Ausländische Azubis in Deutschland einstellen: So gelingt es erfolgreich

Bewerber für eine Berufsausbildung in Deutschland können auf Basis der aktuellen Rechtslage aus jedem Land der Welt eingestellt werden. Wenn Unternehmen ausländische Azubis in Deutschland einstellen möchten, dann müssen diese die üblichen Bedingungen erfüllen, die auch an Bewerberinnen und Bewerber aus Deutschland angelegt werden. Sie müssen auch zu den gleichen Konditionen wie deutsche Bewerberinnen und Bewerber angestellt werden.

Ausländische Azubis einstellen – das Wichtigste für Unternehmen

Für Ausländerinnen und Ausländer ist in Deutschland sowohl eine schulische Betriebsausbildung wie auch betriebliche Ausbildung (duale Ausbildung) möglich. Wie bei deutschen Bewerberinnen und Bewerbern gibt es auch bei Ausländern keine formale obere Altersgrenze, so dass auch Menschen über 30 eine Ausbildung beginnen können. Für Ausländerinnen und Ausländer, die noch keine Aufenthaltsgenehmigung für Deutschland besitzen, gilt jedoch oft eine minimale Altersgrenze von 18 Jahren, so dass diese Verträge im Zusammenhang mit ihrer Ausbildung und ihrem Leben unterzeichnen können.

Life-in-Germany.de ist ein unabhängiges Online-Magazin, das seit 2018 über Karrieremöglichkeiten in Deutschland informiert. Wir geben Tipps zu Ausbildung, Dualem Studium, Studium, Job und Bewerbung. Wir unterstützen bei der internationalen Fachkräftegewinnung. Wir freuen uns über Kooperationsanfragen und Themenvorschläge.

Ausländische Azubis einstellen: typische Vorteile

• Deutschkenntnisse: Es ist durchaus möglich, ausländische Bewerberinnen und Bewerber mit passenden Deutschkenntnissen zu finden. Die Bewerberlage bei uns ist durchweg gut und umfasst auch Personen mit Sprachkenntnissen sogar auf Niveau B2 oder höher.
• Bewerberzahl: Life-in-Germany.de hat für viele Berufe Bewerber in höherer Zahl, für dies in Deutschland nur wenige geeignete Bewerber gibt. Dies betrifft beispielsweise Berufe der Metallverarbeitung, Elektrik/Elektronik/Mechatronik sowie der Ausbildung zum Pflegefachmann / Pflegefachfrau
• Flexibilität: Ausländische Bewerber sind oft bereit, auch in ländlichen Regionen zu leben und zu arbeiten
• Attraktivität: Für viele Ausländer ist die Berufsausbildung in Deutschland sehr attraktiv
• Qualifikation: Viele Bewerber aus dem Ausland haben bereits studiert oder haben Praxiserfahrungen
• Weiterbeschäftigung: Unternehmen können zu Bewerbern aus dem Ausland eine hohe Bindekraft aufbauen, damit die Weiterbeschäftigung ermöglicht wird
• Exportwissen: Sprachkenntnisse und Landeskenntnisse der Azubis können für exportorientierte Unternehmen genutzt werden!

Ausländische Azubis einstellen: typische Risiken

Wie auch bei deutschen Bewerbern können auch Ausländer die Ausbildung nicht antreten, beispielsweise weil kein Visum erteilt wurde – oder dies nicht rechtzeitig erfolgt. In einigen Herkunftsländern muss derzeit mit mehreren Monaten Wartezeit bei der Visaerteilung gerechnet werden.

Auch ausländische Bewerber können das Ausbildungsunternehmen während der Ausbildungszeit wechseln. Ausländer brauchen darüber hinaus oft stärkere Unterstützung durch das anstellende Unternehmen. Dies reicht von der Abholung bei Einreise über das Finden einer preiswerten Wohnung bis hin zur Unterstützung bei der sozialen Eingliederung.

Viele Berufsschulen und Bildungswerke sowie Initiativen und Beratungsstellen bieten hierbei jedoch Unterstützung an. Darüber hinaus fragen Ausländer fragen oft zusätzliche Arbeitszeiten im Betrieb nach, um ihre Einkommenssituation aufzubessern. Dies ist rechtlich mit bis zu 10 Stunden pro Woche möglich. Für viele Ausländerinnen und Ausländer ist dies extrem wichtig – schließlich haben sie oft keine Familie, die sie in Deutschland unterstützen kann. Wichtig ist für Unternehmen darüber hinaus, dass ausländische Bewerber auch in das bestehende Team passen sollte.

Einstellung ausländischer Azubis: Häufig gestellte Fragen

Wie startet man als Unternehmen?

Befinden sich die angehenden ausländischen Azubis noch nicht in Deutschland, dann muss man als Unternehmen von deutlich mehr organisatorischem Aufwand ausgehen. Die betrifft alle Phasen des Einstellungsprozesses:

1. In der Phase der Anwerbung gibt es hohen Aufwand für das Ansprechen ausländischer Kandidatinnen und Kandidaten. Hilfreich ist es dabei, wenn man auf einen ausländischen Partner zurückgreifen kann, beispielsweise eine Sprachschule oder eine Bildungseinrichtung, die bereits in engem Kontakt mit möglichen Kandidatinnen und Kandidaten stehen.
2. Bei der anschließenden Phase der Behördengänge muss geklärt werden, ob die ausländische Person angestellt werden darf und unter welchen Bedingungen. Startpunkt hierfür ist der Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur.
3. In der Phase der Einreisevorbereitung und Einreise muss geklärt werden, wie der ausländische Azubi hinsichtlich Unterkunft und Integration unterstützt werden kann. Ideal ist hier oft eine beauftragte Person aus dem Unternehmen, die geeignet ist und eine passende Position hat, um hier persönlich zu unterstützen. Außerdem können weitere Sprachkurse im Ausland helfen.
4. Für das Onboarding muss nicht nur auf die Belange des ausländischen Azubis geachtet werden, sondern oftmals auch die Stammbelegschaft passend informiert und motiviert werden.
5. Auch in der Phase der Ausbildung brauchen ausländische Azubis oft mehr Unterstützung als einheimische Personen, beispielsweise hinsichtlich der Sprachausbildung. Aber auch für Fragen der alltäglichen Lebensgestaltung brauchen die Azubis oft Unterstützung. Vergessen werden darf nicht, dass sie anders als einheimische Azubis in der Regel nicht auf Familie oder Netzwerke zurückgreifen können, um ihr Leben und Arbeitsleben zu gestalten.

Angesichts dessen kann es hilfreich sein, Expertise der Arbeitsagentur, der Industrie- und Handelskammern, von Fachkräftenetzwerken und anderen Einrichtungen einzuholen, um die richtigen Schritte einzuleiten.