KI erhält Einzug ins Gaming – wie wird die Technologie eingesetzt?

Künstliche Intelligenz entwickelt sich rasant weiter und nicht nur im Job spielt das Thema eine zunehmend wichtige Rolle. Die Gaming-Industrie hat die Fühler bereits ausgestreckt, denn durch KI lässt sich die Spielerfahrung für Zocker deutlich verändern.

Von der Verbesserung der Erfahrung selbst bis hin zur Schaffung dynamischer Spielwelten – KI verändert die Art und Weise, wie Spiele entwickelt und später gespielt werden. Nachfolgend stellen wir verschiedene Einsatzbereiche von künstlicher Intelligenz in der Welt der Spiele vor.

Sicherheit im Spiel durch künstliche Intelligenz verbessern

Das Thema Sicherheit ist bei Gamern relevanter denn je. Im klassischen Computerspiel mit Account-Registrierung besteht immer die Gefahr, dass ein Hacker Zugang zum eigenen Login bekommt. KI-Systeme können für verbesserten Schutz sorgen und so verhindern, dass virtuelle Wertgegenstände gestohlen und Accounts gekapert werden.

Interessant ist auch der Ansatz, den ein Startup aus Dänemark gewählt hat. Mindway AI entwickelt Systeme zum Schutz von Glücksspielern. Seit 2021 ist es auch in Deutschland legal, bei seriösen Anbietern wie NetBet im Internet um Geld zu spielen. Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen auf Basis von KI können dazu beitragen, die Anzahl der Spieler mit Suchtverhalten zu reduzieren.

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Dynamische Anpassung der Schwierigkeit verbessert das Spielerleben

Eine der wohl spannendsten Anwendungen von KI im Gaming ist die dynamische Anpassung des Schwierigkeitsgrades. Bislang hatten Computerspiele feste Schwierigkeitsstufen, zwischen denen der Zocker wählen konnte. KI ist in der Lage, das Spiel in Echtzeit anzupassen, basierend auf dem Spielverhalten und den Kompetenzen eines Spielers. Damit wächst die Herausforderung am Lernfortschritt mit. Die Technik hilft dabei, dass Spiele über einen langen Zeitraum spannend bleiben und nicht an Bedeutung verlieren.

Das beliebteste Genre sind Strategiespiele, bei denen sich der Spieler kontinuierlich weiterentwickelt. Es werden bessere Waffen gecraftet und auch die Gegner sollten in der Herausforderung mitwachsen. Das war bislang oft nicht der Fall. War der Spieler am Maximum der Entwicklung angekommen, waren computergenerierte Gegner keine Herausforderer mehr. Das wird die KI deutlich verändern, indem der Gegner und die Spielumgebung mit dem Spieler mitwächst. Selbst, wer die besten Waffen geschmiedet und sich weiterentwickelt hat, wird noch immer auf Herausforderungen stoßen und so den Spaß am Spiel nicht verlieren.

Intelligente NPCs lösen langweilige Programme ab

Jugendliche haben die Bezeichnung “NPC” heute als Bezeichnung für langweilige Menschen in ihren Sprachgebrauch aufgenommen. Wer in der Ausbildung immer nur dieselben Aufgaben erfüllt oder im Job ein echter Langweiler ist, wird gern als NPC bezeichnet. Dieser Titel kommt nicht von ungefähr, denn NPCs sind “Non-Player-Charaktere” aus Computerspielen. Sie stehen als Gegner zur Verfügung, wenn es sich um ein Singleplayer-Game oder um ein Multiplayer-Game mit nicht ausreichender Gegnerzahl handelt.

KI wird die Art und Weise verändern, wie NPCs in der Spielumgebung agieren. Sie sind in der Lage zu lernen und sich an die Aktionen eines Spielers anzupassen. Macht der Zocker Fortschritte, entwickeln sich auch die NPCs weiter. Viele Gamer kennen das Problem, wenn die computergesteuerten Gegner oder Teammitglieder nur noch eine Last sind. Mit KI-NPCs wird das Spielerlebnis nicht nur immersiver, sondern auch realistischer.

Interessant: Für E-Sportler ist die Entwicklung von NPCs mit intelligentem Background von großer Bedeutung. Die Trainings der Spieler werden vereinfacht, weil nicht immer ein echter Mitspieler benötigt wird.

Daten und Fakten

  • Rund 70 % der Spieleentwickler nutzen heute KI-Technologien, um ihre Spiele zu verbessern.
  • Laut einer Studie aus 2022 hat die Verwendung von KI in Spielen die Spielerzufriedenheit um 45 % gesteigert.
  • Eines der größten Wachstumsszenarien im Gaming-Bereich ist die Implementierung von dynamischen NPCs durch KI.
  • 2022 belief sich der Wert des KI-im-Gaming-Marktes auf etwa 3 Milliarden Euro.
  • Erwartet wird, dass bis 2025 über 90 % der neuen Spiele KI-gesteuerte Elemente beinhalten werden.
  • Der Einsatz von KI zur Anpassung der Spielschwierigkeit hat die Spielerbindung um 30 % erhöht.
  • Schon heute werden über 60 % der Cheat-Detection-Mechanismen in Spielen durch KI betrieben.

