Lokal handeln, europaweit liefern – so machen es smarte Kleinunternehmen

Viele kleine Betriebe in Deutschland möchten lokal verwurzelt bleiben, aber gleichzeitig neue Märkte erschließen, idealerweise in ganz Europa. Dass das kein Widerspruch sein muss, zeigen clevere Konzepte aus Handel, Handwerk und E-Commerce. Der Schlüssel liegt oft in einer durchdachten Logistik und digitalen Strukturen. Die verschiedenen Strategien werden mittlerweile von KMU unterschiedlicher Größe genutzt, um trotz ihrer lokalen Aktivität eine breitere Kundenschicht anzusprechen.

Gute Logistik fängt beim Verpacken an

Der Warenversand beginnt bereits beim Produktdesign. Wenn Unternehmen von Anfang an standardisierte Maße berücksichtigen, sparen sie später bei Porto und Verpackung. Bei vielen kleinen Online-Händlern entfallen bis zu 20 % der Versandkosten auf unnötig große Verpackungen, zum Beispiel weil keine kleineren Kartons verfügbar sind oder keine automatische Größenprüfung stattfindet. Hin häufig enorme Einsparpotenziale vor, die lediglich nutzbar gemacht werden müssen.

Betriebe, die regelmäßig ins Ausland liefern, sollten zudem auf eine EU-konforme Etikettierung, Zollinformationen und korrekte Lieferscheine achten. Gerade bei einem manuellen Versand schleichen sich oft vermeidbare Fehler ein, die Verzögerungen beim Empfänger zur Folge haben. Für grenznahe Unternehmen, zum Beispiel in Südbaden, ist die Nutzung einer deutschen Lieferadresse in Konstanz eine häufige Lösung, um internationale Lieferketten effizient und für Kunden nachvollziehbar abzuwickeln. So lassen sich etwa Retouren aus der Schweiz oder Frankreich deutlich vereinfachen.

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Plattformunabhängigkeit zahlt sich aus

Viele Kleinunternehmen nutzen große Marktplätze wie Amazon oder Etsy, um ihre Produkte international anzubieten. Das kann funktionieren, bedeutet aber auch Abhängigkeit von Gebühren, Rankings oder Versandvorgaben. Eine eigene Shop-Lösung mit Schnittstellen zu mehreren Versanddienstleistern wie SendCloud oder ShippyPro gibt mehr Kontrolle. Das gilt für die regionale Kundenansprache ebenso wie für internationale Geschäfte.

Es lohnt sich, die eigene Website mit einer mehrsprachigen Bestellabwicklung zu kombinieren. So schaffen Unternehmen Vertrauen, was vor allem bei Neukunden aus dem EU-Ausland ein entscheidender Wettbewerbsvorteil ist. Eine Mehrheit von 71 % der Onlinekäufer bevorzugt eine Website in ihrer Muttersprache, wenn es um erste Bestellungen bei unbekannten Händlern geht. Während das im regionalen Geschäft bereits erfolgt, besteht bei der Ausdehnung in neue Märkte noch Handlungsbedarf.

Kleine Struktur, große Wirkung

Es braucht nicht gleich ein eigenes Logistikzentrum, wenn man ein Unternehmen gründen möchte. Schon ein gut organisierter Nebenraum eignet sich als Mini-Versandzentrale. Hierfür ist es allerdings wichtig, die täglichen Versandzeiten einzuhalten, wie zum Beispiel einen Versand am selben Tag bei einer Bestellung bis 13 Uhr. Für Kleinunternehmen ist es meist der effizienteste Weg, einfache Tools für Versandlabel und die  Sendungsverfolgung zu nutzen. Wiederverwendbare Verpackungsmaterialien und eine saubere Dokumentation des Retourenprozesses runden das smarte Arbeiten ab. Je klarer hierbei der Ablauf ist, desto seltener gibt es Rückfragen oder Beschwerden. Das bestätigen auch zahlreiche Rückmeldungen in Bewertungsportalen.

Kooperation statt Komplexität

Selbst Einzelkämpfer müssen nicht alles allein stemmen. Viele regionale Betriebe tun sich mit benachbarten Händlern zusammen, indem sie beispielsweise gemeinsame Lagerflächen oder koordinierte Versandrouten nutzen. In manchen Städten entstehen Mikrohubs, bei denen Kurierfahrten oder Paketabholungen lokal gebündelt werden. So sparen alle Beteiligten Zeit und Geld. Für internationale Bestellungen bieten Fulfillment-Dienstleister eine sinnvolle Unterstützung. Wichtig ist hierbei, den Ablauf vorher genau zu prüfen: Wer übernimmt was, wer kommuniziert mit dem Kunden, wie funktioniert der Rückversand? Klare Rollen und Verantwortlichkeiten sorgen für reibungslose Prozesse.

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