Bezahlbarer Wohnraum ist heute in vielen deutschen Städten ein knappes Gut – insbesondere für junge Menschen, die ihre Ausbildung oder ihr Studium beginnen.
Gerade in den beliebten Universitätsstädten wie München, Köln oder Berlin konkurrieren Studierende, Azubis und Berufseinsteiger in einem angespannten Markt um wenige verfügbare Zimmer. Manche von ihnen hoffen auf das Glück bei den Wohnheim-Zulassungen, andere sind gezwungen, lange Pendelwege oder überhöhte Mieten in Kauf zu nehmen. Die Suche nach einer passenden Unterkunft wird damit für viele zur ersten großen Bewährungsprobe in ihrem neuen Lebensabschnitt.
Inhaltsverzeichnis
Was kostet Wohnen wirklich?
Die Mietpreise in Deutschland variieren je nach Region deutlich. Während in ostdeutschen Städten wie Leipzig oder Erfurt ein WG-Zimmer mit etwas Glück noch unter 300 Euro zu haben ist, müssen Mieter in München oder Frankfurt teilweise mehr als das Doppelte einplanen.
Laut dem Deutschen Studentenwerk lag die durchschnittliche monatliche Warmmiete für Studierende im Jahr 2023 bei rund 410 Euro. Für Auszubildende mit einer vergleichsweise geringen Ausbildungsvergütung stellt das eine erhebliche finanzielle Belastung dar. Nicht eingerechnet sind dabei die zusätzlichen Kosten für Internet, Strom und Nebenkosten.
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Clevere Raumlösungen für kleine Wohnungen
Ein häufiger Kompromiss besteht dann in kleineren Wohnungen oder geteilten Wohnformen. Diejenigen, die sich mit weniger Fläche arrangieren, können so ihre Mietkosten senken. Sie sind jedoch auf eine durchdachte Raumnutzung angewiesen.
Besonders bei Ein-Zimmer-Apartments oder WG-Zimmern lohnt sich die Investition in multifunktionale Möbel. Ein Etagenbett mit Treppe schafft beispielsweise wertvollen zusätzlichen Stauraum und trennt den Schlaf- von dem Arbeitsbereich, ohne wertvollen Platz zu verschwenden.
Wohnheime, WGs oder privat? Ein Überblick über die Wohnmöglichkeiten
Viele Hochschulen und Ausbildungsstätten bieten ihren Studierenden und Azubis Plätze in Wohnheimen an. Diese zeigen sich vergleichsweise günstig, sind jedoch stark nachgefragt und daher oft mit langen Wartelisten verbunden.
Wohngemeinschaften – ob mit Gleichgesinnten oder generationenübergreifend – stellen eine beliebte Alternative dar. Sie ermöglichen nicht nur eine hohe Kostenersparnis, sondern auch von Anfang an soziale Kontakte im neuen Umfeld.
Privat vermietete Zimmer oder Apartments bieten dagegen mehr Unabhängigkeit. Sie setzen jedoch auch eine gewisse Erfahrung im Umgang mit Vermietern und Mietverträgen voraus. Wichtig ist, unbedingt auf einen schriftlichen Mietvertrag zu achten und keine hohen Vorauszahlungen ohne eine rechtliche Absicherung zu leisten. Schwarze Schafe gibt es leider auch auf dem deutschen Wohnungsmarkt – insbesondere in Online-Portalen.
Frühzeitige Planung bringt Vorteile
Wird sich rechtzeitig um Wohnraum bemüht, bestehen wesentlich bessere Chancen auf ein geeignetes Angebot. Das bedeutet: bereits mehrere Monate vor Ausbildungs- oder Studienbeginn aktiv werden.
Viele Studierendenwerke stellen ab dem Frühjahr ihre Wohnheimplätze für das kommende Wintersemester bereit. Auch WGs suchen häufig schon frühzeitig nach Nachmietern für Oktober.
Finanzierung: Wohnzuschuss und Unterstützungsangebote
Für Auszubildende mit niedrigem Einkommen kann die Berufsausbildungsbeihilfe für eine finanzielle Entlastung sorgen. Studierende wiederum können unter bestimmten Voraussetzungen Wohngeld beantragen, sofern sie nicht BAföG-berechtigt sind. In beiden Fällen lohnt sich eine individuelle Beratung bei dem zuständigen Amt oder dem Sozialreferat.
Zusätzlich bieten manche Städte kommunale Wohnprojekte oder geförderte Unterkünfte speziell für junge Menschen in der Ausbildung an. Auch kirchliche Träger, Stiftungen oder Genossenschaften betreiben Wohnheime oder Wohnprojekte mit sozialverträglichen Mieten.
Mit Strategie ins neue Zuhause
Die Suche nach bezahlbarem Wohnraum erfordert heute viel Geduld, eine umfassende Recherche und eine gewisse Flexibilität.
Der Wohnungsmarkt bleibt nach wie vor angespannt – doch mit einem klaren Plan, Offenheit für alternative Lösungen und einem wachsamen Blick auf seriöse Angebote ist auch in Großstädten ein guter Start in die Ausbildung oder das Studium möglich.