Automatisierte Spieletests unterstützen Entwickler deutlich

Maschinelles Lernen erleichtert und verändert die Arbeitsbereiche von Entwicklern und Programmierern. Auch im Gaming wird sich das in der Praxis sehr schnell zeigen. Generative KI unterstützt beim Gestaltungsprozess, die prozedurale Inhaltserstellung wird eine wichtige Rolle spielen. Anstatt jedes Element des Spiels manuell zu entwerfen, kann die KI Gebäude, Landschaften und sogar Herausforderungen mit wenig Aufwand erstellen. Ein bekanntes Beispiel aus der Gaming-Szene ist das Spiel “No Man’s Sky”. Der Publisher nutzt KI, um ein unendliches Universum mit einzigartigen Lebensformen und Planeten zu generieren.

Beim späteren Test eines frisch entwickelten Spiels kann die KI menschliche Tester entlasten. Automatisierte Tests sind in der Lage, innerhalb weniger Minuten mehrere Spielstunden zu simulieren und so Fehler zu identifizieren. Der Entwickler bekommt klare Hinweise, in welchem Bereich Optimierungspotenzial vorhanden ist und kann Bugs und andere Hindernisse aus dem Rohentwurf entfernen.

Das ist nicht nur kosteneffizienter für die Publisher-Studios, sondern auch zuverlässiger als menschliche Tests. Bis ein humaner Spieletester sämtliche Bugs detektiert hat, gehen zahlreiche Spielstunden ins Land. Dieser Zeitraum ist dann nicht selten dafür verantwortlich, dass ein Spiel zu spät auf den Markt kommt.

KI in Multiplayer-Games von großer Bedeutung

In Multiplayer-Spielen gehört Betrug zu den größten Problemen. Cheater beeinträchtigen das Spielerlebnis der anderen Personen und genau hier kann KI für Abhilfe sorgen. Sie wird zunehmend dafür eingesetzt, Betrug rechtzeitig zu erkennen und zu verhindern. In Shootern sind es Wallhacks und Headshot-Generatoren, die bei CS:GO und anderen Games zu einer lästigen Qual wurden. Bei Titeln wie GTA V haben sich Cheater in der Vergangenheit immer wieder illegale GTA-Dollar beschafft oder mit dem sogenannten “Godmode” den Angriffsschaden auf sich selbst reduziert.

KI kann anomale Verhaltensmuster schneller erkennen und dafür sorgen, dass Spieler zuverlässig gesperrt werden. Auch beim Matchmaking in Spielen mit Teams soll KI künftig für Verbesserung sorgen. Bislang wurden Gegner nach einfachen Kriterien wie der Punktzahl oder dem Level ausgewählt. Das sorgt nicht selten für ein Ungleichgewicht der Stärken. KI setzt auf komplexe Algorithmen und trägt so dazu bei, dass Spieler auf Basis ihres Spielstils, ihrer Vorlieben und der Leistung miteinander gematcht werden. Die Spiele werden für den Zocker unterhaltsamer und ausgeglichener, Ärger wegen zu starker Gegner rückt in den Hintergrund.

Spannend: “Smurfing” ist bei Shootern ein großes Problem. Hier übernehmen erfahrene Spieler den Account eines Laien. Im eigentlichen Match stehen sich dann blutige Anfänger und erfahrene Profis gegenüber, sehr zum Unmut der Einsteiger. Solche “Smurfs” lassen sich durch KI-Systeme einfach herausfiltern und vom Spiel verbannen. Damit wird sichergestellt, dass die Stärken der Gegner tatsächlich zueinander passen und jeder Spieler Spaß am Spiel haben kann.

Fazit: Künstliche Intelligenz wird für bessere Spiele sorgen

KI hat in der Gaming-Industrie viele potenzielle Einsatzgebiete. Es beginnt bei der Programmierung einzelner Titel und endet schließlich bei der Verbesserung des Spielerlebnisses in der Praxis. Nicht nur die klassische Gamingindustrie, sondern auch der Glücksspiel-Sektor können davon profitieren. Wie lange es bis zur tatsächlichen Implementierung in Spiele dauert, hängt von den Publishern selbst ab. Große Studios wie Bethesda und Co. sind hier im Vorteil, da sie das Geld für KI-Anwendungen haben. Bei kleinen Indie-Entwicklern wird es länger dauern.

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