

Als Beauftragte oder Beauftragter für Datenschutz musst du Abteilungen im Unternehmen zu verschiedenen Fragen beraten.

Dabei musst du vor allem das Interesse des Unternehmens oder der Behörde vertreten, um deren Kernaufgaben sicherzustellen. Deine Aufgabe wird es also oft sein, bestimmte Prozesse auf Basis der geltenden Gesetze und Bestimmungen möglich zu machen. Dazu wirst du in Aufgaben verschiedener Abteilungen eingebunden:

  • beispielsweise im Marketing, wenn eine neue Kampagne gestartet wird
  • im Vertrieb, wenn es um Mitschriften aus Gesprächen oder Eingaben in Salesforce oder Superoffice geht

Als Datenschützer solltest du also Folgendes mögen:

  • andere zu beraten und dich gegen Widerstände durchsetzen
  • Gesetze und Verordnungen kennen und anwenden können
  • dich in Kunden und Kolleginnen und Kollegen hineinversetzen können
  • in Krisenfällen musst du schnell und kompetent handeln
  • im normalen Alltag musst du beständig danach schauen, ob im ganzen Unternehmen die Gesetze eingehalten werden

Du brauchst also als Datenschützer ein ziemlich dickes Fell, um mit der breiten Skepsis gegenüber dem Datenschutz umzugehen. Es ist sehr wichtig, dass du dich – als gleichberechtigtes Teammitglied – fachlich und argumentativ durchsetzen kannst.

Daten und Fakten

  • Laut einer Studie sind die Ausgaben für Datenschutz in deutschen Unternehmen im Jahr 2020 um 20 % gestiegen.
  • Im Jahr 2021 gab es bereits über 47.000 gemeldete Verstöße gegen die DSGVO in Europa.
  • Der Beruf des Datenschutzbeauftragten gehört zu den am schnellsten wachsenden Berufsfeldern im Bereich IT-Sicherheit.
  • Etwa 70% der deutschen Unternehmen haben einen Datenschutzbeauftragten.
  • Der durchschnittliche Jahresverdienst eines Datenschutzbeauftragten beträgt in Deutschland ca. 65.000 Euro.
  • Laut einer Umfrage sind 89% der deutschen Internetnutzer besorgt über den Umgang mit ihren persönlichen Daten.
  • Im Jahr 2020 haben über 42% der deutschen Unternehmen eine Datenschutzverletzung erlitten.

Vorteile als Datenschützer

Du kannst als Datenschützer im Unternehmen viele Vorteile haben. Beispielsweise wirst du ganz eng mit dem obersten Management arbeiten oder bist sogar Teil dieses Managements. Du gewinnst so an Einfluss, Bekanntheit und Status. Oft wirst du bei Beratungen frühzeitig hinzugezogen und bist so sehr gut darüber informiert, was im Unternehmen geschieht.

Auf der anderen Seite bist du als Datenschützer nicht so eng ans Tagesgeschäft gebunden wie im Vertrieb oder als Produktionsleiter. Du wirst auch viel in deinem Office sitzen und kannst ruhig an Grundsatzfragen arbeiten, Gesetze lesen und Prozesse überprüfen.

Wichtig ist darüber hinaus, dass du als Datenschutzbeauftragte / als Datenschutzbeauftragter einen besonderen Kündigungsschutz hast.

Haben Datenschützer gute Berufsaussichten?

Auf jeden Fall. Gegenwärtig und auch für die Zukunft scheint die Nachfrage nach Experten für den Datenschutz deutlich höher als das Angebot zu sein. In vielen Fällen werden sich auf Stellenausschreibungen als Datenschützer nur wenige qualifizierte Menschen bewerben. Damit hast du ziemlich gute Karten, wenn dein Profil einigermaßen überzeugt.

In Zunft wird der Bedarf an Datenschutzbeauftragen in Deutschland nach unserer Prognose weiter steigen durch:

  • eine weitere Steigerung des Online-Business
  • weitere Gesetzgebungen im Bereich Datenschutz
  • einer gesteigerten Sensibilität zum Datenschutz bei Verbrauchern
  • der Pensionierung bestehender Datenschützer in den kommenden Jahren.

