Immer mehr junge Menschen in Ausbildung leiden unter Stress. Laut einer Studie von Swiss Life aus dem Jahr 2023 empfinden 66 % der Auszubildenden ihr Stressniveau als hoch oder sehr hoch. Die DAK-Gesundheit berichtet, dass rund 40 % der Azubis unter Schlafproblemen leiden. 30 % zeigen Anzeichen von Erschöpfung oder Burnout. Dieser Stress wirkt sich direkt auf die Gesundheit und die Leistung aus – körperlich und mental.
Inhaltsverzeichnis
Was verursacht Stress in der Ausbildung?
Ein Hauptgrund ist Zeitdruck: Viele Aufgaben, wenig Zeit. Laut einer Umfrage des DGB geben 52 % der Auszubildenden an, dass sie regelmäßig Überstunden machen. Weitere Ursachen sind hohe Anforderungen, unklare Aufgabenstellungen und schlechte Kommunikation im Betrieb. Besonders hart trifft es Azubis, die wenig Unterstützung vom Team oder Vorgesetzten bekommen.
Auch die Ausbildung selbst kann überfordern. In vielen Berufen gibt es ständig neue Inhalte, auch wegen technologischer und gesetzlicher Änderungen. Das betrifft vor allem technische, handwerkliche und soziale Berufe. Wer dann noch finanzielle Engpässe hat, erlebt doppelten Druck – psychisch wie wirtschaftlich. Ein weiter Hauptgrund für Stress: Gleichzeitig lernen, im Betrieb funktionieren und Prüfungen bestehen. Hinzu kommen Erwartungen von Ausbildern oder Lehrerinnen und Lehrern, manchmal ohne klare Anleitung. Besonders belastend können schlechte Arbeitsbedingungen oder Mobbing sein, was ebenfalls vorkommen kann. Auch finanzielle Sorgen sind ein Faktor – rund 25 % der Azubis sagen, ihr Gehalt reiche nicht für ein eigenständiges Leben.
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Wie fühlt sich Stress an?
Stress ist nicht immer sichtbar, aber er zeigt sich oft deutlich. Körperlich kann er zu Kopfschmerzen, Magenproblemen, Müdigkeit oder Schlafstörungen führen. Laut „Gesundheit bewegt“ leiden 36 % der Azubis regelmäßig unter Müdigkeit. Weitere 28 % berichten von Konzentrationsproblemen.
Psychisch macht sich Stress durch Nervosität, Reizbarkeit oder depressive Stimmungen bemerkbar. Rund 20 % der Auszubildenden berichten laut BARMER von Angstgefühlen oder Rückzugstendenzen. Diese Symptome dürfen nicht ignoriert werden. Denn Stress, der nicht behandelt wird, kann sich zu ernsthaften psychischen Erkrankungen entwickeln.
Was kannst du gegen Stress tun?
Hilfreich ist eine klare Tagesstruktur. Regelmäßige Pausen und Bewegung können nachweislich Stresshormone abbauen. Studien zeigen: Schon 30 Minuten Spazierengehen pro Tag senken das Stressniveau. Auch feste Handy-Auszeiten helfen, den Kopf freizubekommen. Organisation ist ebenfalls wichtig – wer seine Aufgaben plant, arbeitet effizienter.
Der Austausch mit anderen ist entscheidend. Freundinnen, Kollegen oder auch Fachkräfte in der Jugendberatung können neue Sichtweisen geben. Es gibt viele Beratungsstellen, auch anonym, z. B. von der IHK, AOK oder vom Ausbildungsbetrieb selbst. In schweren Fällen hilft psychologische Unterstützung. Die Krankenkassen übernehmen häufig die Kosten.
Daten und Fakten
- Laut einer Studie sind 50% der Auszubildenden von psychischem Stress betroffen.
- 70% der Auszubildenden geben an, dass sie nie oder selten über ihre Stressbelastung sprechen.
- Nur 20% der Unternehmen bieten gezielte Programme zur Stressbewältigung für Auszubildende an.
Digitalisierung und Stress in der Ausbildung
Die ständige Erreichbarkeit durch Smartphones, Messenger oder E-Mails erhöht den Druck. Fast 70 % der Azubis geben laut Bitkom an, dass sie sich auch nach Feierabend mit Arbeitsnachrichten beschäftigen. Das führt zu mentaler Erschöpfung. Digitale Tools können helfen, wenn sie sinnvoll eingesetzt werden – doch oft führen sie zu Mehrbelastung.
Offline-Zeiten sind wichtig. Viele Unternehmen setzen inzwischen auf „digitale Pausen“ und klare Regeln für die Erreichbarkeit. Auch Schulungen zur Medienkompetenz helfen Azubis, digitale Medien besser zu nutzen – nicht gegen sich selbst.
