Ein Arbeitgebersiegel, auch bekannt als Arbeitgeberzertifikat, ist eine offizielle Auszeichnung, die Unternehmen für ihre Qualität als Arbeitgeber verliehen werden. Es dient dazu, die Attraktivität eines Unternehmens auf dem Arbeitsmarkt sichtbar zu machen und nach außen zu dokumentieren, dass bestimmte Standards in Personalführung, Unternehmenskultur oder Mitarbeiterzufriedenheit erfüllt werden. Solche Zertifikate gewinnen in Zeiten des Fachkräftemangels zunehmend an Bedeutung, da sie Unternehmen helfen, sich positiv von der Konkurrenz abzuheben.
Es gibt verschiedene Formen von Zertifikaten. Einige konzentrieren sich auf objektive Kriterien wie Benefits, Weiterbildungsangebote oder flexible Arbeitszeiten, während andere die subjektive Wahrnehmung der Mitarbeitenden in den Vordergrund stellen – etwa durch Umfragen zur Zufriedenheit oder zum Betriebsklima. Oftmals kombinieren seriöse Anbieter beide Ansätze, um ein ganzheitliches Bild des Unternehmens zu vermitteln.
Inhaltsverzeichnis
Wie erhält man ein Arbeitgebersiegel?
Der Weg zu einem Arbeitgeber Zertifikat ist in der Regel an einen strukturierten Prüfprozess gebunden. Unternehmen bewerben sich freiwillig für eine Zertifizierung und durchlaufen anschließend eine mehrstufige Bewertung. Diese umfasst meist folgende Elemente:
- Selbstauskunft durch das Unternehmen: Führungskräfte der Firma füllt einen umfangreichen Fragebogen aus, in dem sie Angaben zu Strukturen, Maßnahmen im Personalbereich, Benefits, Weiterbildungsangeboten, Führungsstil und vielem mehr machen.
- Mitarbeiterbefragung: Ein zentraler Bestandteil vieler Zertifizierungsverfahren ist die Befragung der Mitarbeitenden. Dabei wird zum Beispiel erfasst, wie zufrieden sie mit der Unternehmenskultur, dem Arbeitsklima, der Führung oder der Work-Life-Balance sind.
- Externe Prüfung: Einige Zertifikate beinhalten zusätzlich eine externe Analyse, bei der Experten die Angaben des Unternehmens prüfen, Benchmarks heranziehen und gegebenenfalls Gespräche mit Führungskräften durchführen.
- Auswertung und Ergebnisbewertung: Nach Abschluss des Prüfprozesses erfolgt die Auswertung. Nur wenn das Unternehmen bestimmte Mindeststandards erfüllt, wird das Zertifikat vergeben. In vielen Fällen wird zusätzlich eine Punktzahl oder ein Ranking veröffentlicht.
Die Gültigkeit solcher Zertifikate ist häufig auf ein oder zwei Jahre beschränkt. Danach muss sich das Unternehmen einer Re-Zertifizierung unterziehen, um das Siegel weiterhin führen zu dürfen. Dies stellt sicher, dass die Qualität kontinuierlich überprüft und verbessert wird.
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Was sagt ein Arbeitgebersiegel aus?
Ein Arbeitgebersiegel vermittelt potenziellen Bewerbern, dass das Unternehmen großen Wert auf eine gute Arbeitsumgebung legt und bereit ist, sich messen zu lassen. Damit sendet das Unternehmen eine klare Botschaft: „Wir sind ein attraktiver Arbeitgeber, und wir können es auch belegen.“
Für Mitarbeitende und Jobsuchende bietet ein solches Siegel Orientierung – insbesondere in Branchen mit vielen ähnlichen Arbeitgebern. Es zeigt an, dass sich das Unternehmen bewusst mit Fragen der Personalentwicklung, Führung und Mitarbeiterzufriedenheit auseinandersetzt.
Darüber hinaus kann ein Arbeitgebersiegel ein wertvolles internes Steuerungsinstrument sein. Die im Zertifizierungsprozess gewonnenen Erkenntnisse helfen dabei, Schwachstellen zu identifizieren und gezielt Maßnahmen zur Verbesserung der Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit einzuleiten.
In vielen Fällen ist das Zertifikat auch ein Bestandteil der Markenstrategie von Arbeitgebern. Es wird auf Karriereseiten, in Stellenanzeigen oder im Unternehmensprofil auf Plattformen wie LinkedIn und Kununu sichtbar platziert. So trägt es dazu bei, das Employer Branding zu stärken und eine positive Wahrnehmung bei Talenten und der Öffentlichkeit zu erzeugen.
Kriterien und Inhalte der Zertifizierung
Die konkreten Bewertungskriterien unterscheiden sich je nach Zertifizierungsmodell, folgen aber meist ähnlichen Themenfeldern. Zu den häufig geprüften Aspekten gehören:
- Unternehmenskultur und Werte
- Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung
- Führungskultur und Kommunikation
- Personalentwicklung und Weiterbildung
- Gesundheitsförderung und Work-Life-Balance
- Chancengleichheit und Diversität
- Sozialleistungen und Vergütungssysteme
- Nachhaltigkeit und gesellschaftliches Engagement
Die besten Zertifikate sind transparent in ihren Bewertungskriterien und legen offen, wie die Ergebnisse zustande kommen. Nur so ist gewährleistet, dass das Siegel nicht nur als Marketing-Instrument dient, sondern echte Aussagekraft besitzt.
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