Der erste Job – ein aufregender Moment! Endlich eigenes Geld verdienen, neue Leute kennenlernen, Verantwortung übernehmen. Aber halt! Bevor du so richtig durchstartest, solltest du auch einen Blick auf deine Rechte werfen. Denn im Arbeitsalltag läuft nicht immer alles glatt, und ein bisschen rechtliches Grundwissen kann dir echt den Rücken stärken. Keine Sorge, du musst kein Gesetzbuch wälzen.
In diesem Artikel gibt es fünf wichtige Dinge im Arbeitsrecht, die du als Berufsanfänger auf dem Schirm haben solltest.
Inhaltsverzeichnis
Dein Arbeitsvertrag – lies ihn (wirklich)!
Ja, Verträge sind nicht gerade spannender Lesestoff, aber deinen Arbeitsvertrag solltest du dir trotzdem ganz genau anschauen. Darin steht zum Beispiel, wie viele Stunden du arbeitest, wie viel Urlaub du bekommst, wie hoch dein Gehalt ist und welche Kündigungsfristen gelten.
Wichtig sind auch Regelungen zur Probezeit, Befristung oder ob du nebenbei noch jobben darfst. Wenn dir etwas unklar ist oder komisch vorkommt: Frag ruhig nach!
Niemand erwartet, dass du jedes Detail sofort verstehst – aber blind unterschreiben solltest du auch nicht. Dein Vertrag ist die Grundlage deiner Arbeit, also lieber zweimal lesen als später böse Überraschungen erleben.
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Kündigung – was geht (und was nicht)
Auch das unschöne Thema gehört dazu: Kündigung. In der Probezeit kannst du meist mit einer Frist von zwei Wochen kündigen – und auch selbst gekündigt werden. Danach gelten je nach Vertrag längere Fristen, gesetzlich sind es mindestens vier Wochen zum 15. oder zum Monatsende. Eine Kündigung muss schriftlich erfolgen, ein Anruf oder eine WhatsApp reichen nicht.
Wenn du selbst kündigst, solltest du dich sofort bei der Agentur für Arbeit melden – sonst kann’s eine Sperre beim Arbeitslosengeld geben. Und wenn du eine Kündigung bekommst, lohnt es sich oft, rechtlichen Rat einzuholen – zum Beispiel beim Anwalt für Arbeitsrecht in Rosenheim. Nicht alles, was wie eine Kündigung aussieht, ist auch rechtens.
Arbeitszeit & Pausen – du bist kein Roboter
Im Job zählt nicht nur, was du tust, sondern auch wie lange. Laut Gesetz darfst du in der Regel nicht mehr als acht Stunden am Tag arbeiten – mit Ausnahmen bis zu zehn Stunden, wenn das ausgeglichen wird. Nach sechs Stunden hast du Anspruch auf eine Pause, mindestens 30 Minuten. Und die gehört dir, also bitte nicht durcharbeiten!
Manche Chefs erwarten Überstunden – aber Vorsicht: Die müssen im Vertrag geregelt sein und dürfen nicht einfach vorausgesetzt werden. Übrigens: Ständige Erreichbarkeit am Abend oder am Wochenende ist nicht selbstverständlich. Du hast ein Recht auf Feierabend. Punkt. Nutz ihn für dich – und nicht fürs Büro.
Urlaub – deine freie Zeit ist gesetzlich geschützt
Auch wenn du neu im Job bist, hast du Anspruch auf Erholung. Gesetzlich stehen dir mindestens 20 Urlaubstage bei einer 5-Tage-Woche zu – viele Arbeitgeber geben sogar mehr. Wichtig: Du musst deinen Urlaub vorher beantragen und genehmigen lassen, einfach wegbleiben gilt nicht.
Wenn du im Urlaub krank wirst, zählt das übrigens nicht als Urlaub – aber nur, wenn du ein ärztliches Attest hast. In den ersten sechs Monaten kann es sein, dass du den vollen Urlaubsanspruch noch nicht hast, sondern nur anteilig. Aber keine Sorge – nach der Probezeit sieht das oft schon besser aus. Also: Urlaub nehmen, entspannen, Akku aufladen!
Krank zur Arbeit? Bitte nicht!
Niemand ist unersetzlich – schon gar nicht, wenn du krank bist. Also: Wenn’s dir nicht gut geht, bleib zu Hause. Spätestens ab dem dritten Krankheitstag brauchst du eine Krankschreibung vom Arzt (manche Arbeitgeber wollen sie sogar ab dem ersten Tag – steht im Vertrag). Du musst deinem Arbeitgeber nur sagen, dass du krank bist, aber keine Diagnose nennen.
Während deiner Krankheit bekommst du bis zu sechs Wochen dein volles Gehalt weiter – das nennt sich Lohnfortzahlung. Danach springt die Krankenkasse ein. Wichtig: Melde dich frühzeitig krank und halte die Formvorgaben ein, dann bist du auf der sicheren Seite.
Keine Panik – aber sei informiert
Der Einstieg ins Berufsleben bringt viele neue Erfahrungen – und ein paar Stolperfallen. Wenn du deine Rechte kennst, kannst du souveräner auftreten und dich besser schützen. Du musst kein Profi im Arbeitsrecht sein, aber die Basics solltest du draufhaben. Und wenn du mal unsicher bist: Frag nach, hol dir Rat oder wende dich an eine Gewerkschaft. Informiert sein ist immer besser als später überrascht werden!