Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, lag der Verdienst für Auszubildende in Deutschland 2022 über alle Ausbildungsjahre hinweg im Durchschnitt 1 057 Euro brutto im Monat (ohne Sonderzahlungen).
Mindestausbildungsvergütung
Bei Frauen lag der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst in der Ausbildung mit 1 101 Euro etwas höher als bei Männern (1 022 Euro). Seit 2020 gilt für neu abgeschlossene Ausbildungsverträge in Unternehmen ohne Tarifvertrag eine Mindestausbildungsvergütung, die jährlich angepasst wird. Auszubildende, die ihre Ausbildung im Jahr 2022 begonnen haben, erhielten im ersten Ausbildungsjahr eine Vergütung von mindestens 585 Euro brutto im Monat. Bei Ausbildungsbeginn im Jahr 2023 sind es monatlich mindestens 620 Euro brutto.
Verdienst für Auszubildende in Gesundheits- und Pflegeberufen überdurchschnittlich
Wie viel Auszubildende verdienen, hängt auch vom Beruf ab, den sie erlernen. Überdurchschnittlich viel verdienten im Jahr 2022 Auszubildende in Gesundheits- und Pflegeberufen. Ihr Monatsverdienst lag im Schnitt bei 1 139 Euro brutto. Ausbildungen in Luft- und Schifffahrtberufen, wie etwa zur Fluglotsin und zum Fluglotsen oder zur Schiffbauerin und zum Schiffbauer, wurden mit 1 054 bzw. 1 051 Euro brutto im Monat ebenfalls hoch vergütet.

Im Handwerk verdienten Auszubildende im Durchschnitt 901 Euro brutto im Monat. Die geringste Vergütung erhielten im Jahr 2022 Auszubildende in Künstlerberufen: Auszubildende in Bereichen wie beispielsweise Musik, Fotografie oder Grafikdesign hatten einen monatlichen Bruttoverdienst von durchschnittlich 783 Euro.
Verdienst für Auszubildende fällt in kleineren Unternehmen geringer aus
Der Verdienst von Auszubildenden steigt zudem mit der Größe des Ausbildungsunternehmens: Unternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten zahlten ihren Auszubildenden 2022 ein durchschnittliches Bruttomonatsgehalt von 828 Euro. Auszubildende in Unternehmen mit 50 bis 99 Beschäftigten verdienten 944 Euro brutto im Monat. In Unternehmen mit 1 000 oder mehr Beschäftigten erhielten Auszubildende im Schnitt 1 253 Euro brutto im Monat.
Zwei Drittel der Auszubildenden wohnen im Haushalt der Eltern
Viele Auszubildende wohnen während ihrer Ausbildung noch im Haushalt der Eltern. Finanzielle Gründe dürften bei dieser Entscheidung auch eine Rolle spielen. Nach Erstergebnissen des Mikrozensus 2022 lebten gut zwei Drittel (67 %) der rund 1,5 Millionen Auszubildenden, die eine Ausbildungsvergütung erhielten, hierzulande noch im Elternhaus.

Zwischen den Geschlechtern zeigen sich dabei deutliche Unterschiede: Knapp drei Viertel (73 %) der männlichen Auszubildenden wohnten während ihrer Ausbildungszeit noch im elterlichen Haushalt, bei den weiblichen Auszubildenden waren es 59 %. Ein Fünftel (20 %) der Auszubildenden lebten als Alleinstehende entweder allein oder mit anderen Personen in einem Haushalt, beispielsweise in einer Wohngemeinschaft. Weitere 8 % teilten sich den Haushalt mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin. 5 % der Auszubildenden waren bereits selbst Eltern und lebten mit ihrer Familie zusammen.
Verdienst für Auszubildende: Fragen und Antworten
Wie hoch ist der durchschnittliche Verdienst für Auszubildende in Deutschland?
Der durchschnittliche Verdienst für Auszubildende in Deutschland liegt bei etwa 1057 Euro brutto im Monat (Daten für 2022). Der genaue Betrag variiert jedoch je nach Branche, Region und Lehrjahr.
Wie steigt der Verdienst während der Ausbildung?
In der Regel steigt der Verdienst für Auszubildende mit jedem Lehrjahr an, wobei die genauen Beträge von der Branche und dem Ausbildungsberuf abhängen.
Gibt es einen gesetzlichen Mindestlohn für Auszubildende?
Seit 2020 gibt es in Deutschland einen gesetzlichen Mindestlohn für Auszubildende. Wer seine Ausbildung 2023 beginnt erhält eine Mindestausbildungsvergütung von 620 Euro pro Monat.
Was beeinflusst den Verdienst von Auszubildenden in verschiedenen Branchen?
Der Verdienst von Auszubildenden variiert je nach Branche, da einige Branchen wie Banken, Versicherungen oder die Chemieindustrie in der Regel höhere Vergütungen zahlen als andere.
Wie wirkt sich die Unternehmensgröße auf den Verdienst von Auszubildenden aus?
In größeren Unternehmen ist die Vergütung für Auszubildende tendenziell höher als in kleineren Betrieben, da größere Unternehmen häufig tarifgebunden sind und damit höhere Löhne zahlen.
Gibt es regionale Unterschiede bei der Vergütung von Auszubildenden?
Ja, es gibt regionale Unterschiede bei der Vergütung von Auszubildenden, wobei in der Regel die Gehälter in Westdeutschland etwas höher sind als in Ostdeutschland.
Sind tarifgebundene Unternehmen verpflichtet, höhere Vergütungen für Auszubildende zu zahlen?
Ja, tarifgebundene Unternehmen sind verpflichtet, die tariflich vereinbarten Vergütungen für Auszubildende zu zahlen, die in der Regel höher sind als die gesetzlichen Mindestlöhne.
Welche Rolle spielen Gewerkschaften bei der Vergütung von Auszubildenden?
Gewerkschaften verhandeln Tarifverträge, die die Vergütung von Auszubildenden festlegen und damit einen wichtigen Einfluss auf die Höhe der Löhne haben.
Welche Zusatzleistungen können Auszubildende neben dem Gehalt erhalten?
Auszubildende können neben dem Gehalt auch Zusatzleistungen wie Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld oder vermögenswirksame Leistungen erhalten, abhängig von den Regelungen des Ausbildungsbetriebs.
Wie wirkt sich die Ausbildungsdauer auf den Verdienst aus?
Die Ausbildungsdauer hat einen Einfluss auf den Verdienst, da das Gehalt in der Regel mit jedem Lehrjahr ansteigt und somit Auszubildende in längeren Ausbildungen im Laufe der Zeit mehr verdienen.
Können Auszubildende während der Berufsschulzeiten weiterhin ihr Gehalt beziehen?
Auszubildende erhalten während ihrer Berufsschulzeiten weiterhin ihr Gehalt, da die Berufsschulzeiten als Teil der Ausbildung angesehen werden und somit der Anspruch auf Vergütung besteht.
Gibt es eine Probezeit für Auszubildende und wie wirkt sich diese auf das Gehalt aus?
Ja, für Auszubildende gibt es eine gesetzliche Probezeit von mindestens einem und höchstens vier Monaten, während derer sie die volle vereinbarte Vergütung erhalten und das Arbeitsverhältnis von beiden Seiten ohne Kündigungsfrist beendet werden kann.