Fragen und Antworten zu Stress in der Ausbildung
Wie gehe ich mit Konflikten bei der Ausbildung um?
Auseinandersetzungen können in jeder Arbeitsumgebung auftreten. Versuche, das Problem offen und respektvoll mit der betroffenen Person zu besprechen. Wenn das nicht hilft, wende Dich an Deinen Ausbilder oder die Personalabteilung.
Was kann ich tun, wenn ich mich in der Ausbildung überfordert fühle?
Sprich offen mit Deinem Ausbilder über Deine Belastung und bitte um Unterstützung oder Anpassungen in Deinen Aufgaben. Lerne, Prioritäten zu setzen und organisiere Deine Arbeitsabläufe effektiver.
Wie kann ich mit Mobbing in der Ausbildung umgehen?
Sammle Beweise für das Mobbingverhalten und sprich mit einer Vertrauensperson, wie einem Ausbilder, Betriebsrat oder der Personalabteilung. Wichtig ist, dass Du nicht schweigst, sondern das Problem ansprichst.
Was mache ich, wenn ich Probleme mit dem Ausbildungsbetrieb habe?
Versuche, das Problem zunächst direkt mit dem Betrieb zu klären. Sollte das nicht fruchten, kannst Du Dich an die zuständige Kammer (z.B. IHK oder Handwerkskammer) wenden.
Wie kann ich meine Lernschwierigkeiten in der Berufsschule bewältigen?
Suche Unterstützung bei Lehrern, Mitschülern oder Deinem Ausbilder. Nutze zusätzliche Lernmaterialien und Lerngruppen, um Deine Kenntnisse zu verbessern und Schwierigkeiten zu überwinden.
Wie gehe ich mit Prüfungsangst bei der Ausbildung um?
Entwickle eine effektive Lernstrategie, um gut vorbereitet zu sein. Nutze Entspannungstechniken wie Atemübungen oder Meditation, um Stress abzubauen. Hole Dir ggf. professionelle Hilfe, z.B. durch einen Therapeuten.
Was kann ich tun, wenn meine Ausbildung nicht meinen Erwartungen entspricht?
Sprich mit Deinem Ausbilder über Deine Bedenken. Eventuell sind Anpassungen im Ausbildungsablauf möglich. Falls das nicht hilft, ziehe einen Berufswechsel oder eine andere Ausbildungsstelle in Betracht.
Wie kann ich mit schlechter Bezahlung während der Ausbildung umgehen?
Vergleiche Dein Gehalt mit der tariflichen Vergütung in Deiner Branche. Falls Deine Bezahlung nicht angemessen ist, sprich mit Deinem Ausbilder oder Betriebsrat. Ggf. kannst Du auch finanzielle Unterstützung wie BAB beantragen.
Was mache ich, wenn ich meine Ausbildung abbrechen möchte?
Überlege gründlich, welche Alternativen es für Dich gibt. Sprich mit Deinem Ausbilder, Lehrern oder der Berufsberatung, um mögliche Lösungen zu finden. Beachte dabei mögliche rechtliche Konsequenzen eines Ausbildungsabbruchs.
Wie gehe ich mit schlechten Arbeitsbedingungen um?
Informiere Dich über Deine Rechte als Auszubildender und sprich das Problem offen mit Deinem Ausbilder oder dem Betriebsrat an. Falls das nicht hilft, wende Dich an die zuständige Kammer.
Was mache ich, wenn ich das Gefühl habe, ausgenutzt zu werden?
Setze Dich mit Deinen Rechten und Pflichten als Auszubildender auseinander. Sprich das Problem mit Deinem Ausbilder oder dem Betriebsrat an. Wenn keine Besserung eintritt, kannst Du Dich an die zuständige Kammer oder das Arbeitsamt wenden.
Wie gehe ich mit Problemen bei der Vereinbarkeit von Berufsschule und Ausbildung um?
Kommuniziere Deine Schwierigkeiten frühzeitig mit Deinem Ausbilder und Lehrern. Versuche, gemeinsam Lösungen zu finden, wie z.B. eine bessere Organisation Deiner Arbeitszeit oder Unterstützung bei der Bewältigung des Lernstoffs.
Eignungstest: Bist du geeignet als Stressbewältigungstrainer?
Um herauszufinden, ob du für eine Ausbildung zu einem Stressbewältigungstrainer geeignet bist, beantworte die folgenden Fragen zu deinen persönlichen Fähigkeiten und Einstellungen.
Stichwortsuche zu diesem Beitrag: Ausbildung, Gesundheit