Datenschutz als Beruf für Quereinsteiger

Kann man als Quereinsteiger Datenschützer werden? Ja. Gerade wenn du beispielsweise Berufserfahrungen im allgemeinen Management, Marketing, Vertrieb oder Entwicklung hast, kannst du dieses Wissen im Datenschutz einbringen. Du hast dann ein sehr gutes Verständnis aus anderen Bereichen, die dir helfen werden, deine Aufgaben als Datenschützerin oder Datenschützer besser zu erledigen.

Du kannst dich auf einen Quereinstieg vorbereiten. Manche Unternehmen suchen beispielsweise nach stellvertretenden Datenschützern, deren Hauptarbeit aber in anderen Bereichen im Unternehmen liegt. Für dich kann dies eine ideale Chance sein, zunächst die notwendigen Weiterbildungen zu absolvieren und einige Erfahrungen als stellvertretender Datenschutzbeauftragter zu sammeln. Später kannst du dann im Unternehmen zum hauptberuflichen Datenschützer aufsteigen oder auf eine solche Position zu einem anderen Unternehmen wechseln.

Du kannst beispielsweise im Bildungsurlaub eine Weiterbildung zum Datenschutz belegen. Ebenso kannst du versuchen, eine Weiterbildung von der Arbeitsagentur finanziert zu bekommen, falls du im Moment nicht arbeitest oder dein Job in Gefahr ist. Über Kursnet kannst du Weiterbildungen zum Datenschutz finden. Informiere dich im Kursnet-Portal und nimm dann Kontakt zu deiner örtlichen Arbeitsagentur auf. Möglich ist auch, dass du eine andere Förderung für deine Weiterbildung bekommst. Hierzu kannst du unter foerderdatenbank.de nachschauen.

Staatlich anerkannte Institutionen wie der TÜV, die Industrie- und Handelskammern (IHK), die Handwerkskammern und andere Träger bieten ebenfalls eine Ausbildung als Datenschutzbeauftragter.

Fragen und Antworten zum Datenschutz

  1. Was ist Datenschutz?

    Datenschutz bezieht sich auf den Schutz personenbezogener Daten vor Missbrauch und unautorisiertem Zugriff durch Dritte.

  2. Welche Daten fallen unter den Datenschutz?

    Personenbezogene Daten sind alle Informationen, die sich auf eine identifizierte oder identifizierbare natürliche Person beziehen, z. B. Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse oder IP-Adresse.

  3. Welche Gesetze regeln den Datenschutz in Deutschland?

    Der Datenschutz in Deutschland wird durch das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) und die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) der Europäischen Union geregelt.

  4. Wer ist für den Datenschutz verantwortlich?

    Für den Datenschutz ist grundsätzlich jeder verantwortlich, der personenbezogene Daten erhebt, verarbeitet oder speichert, sei es ein Unternehmen, eine Organisation oder eine Einzelperson.

  5. Was sind die Rechte der Betroffenen im Datenschutz?

    Betroffene haben das Recht, Auskunft über ihre gespeicherten Daten zu erhalten, sie korrigieren oder löschen zu lassen sowie der Verwendung ihrer Daten zu widersprechen.

  6. Was ist ein Datenschutzbeauftragter?

    Ein Datenschutzbeauftragter ist eine Person, die in Unternehmen oder Organisationen für die Einhaltung des Datenschutzes zuständig ist und als Ansprechpartner für Betroffene und Aufsichtsbehörden fungiert.

  7. Was sind Datenschutzverletzungen?

    Datenschutzverletzungen treten auf, wenn personenbezogene Daten verloren gehen, gestohlen oder unrechtmäßig verwendet werden.

  8. Was sind die Konsequenzen bei Datenschutzverletzungen?

    Je nach Schwere der Verletzung können Bußgelder, Strafen oder Schadensersatzforderungen gegen das Unternehmen oder die Person verhängt werden.

  9. Wie können Unternehmen den Datenschutz gewährleisten?

    Unternehmen können den Datenschutz gewährleisten, indem sie Maßnahmen wie die Datenverschlüsselung, Zugangsbeschränkungen, Schulungen und Überprüfungen der Datenschutzrichtlinien implementieren.

