Über eine halbe Million Berufsausbildungsstellen gab es 2022 in Deutschland. Knapp 70.000 blieben unbesetzt. Die Statistik zur Berufsausbildung 2022.
Aktuelle Statistik zur Berufsausbildung 2022
In Deutschland gibt es nach Angaben der Arbeitsagentur derzeit rund eine halbe Million Berufsausbildungsstellen. Von Oktober 2021 bis September 2022 stieg die Anzahl der Ausbildungsstellen damit um knapp 25.000. Der größte Teil der Berufsausbildungsstellen in Deutschland sind betriebliche Ausbildungsstellen.
Mehr Stellen als Bewerber
In der Bilanz gab es also auch 2022 rechnerisch mehr gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen als gemeldete Bewerberinnen und Bewerber. Bundesweit kamen auf 100 gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen rein rechnerisch 80 gemeldete Bewerberinnen und Bewerber.
Dass also nicht alle Ausbildungsstellen besetzt werden konnten, liegt an dieser Quote. Hinzu kommen regionale, berufsfachliche und qualifikatorische Ungleichgewichte: So sind bestimmte Berufe stärker nachgefragt (beispielsweise Mechatroniker) und andere Berufe weniger stark nachgefragt.
Insgesamt waren am 30. September 2022 nach Angaben der Arbeitsagentur noch 68.900 unbesetzte Ausbildungsstellen zu vermitteln. Gegenüber dem Vorjahr waren das 5.700 mehr.

Statistik zur Berufsausbildung: Aktuelle Besetzungsschwierigkeiten
Besetzungsschwierigkeiten traten insbesondere in Lebensmittelberufen, Hotel- und Gaststättenberufen, in Bau- und Baunebenberufen, im Berufskraftverkehr sowie in Metallberufen auf. Dies bedeutet: Bewerberinnen und Bewerber haben in diesen Bereichen aktuell und voraussichtlich auch für 2023 besondere Chancen.
Zeitgleich waren 22.700 Bewerberinnen und Bewerber noch unversorgt, 1.900 weniger als im letzten Jahr. Damit blieben 5 Prozent der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber ohne Ausbildungsstelle oder alternatives Angebot.
Bis Ende September 2022 haben 198.700 Bewerberinnen und Bewerber eine Berufsausbildung begonnen, 900 weniger als im Vorjahr. Das entsprach einem Anteil von 47 Prozent. 16 Prozent wichen auf einen weiteren Schulbesuch, ein Praktikum oder ein Studium aus und 2 Prozent auf eine geförderte Qualifizierung wie eine Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme oder eine Einstiegsqualifizierung. Weitere 8 Prozent haben eine Arbeit aufgenommen, ein Prozent engagiert sich in gemeinnützigen sozialen Diensten und 4 Prozent haben sich arbeitslos gemeldet. Von 13 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber liegt keine Rückmeldung zum Verbleib vor.
Wege der unversorgten Bewerberinnen und Bewerber
Neben den unversorgten Bewerberinnen und Bewerbern sind 37.700 junge Menschen zum 30. September zwar in eine Alternative eingemündet, haben aber ihren Vermittlungswunsch in eine duale Ausbildung dennoch aufrechterhalten. Ihre Zahl liegt im Vergleich zum Vorjahr um 5.500 niedriger.
Um diese und die noch unversorgten Bewerberinnen und Bewerber mit den noch unbesetzten Ausbildungsstellen zusammenzubringen, werden die Vermittlungsaktivitäten bis mindestens Ende des Jahres fortgesetzt. Außerdem melden sich in den nächsten Wochen erfahrungsgemäß noch junge Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen (wieder) auf der Suche nach einer Ausbildung sind. Auch Betriebe melden Ausbildungsstellen, die (wieder) frei geworden sind, teilte die Arbeitsagentur mit.