  10. Welche Rolle spielen Aufsichtsbehörden im Datenschutz?

    Aufsichtsbehörden überwachen die Einhaltung der Datenschutzgesetze und können bei Verstößen Maßnahmen ergreifen, um die Rechte der Betroffenen zu schützen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

Spezialisierte Zertifizierungen für Datenschutzbeauftragte

In Deutschland ist der Beruf des Datenschutzbeauftragten gefragt, und spezialisierte Zertifikate helfen, sich in diesem Bereich abzuheben. Solche Zertifizierungen zeigen, dass man sowohl das rechtliche als auch technische Wissen hat, um den Anforderungen des Datenschutzes gerecht zu werden.

Wichtige Zertifikate im Überblick

  1. Certified Information Privacy Professional/Europe (CIPP/E):
    Das CIPP/E wird von der International Association of Privacy Professionals (IAPP) angeboten und gilt als eines der führenden Zertifikate für Datenschutzexperten in Europa. Es konzentriert sich auf die europäische Datenschutzgesetzgebung, insbesondere die DSGVO. Wer das CIPP/E besitzt, zeigt, dass er die rechtlichen Grundlagen und Anforderungen der DSGVO versteht und in der Lage ist, diese im Arbeitsalltag umzusetzen. Zertifikat Ausgestellt von Fokusbereich Vorbereitungszeit Kosten (ca.) CIPP/E IAPP Europäisches Datenschutzrecht (DSGVO) 12 Monate 1.000 – 1.500 € Durch dieses Zertifikat wird man bestens auf die Arbeit als Datenschutzbeauftragter vorbereitet, insbesondere in internationalen Konzernen, die grenzüberschreitend tätig sind.
  2. Certified Information Security Manager (CISM):
    Das CISM, angeboten von ISACA, zielt auf die Verwaltung von Informationssicherheits-Programmen ab. Für Datenschutzbeauftragte ist das CISM von besonderem Wert, da es Kenntnisse im Risikomanagement und der Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen vertieft. Die Kombination aus Sicherheit und Datenschutz ist essenziell, um Unternehmen vor Datenpannen und Compliance-Verstößen zu schützen.
  3. Certified Data Privacy Solutions Engineer (CDPSE):
    Dieses Zertifikat von ISACA richtet sich an technische Fachleute, die in der Entwicklung von datenschutzfreundlichen IT-Systemen tätig sind. Es ist besonders für Datenschutzbeauftragte interessant, die eng mit IT-Teams zusammenarbeiten, um Datenschutzrichtlinien in die IT-Infrastruktur eines Unternehmens zu integrieren. Zertifikat Ausgestellt von Fokusbereich Vorbereitungszeit Kosten (ca.) CDPSE ISACA Datenschutztechnologie 6-9 Monate 900 – 1.400 €
  4. European Data Protection Certification (EDPC):
    Diese Zertifizierung ist speziell auf den europäischen Raum zugeschnitten und behandelt neben der DSGVO auch länderspezifische Regelungen innerhalb der EU. Damit ist sie ideal für Datenschutzbeauftragte in multinationalen Unternehmen, die in mehreren EU-Staaten tätig sind.

Warum Zertifizierungen wichtig sind

Die Arbeit eines Datenschutzbeauftragten erfordert aktuelles Wissen, da die Gesetze und Richtlinien ständig angepasst werden. Ein gutes Beispiel ist der Fall von Meta Platforms, das 2023 eine Strafe von 1,2 Milliarden Euro wegen Verstößen gegen die DSGVO erhielt. Zertifizierungen helfen nicht nur dabei, solche Strafen zu vermeiden, sondern erhöhen auch die eigenen Karrieremöglichkeiten und Gehälterchancen.

Vorteile von Zertifizierungen

  • Berufliche Weiterentwicklung: Zertifikate bieten strukturierte Lernpfade und halten auf dem Laufenden über die neuesten Entwicklungen.
  • Konkurrenzvorteil: Zertifizierte DPOs können höhere Gehälter und prestigeträchtigere Rollen anstreben, vor allem in Branchen wie Technologie und Finanzen.
  • Sicherstellung der Compliance: Zertifizierte Fachleute sind besser in der Lage, Unternehmen sicher durch die komplexe Rechtslage zu führen.

Eignungstest: Bist du für eine Karriere im Datenschutz geeignet?

Bevor du dich für eine Karriere im Bereich Datenschutz entscheidest, ist es wichtig, deine Eignung für diesen Beruf zu überprüfen. Beantworte die folgenden Fragen ehrlich, um herauszufinden, ob du die richtigen Fähigkeiten und Interessen für den Datenschutz mitbringst.

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